Helene Thimig

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Daten zur Person
Personenname Thimig, Helene
Abweichende Namensform Thimig-Reinhardt, Ottilie Helene; Werner, Helene
Titel Kammerschauspielerin. Prof.
Geschlecht weiblich
PageID 24190
GND 118757113
Wikidata Q88896
Geburtsdatum 5. Juni 1889
Geburtsort Wien
Sterbedatum 7. November 1974
Sterbeort Wien
Beruf Schauspielerin, Regisseurin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Film, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Theater in der Josefstadt (Institution), Akademietheater, Schauspielerin, Regisseurin
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 26.01.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum 17. Juni 2015
Friedhof Neustifter Friedhof
Grabstelle Gruppe N, Reihe 10, Nummer 69
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Renner-Preis (Verleihung: 1953)
  • Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 1959)
  • Kainz-Medaille (Verleihung: 1962)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (Verleihung: 1969)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 1969)

  • 1. Gatte Paul KalbeckDie Verwendung von „1. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gatte Paul KalbeckDie Verwendung von „2. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 3. Gatte Anton EdthoferDie Verwendung von „3. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Helene Thimig, * 5. Juni 1889 Wien, † 7. November 1974 Wien, Schauspielerin, Regisseurin, erster Gatte (Scheidung 1917) Paul Kalbeck, zweiter Gatte (1935, Lebensgemeinschaft seit 1917 Max Reinhardt.

Biografie

Helene Thimig war die Tochter des Burgschauspielers Hugo Thimig und seiner Frau Fanny. Nach ihrem Schauspielunterricht bei Hedwig Bleibtreu erhielt sie 1907 ihr erstes Engagement in Baden. 1908 bis 1911 spielte sie am Herzöglichen Hoftheater in Meiningen, bevor sie vom Königlichen Schauspielhaus in Berlin engagiert wurde. 1917 trat sie erstmals in einer Inszenierung Max Reinhardts auf der Bühne, als Elslil in Hauptmanns "Winterballade", womit eine lebenslange Zusammenarbeit und Lebensgemeinschaft begann. 1918 holte sie Max Reinhardt ans Deutsches Theater. Im selben Jahr ließ sich Helene Thimig von Paul Kalbeck scheiden, mit dem sie seit 1915 verheiratet gewesen war. Unter Reinhardts Regie spielte sie unter anderem das Hannerle in Hauptmanns "Hannerles Himmelfahrt" (1918), Ophelia in "Hamlet" (1920), Gretchen im "Urfaust" (1920) sowie die Titelrollen in Goethes "Stella" (1920) und in Hauptmanns "Dorothea Angermann" (1927). 1927/1928 unternahm sie eine große Amerikatournee. In der ersten Aufführung des "Jedermann" bei den Salzburger Festpielen 1920 verkörperte sie "die Guten Werke", von 1927 bis 1937 "den Glauben".

Nachdem sie schon zuvor wiederholt am Theater in der Josefstadt gastiert hatte, wechselte sie 1933 endgültig an dieses Haus, das von Max Reinhardt geleitet wurde. Tourneen führten Reinhardt und Thimig durch mehrere Länder Europas und die USA. 1935 heirateten die beiden. 1937 folgte Helene Thimig ihrem Mann ins amerikanische Exil. Hier engagierte sie sich gemeinsam mit Reinhardt in der Schauspielausbildung und übernahm mehrere kleinere Filmrollen. 1940 bekam sie die amerikanische Staatsbürgerschaft.

1946 kehrte die inzwischen verwitwete Helene Thimig nach Wien zurück und nahm wieder die österreichische Staatsbürgerschaft an. Amerika besuchte sie immer wieder für Vortragsreisen und Filmarbeiten in Hollywood.Von 1946 bis 1951 und von 1963 bis 1965 spielte sie wieder "den Glauben" im Salzburger "Jedermann", den sie ab 1947 auch wiederholt als Regisseurin betreute.

Ab Herbst 1946 spielte Helene Thimig wieder im Akademietheater. 1947 erhielt sie ein festes Engagement am Burgtheater, doch ihr eigentliches Ziel, die Rückkehr an die Josefstadt, konnte sie erst 1954 verwirklichen. 1948 heiratete sie ihren Kollegen Anton Edthofer. Sie spielte zahlreiche große Rollen der Klassik (beispielsweise Elisabeth in "Maria Stuart") und der Moderne (lonescos "Die Stühle", Williams' "Glasmenagerie").

Von 1948 bis 1959 leitete sie das Max-Reinhardt-Seminar. 1973 veröffentlichte sie ihre Erinnerungen an Max Reinhardt unter dem Titel "Wie Max Reinhardt lebte".

Helene-Thimig-Weg

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Eva Bakos: Geniale Paare. Künstler zwischen Werk und Leidenschaft. Wien: Ueberreuter 2002
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Edda Fuhrich [Hg.]: Die Thimigs, ihr Leben für das Theater. Ausstellung der Max-Reinhardt-Forschungs- und Gedenkstätte, Salzburg. Salzburg 1977
  • Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u.a.]. Berlin: de Gruyter 1956
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst; 05.11.1969, 02.06.1989
  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Theresa Steininger: Die Exilsituation der aus dem "Dritten Reich" geflohenen Künstler am Beispiel von Helene Thimigs USA-Aufenthalt (1937-1946). Dipl.-Arb. Univ. Wien. Wien 2000
  • Helene Thimig-Reinhardt: Wie Max Reinhardt lebte. Percha am Starnberger See: Verlag R. S. Schulz 1973
  • Ernst Wurm: Helene Thimig. Bildnis einer Persönlichkeit. Wien: Österr. Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1969
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982

Links