Hanno Pöschl: Unterschied zwischen den Versionen

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Hanno Pöschl, * 2. Juli 1949 Wien, Schauspieler in Film und Fernsehen, Gastronom.  
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Hanno Pöschl, * 2. Juli 1949 Wien, Schauspieler, Gastronom.  
  
 
==Biografie==
 
==Biografie==
Hanno Pöschl arbeitete nach einer abgeschlossenen Konditorlehre als Wagenwäscher, Automechaniker, Vertreter, Asphaltierer, Kerzenerzeuger, Chauffeur bei einer Speditionsfirma und im Weinbau. Nach dem Besuch der Schauspielschule Lamert-Offer war er als Regieassistent und Artist beim [[Zirkus|Circus]] Roncalli tätig.  
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Hanno Pöschl arbeitete nach einer abgeschlossenen Konditorlehre als Wagenwäscher, Automechaniker, Vertreter, Asphaltierer, Kerzenerzeuger, Chauffeur bei einer Speditionsfirma und im Weinbau. Nach dem Besuch der Schauspielschule Lamberg-Offer war er als Regieassistent und Artist beim [[Zirkus|Circus]] Roncalli tätig.  
  
Sein Debüt als Schauspieler gab er am [[Ensemble Theater]] Wien. Danach gastierte er am [[Akademietheater]] Wien, am [[Schauspielhaus Wien]] und in München. Ab 1974 war er fest am Schauspielhaus Wien engagiert.  
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Sein Debüt als Schauspieler gab er am [[Ensemble Theater]] Wien. Danach gastierte er am [[Akademietheater]] Wien und am [[Schauspielhaus Wien]], dort war er ab 1974 fest engagiert.  
  
1979 erhielt er seine erste große Filmrolle: die Figur des Alfred in [[Maximilian Schell|Maximilian Schells]] Film "Geschichten aus dem Wienerwald" nach [[Ödön von Horváth]]. Seit den 1980er Jahren tritt er in vielen deutschsprachigen Fernsehproduktionen auf. Er gilt landläufig als "Wiener Urgestein" und verkörpert häufig Figuren aus der Halbwelt. 1987 hatte er einen Gastauftritt im James-Bond-Film "Der Hauch des Todes", 1995 im US-Film "Before Sunrise". In der Rolle des Mechanikers Max war er von 1997 bis 2006 in allen Folgen der RTL-Ärzteserie "Medicopter 117" zu sehen. 2008 spielte er eine wichtige Nebenrolle in "Revanche" unter der Regie von [[Götz Spielmann]]. Zudem stand er 2014 in der satirischen Fernsehserie "BÖsterreich" vor der Kamera.
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1979 erhielt er seine erste große Filmrolle: die Figur des Alfred in [[Maximilian Schell|Maximilian Schells]] Film "Geschichten aus dem Wienerwald" nach [[Ödön von Horváth]]. Seit den 1980er Jahren tritt er in vielen deutschsprachigen Fernsehproduktionen auf. Er gilt landläufig als "Wiener Urgestein" und verkörpert häufig Figuren aus der Halbwelt. Gemeinsam mit [[Paulus Manker]] spielte er 1980 in Franz Novotnys Film "Exit … Nur keine Panik". 1987 hatte er einen Gastauftritt im James-Bond-Film "Der Hauch des Todes", 1995 im US-Film "Before Sunrise". In der Rolle des Mechanikers Max war er von 1997 bis 2006 in allen Folgen der ORF-/ RTL-Ärzteserie "Medicopter 117" zu sehen. 2008 spielte er eine wichtige Nebenrolle in dem für den Auslands-Oscar nominierten Film "Revanche" unter der Regie von [[Götz Spielmann]]. In diesem Jahr zog sich Pöschl größtenteils aus der Schauspielerei zurück. 2014 war er noch in der satirischen Fernsehserie "BÖsterreich" zu sehen.
  
