Herbert Boeckl

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Herbert Boeckl (1950)
Daten zur Person
Personenname Boeckl, Herbert
Abweichende Namensform Boeckl, Herbert Arthur Paul
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 13317
GND 118660527
Wikidata
Geburtsdatum 3. Juni 1894
Geburtsort Klagenfurt
Sterbedatum 20. Jänner 1966
Sterbeort Wien
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 18.07.2016 durch WIEN1.lanm08lai
Begräbnisdatum 25. Jänner 1966
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Ehrengrab Gruppe 32C, Nummer 30
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.
Bildname Herbert Boeckl.jpg
Bildunterschrift Herbert Boeckl (1950)
  • 19., Billrothstraße 78 (Sterbeadresse)
  • 6., Köstlergasse 1 (Wohnadresse)
  • Argentinierstraße 42 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Staatspreis für bildende Kunst (Verleihung: 1934)
  • Preis der Stadt Wien für Malerei und Grafik (Verleihung: 1950)
  • Guggenheim-Preis (Verleihung: 1958)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 19. Juni 1964)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 31. Juli 1964, Übernahme: 29. Oktober 1964)

  • Rektor der Akademie der bildenden Künste (1945 bis 1946)
  • Rektor der Akademie der bildenden Künste (1962 bis 1965)

Herbert Boeckl, * 3. Juni 1894 Klagenfurt, † 20. Jänner 1966 Wien 19, Billrothstraße 78 (Rudolfinerhaus; wohnhaft 6, Köstlergasse 1, Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 32C, Nummer 30), akademischer Maler; Gattin Maria Plahna (1898-1992).

Biographie

Herbert Boeckl wurde am 3. Juni 1894 als Sohn eines Maschineningenieurs und Professors an der Klagenfurter Staatsgewerbeschule in Klagenfurt geboren. 1912 legte er die Matura an der k.k.Staatsrealschule in Klagenfurt ab. Als seine Bewerbung an der Akademie der bildenden Künste abgelehnt wurde, begann er mit dem Architekturstudium an der Wiener Technischen Hochschule und belegte bei Eduard Veith die Fächer "Freihandzeichnen", "Aktzeichnen" und "Aquarellieren und Landschaftszeichnen". Er kam mit dem Kreis um Loos, dessen Privatschüler er wurde, in Kontakt und malte nebenbei.

Im Ersten Weltkrieg war Boeckl als Soldat an der italienischen Front stationiert, vorwiegend im Kanaltal, wo einige Bilder entstanden. Im Juli 1918 bestand er während eines Studienurlaubs die Erste Staatsprüfung. Nach dem Weltkrieg wandte sich Boeckl als Autodidakt ausschließlich der Malerei zu und setzte sein aus Rücksicht auf Eltern und Familientradition begonnenes Architekturstudium nicht weiter fort.

Boeckls erste große Ausstellung fand 1927 in der Secession statt. 1935-1939 war er Professor an der Akademie der bildenden Künste. 1939 verzichtete er auf seine Meisterklasse und zog sich vom öffentlichen Kunstbetrieb weitestgehend zurück. Er leitete stattdessen von 1939 bis 1965 den sogenannten "Abendakt", eine Pflichtveranstaltung für Studierende aller Meisterklassen. 1945-1946 und 1962-1965 war er Rektor der Akademie. 1952 wurde er Mitglied, 1960 Ehrenmitglied der Secession.

Am 30. Oktober 1964 erlitt Boeckl einen Gehirnschlag, starb am 20. Jänner 1966 und wurde in einem Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof beigesetzt.

Boeckl gilt als Initiator einer sakralen Kunst nach modernen formalen wie ikonographischen Gesichtspunkten und als Vertreter einer farbstarken, expressiven Malerei; er war einer der letzten, die die Farbe zu manipulieren verstanden, sodass sie eine selten in gleicher Virtuosität erreichte Dominante in der Bildwelt errang. Als akademischer Lehrer besaß Boeckl eine besondere Ausstrahlungskraft auf seine Schülerinnen und Schüler. Sein Hauptwerk schuf er mit dem Freskenzyklus in der Engelskapelle in Seckau (1952-1960), mit dem er ein religiöses Bekenntnis ablegte.

Ab 1928 – fast vierzig Jahre lang – arbeitete der Künstler in seinem Wiener Atelier in der Argentinierstraße 42. Sein Arbeitsplatz präsentiert sich heute noch im Originalzustand, so wie ihn der Künstler verlassen hat – mit Staffeleien, Farbtuben, Pinseln und Büchern. Das Atelier gehört heute zum Belvedere und kann nach Voranmeldung besichtigt werden.

Herbert-Boeckl-Weg.

Quellen

Literatur

  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881-1900. Band 1: A-L. Wien: Selbstverlag 1976
  • Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963
  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
  • Graphische Sammlung Albertina [Hg.] / Gerhard Frodl: Herbert Boeckl. Mit einem Werkverzeichnis der Gemälde von Leonore Boeckl. Salzburg: Residenz-Verlag 1976
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3. Wien / München: Jugend & Volk 1974, S. 386 ff.
  • Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, S. 258, 312, 315
  • Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur. Ausgabe 77. Innsbruck / Salzburg: AMK-Verlag / Wien: Österreichischer Bundesverlag 1964, S. 29 ff. (Claus Pack: Zum Werk Herbert Boeckls)
  • Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur 85 (1966), S. 48, 52
  • Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur 104 (1969), S. 34 ff.
  • Das Kind und seine Welt. Zweite Sonderausstellung Dezember 1959 - März 1960. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1959 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 2), S. 89
  • Die Wiener Landschaft im Aquarell. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 8. Mai bis 22. Juni 1975. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1975 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 38), S. 24
  • Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1)
  • Vienne 1880 - 1938. L'apocalypse joyeuse. Paris: Éditions du Centre Pompidou 1986
  • Claus Pack: Der Maler Herbert Boeckl. Wien [u.a.]: Schroll 1964
  • Claus Pack: Moderne Graphik in Österreich. Wien: Forum-Verlag 1969
  • Herbert Boeckl 1894 - 1966. Gemälde. Graz Künstlerhaus 17. 3. - 16. 4. 1979, ... Graz: Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum 1979
  • Belvedere: Biografie - Herbert Boeckl. URL: https://www.belvedere.at/de/schloss-und-museum/atelier-herbert-boeckl/biografie-herbert-boeckl [Stand: 24.07.2015]
  • Belvedere: Atelier Herbert Boeckl. URL: https://www.belvedere.at/de/schloss-und-museum/atelier-herbert-boeckl [Stand: 24.07.2015]
  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv

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