Ab 1992 war Hanno Pöschl unter [[Claus Peymann]] am Wiener [[Burgtheater]] engagiert. Seine Antrittsrolle war der Fiscur in [[Franz Molnár|Ferenc Molnárs]] "Liliom" an der Seite von [[Karlheinz Hackl]] in der Inszenierung von [[Paulus Manker]]. Pöschl arbeitete am Burgtheater in der Folge unter anderem mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Frank Castorf ("Krähwinkelfreiheit" nach Nestroy), Konstanze Lauterbach (Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder") sowie [[Karlheinz Hackl]] (Nestroys "Der Färber und sein Zwillingsbruder"). 2008 spielte er beim Theaterfestival in Reichenau in Gorkis "Kinder der Sonne".
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Ab 1992 war Hanno Pöschl unter [[Claus Peymann]] am Wiener [[Burgtheater]] engagiert. Seine Antrittsrolle war der Fiscur in [[Franz Molnár|Ferenc Molnárs]] "Liliom" an der Seite von [[Karlheinz Hackl]] in der Inszenierung von Paulus Manker. Pöschl arbeitete am Burgtheater in der Folge unter anderem mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Frank Castorf ("Krähwinkelfreiheit" nach Nestroy), Konstanze Lauterbach (Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder") sowie [[Karlheinz Hackl]] (Nestroys "Der Färber und sein Zwillingsbruder"). 2008 spielte er beim Theaterfestival in Reichenau in Gorkis "Kinder der Sonne".
  
 
Anfang der 1970er Jahre kreierte Pöschl mit seinem "Kleinen Café" am [[Franziskanerplatz 3]] in der Wiener Innenstadt einen neuen Kaffeehaustypus. Er beauftragte den Wiener Architekten [[Hermann Czech]] mit dem Umbau. Czech schuf in mehreren Bauphasen ein Steh- (1970) und ein Sitzcafé (1973/74). Durch die geringe Größe der Räume musste Czech ein reichlich ausgetüfteltes Raumprogramm entwickeln, um alle Funktionsabläufe unterzubringen. Beispielsweise konnte er durch den "Doppelspiegeleffekt" den Raum optisch vergrößern und ins scheinbar Unendliche weiterführen.  
 
Anfang der 1970er Jahre kreierte Pöschl mit seinem "Kleinen Café" am [[Franziskanerplatz 3]] in der Wiener Innenstadt einen neuen Kaffeehaustypus. Er beauftragte den Wiener Architekten [[Hermann Czech]] mit dem Umbau. Czech schuf in mehreren Bauphasen ein Steh- (1970) und ein Sitzcafé (1973/74). Durch die geringe Größe der Räume musste Czech ein reichlich ausgetüfteltes Raumprogramm entwickeln, um alle Funktionsabläufe unterzubringen. Beispielsweise konnte er durch den "Doppelspiegeleffekt" den Raum optisch vergrößern und ins scheinbar Unendliche weiterführen.  
  
Seit 2000 betrieb Pöschl gemeinsam mit seiner Frau Andrea Karrer-Pöschl zudem das Restaurant "Pöschl" (ehemaliges "Immervoll") in der [[Weihburggasse 17]]. 2017 verkauften sie das Lokal an ihren langjährigen Mitarbeiter Zbigniew Stoch.
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Ab 2000 betrieb Pöschl gemeinsam mit seiner Frau Andrea Karrer-Pöschl zudem das Restaurant "Pöschl" (ehemaliges "Immervoll") in der [[Weihburggasse 17]]. 2017 verkauften sie das Lokal an ihren langjährigen Mitarbeiter Zbigniew Stoch.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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*[https://diepresse.com/home/leben/ausgehen/5276653/Gasthaus-Poeschl-ohne-Poeschl Gasthaus Pöschl ohne Pöschl. In: Die Presse, 29.08.2017] [Stand: 17.07.2018]
 
*[https://diepresse.com/home/leben/ausgehen/5276653/Gasthaus-Poeschl-ohne-Poeschl Gasthaus Pöschl ohne Pöschl. In: Die Presse, 29.08.2017] [Stand: 17.07.2018]
 
*[http://www.nextroom.at/building.php?id=2334 Nextroom: Kleines Café]
 
*[http://www.nextroom.at/building.php?id=2334 Nextroom: Kleines Café]
*[http://www.diagonale.at/zur-person-hanno-poeschl/ Diagonale: Zur Persopn: Hanno Pöschl]  
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*[http://www.diagonale.at/zur-person-hanno-poeschl/ Diagonale: Zur Person: Hanno Pöschl]  
 
*[https://kurier.at/freizeit/hanno-poeschl-zum-70er-meine-lieblingsrolle-ist-die-schaumrolle/400422428 Hanno Pöschl zum 70er: "Meine Lieblingsrolle ist die Schaumrolle". In: Kurier, 03.03.2019]  
 
*[https://kurier.at/freizeit/hanno-poeschl-zum-70er-meine-lieblingsrolle-ist-die-schaumrolle/400422428 Hanno Pöschl zum 70er: "Meine Lieblingsrolle ist die Schaumrolle". In: Kurier, 03.03.2019]  
  

Version vom 25. Mai 2023, 14:08 Uhr

Daten zur Person
Personenname Pöschl, Hanno
Abweichende Namensform Pöschl, Hanno Otto
Titel
Geschlecht männlich
PageID 35772
GND 1011886650
Wikidata Q86205
Geburtsdatum 2. Juli 1949
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schauspieler, Gastronom
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Kochbücher, Zirkus, Theater, Film, Fernsehen, Schauspieler, Ensemble Theater, Akademietheater, Schauspielhaus Wien, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie
Quelle Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.05.2023 durch WIEN1.lanm09bie


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hanno Pöschl, * 2. Juli 1949 Wien, Schauspieler, Gastronom.

Biografie

Hanno Pöschl arbeitete nach einer abgeschlossenen Konditorlehre als Wagenwäscher, Automechaniker, Vertreter, Asphaltierer, Kerzenerzeuger, Chauffeur bei einer Speditionsfirma und im Weinbau. Nach dem Besuch der Schauspielschule Lamberg-Offer war er als Regieassistent und Artist beim Circus Roncalli tätig.

Sein Debüt als Schauspieler gab er am Ensemble Theater Wien. Danach gastierte er am Akademietheater Wien und am Schauspielhaus Wien, dort war er ab 1974 fest engagiert.

1979 erhielt er seine erste große Filmrolle: die Figur des Alfred in Maximilian Schells Film "Geschichten aus dem Wienerwald" nach Ödön von Horváth. Seit den 1980er Jahren tritt er in vielen deutschsprachigen Fernsehproduktionen auf. Er gilt landläufig als "Wiener Urgestein" und verkörpert häufig Figuren aus der Halbwelt. Gemeinsam mit Paulus Manker spielte er 1980 in Franz Novotnys Film "Exit … Nur keine Panik". 1987 hatte er einen Gastauftritt im James-Bond-Film "Der Hauch des Todes", 1995 im US-Film "Before Sunrise". In der Rolle des Mechanikers Max war er von 1997 bis 2006 in allen Folgen der ORF-/ RTL-Ärzteserie "Medicopter 117" zu sehen. 2008 spielte er eine wichtige Nebenrolle in dem für den Auslands-Oscar nominierten Film "Revanche" unter der Regie von Götz Spielmann. In diesem Jahr zog sich Pöschl größtenteils aus der Schauspielerei zurück. 2014 war er noch in der satirischen Fernsehserie "BÖsterreich" zu sehen.

Ab 1992 war Hanno Pöschl unter Claus Peymann am Wiener Burgtheater engagiert. Seine Antrittsrolle war der Fiscur in Ferenc Molnárs "Liliom" an der Seite von Karlheinz Hackl in der Inszenierung von Paulus Manker. Pöschl arbeitete am Burgtheater in der Folge unter anderem mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Frank Castorf ("Krähwinkelfreiheit" nach Nestroy), Konstanze Lauterbach (Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder") sowie Karlheinz Hackl (Nestroys "Der Färber und sein Zwillingsbruder"). 2008 spielte er beim Theaterfestival in Reichenau in Gorkis "Kinder der Sonne".

Anfang der 1970er Jahre kreierte Pöschl mit seinem "Kleinen Café" am Franziskanerplatz 3 in der Wiener Innenstadt einen neuen Kaffeehaustypus. Er beauftragte den Wiener Architekten Hermann Czech mit dem Umbau. Czech schuf in mehreren Bauphasen ein Steh- (1970) und ein Sitzcafé (1973/74). Durch die geringe Größe der Räume musste Czech ein reichlich ausgetüfteltes Raumprogramm entwickeln, um alle Funktionsabläufe unterzubringen. Beispielsweise konnte er durch den "Doppelspiegeleffekt" den Raum optisch vergrößern und ins scheinbar Unendliche weiterführen.

Ab 2000 betrieb Pöschl gemeinsam mit seiner Frau Andrea Karrer-Pöschl zudem das Restaurant "Pöschl" (ehemaliges "Immervoll") in der Weihburggasse 17. 2017 verkauften sie das Lokal an ihren langjährigen Mitarbeiter Zbigniew Stoch.

Literatur

Links