Gustav Klimt

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Daten zur Person
Personenname Klimt, Gustav
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 11736
GND 118563289
Wikidata
Geburtsdatum 14. Juli 1862
Geburtsort Wien
Sterbedatum 6. Februar 1918
Sterbeort Wien
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 22.04.2014 durch WIEN1.lanm09mai
Begräbnisdatum 9. Februar 1918
Friedhof
Grabstelle Hietzinger Friedhof

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Bildname Gustavklimt.jpg
Bildunterschrift Gustav Klimt
  • Westbahnstraße 36 (Letzte Wohnadresse)
  • Alser Straße 4 (Sterbeadresse)
  • Sandwirtgasse 8 (Wirkungsadresse)
  • Josefstädter Straße 21 (Wirkungsadresse)
  • Feldmühlgasse 11 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstkreuz (Verleihung: 1888)
  • Grand Prix in Antwerpen (Verleihung: 1895)
  • Grand Prix auf der Pariser Weltausstellung (Verleihung: 1900)
  • Villa-Romana-Preis des Deutschen Künstlerbundes (Verleihung: 1905)

  • Präsident der Secession (1897 bis 1905)
  • )

Klimt Gustav, * 14. Juli 1862 Baumgarten 4 (14, Linzer Straße 247; Geburtshaus 1968 abgebrochen; Gedenktafel), 16. Februar 1918 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus; zuletzt wohnhaft 7, Westbahnstraße 36; Hietzinger Friedhof), Maler, Lebensgemeinschaft mit Emilie Flöge, Sohn des aus Böhmen eingewanderten Goldgraveurs Ernst Klimt des Älteren, Bruder des Ernst Klimt und des Georg Klimt.

Besuchte 1876-1883 die Kunstgewerbeschule des Österrischen Museums für Kunst und Industrie (vor allem beim Dekorationsmaler Ferdinand Laufberger), arbeitete ab 1879 mit seinem Bruder Ernst Klimt und mit Franz Matsch zusammen (ab 1883 Ateliergemeinschaft [„Künstlercompagnie", 6, Sandwirtgasse 8, ab 1892 im Gartenpavillon 8, Josefstädter Straße 21; ab 1894 allmählich Auflösung der Werkstattgemeinschaft mit Matsch]) und schuf bis 1892 gemeinsam mit Ernst Klimt und Matsch Vorhang- und Deckengemälde für die Theater in Reichenberg und Karlsbad, Gemälde der kaiserlichen Familie, das Deckengemälde im Lainzer Schloß sowie monumentale Gemälde in der Ringstraßenzone (im Burgtheater 1886-1888 Deckengemälde in den beiden Feststiegenhäusern [GVK als Anerkennung], im Kunsthistorischen Museum [gemeinsam mit Ernst Klimt und Franz Matsch] 1891 40 Zwickelbilder). 1882 begann er mit den Entwürfen für das Werk „Allegorien und Embleme", dem 1895-1900 eine „Neue Folge" von Allegorien folgte.

1888/1889 entstand das Aquarell „Zuschauerraum im alten Burgtheater" (1890 Kaiserpreis als Anerkennung); Matsch malte den Blick zur Bühne. 1892 gestaltete er das wirkungsvolle Plakat für die Internationale Musik- und Theaterausstellung in Wien. 1891 wurde Klimt Mitglied des Künstlerhauses, trat jedoch am 24. Mai 1897 aus und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der oppositionellen Secession, deren erster Präsident er wurde (1897-1899). Für das von Josef Olbrich 1897/1898 errichtete Secessionsgebäude entwarf Klimt die Metalltüren. Um die Jahrhundertwende schuf er eine Reihe von Porträts (wobei die Spannung zwischen den beiden konkurrierenden Kunstrichtungen seinen Stil beeinflußte), 1898-1903 lieferte er Illustrationen für die Zeitschrift „Ver sacrum". Um diese Zeit erhielt er auch den offiziellen Auftrag, für die Universität allegorische Deckenbilder der drei weltlichen Fakultäten zu malen („Philosophie", 1900 [Grand Prix auf der Pariser Weltausstellung]; „Medizin", 1901; „Jurisprudenz", 1903 [alle 1945 im Bergungsort Schloß Immendorf, Niederösterreich, verbrannt]), doch stießen die Entwürfe auf so schroffe Ablehnung der Auftraggeber und der Öffentlichkeit, daß Klimt sie zurückhielt (er schuf die Bilder 1896-1906 auf dem Dachbodenatelier des Hauses Florianigasse 54). 1902 schuf er für die 14. Ausstellung der Secession den Beethovenfries. Kurz nach einer Kollektivausstellung Klimts in der Secession (1903), an der sich bereits Klimts internationale Bedeutung ablesen läßt, löste sich 1905 die „Klimt-Gruppe" aus deren Verband (Protest gegen den „naturalistischen Flügel", dem unter anderem Engelhart angehörte) und veranstaltete 1908 ihre erste eigene Ausstellung („Kunstschau" in Ausstellungsarchitektur von Josef Hoffmann auf dem Baugrund des Konzerthauses). 1909-1911 entstand der „Stoclet-Fries", ein dekorativ-figurales Mosaik für Josef Hoffmanns Stoclet-Palais in Brüssel. Eines der berühmtesten Gemälde der späteren Zeit ist „Der Kuß" (1911). 1911 bezog Klimt das Atelier 13, Feldmühlgasse 11. Beteiligung an Ausstellungen in Prag und Dresden (1908), München (1909), Venedig (Biennale 1910), Rom (1911), Dresden (1912), Budapest, München und Mannheim (1913) und Berlin (Secession, 1916). Das letzte Atelier befand sich in der Villa 13, Wittegasse 15 (die Diskussionen über die Erhaltung des Objekts waren 2004 noch nicht abgeschlossen).

Klimt war ein Hauptvertreter des Wiener Jugendstils und hatte nicht nur auf die Secession und die Kunstgewerbeschule, sondern auch auf die Wiener Werkstätte großen Einfluß. Klimts Kunst bildet einen hervorragenden Anteil der österreichischen Malerei der Jahrhundertwende an der internationalen Kunstbewegung. Klimt beeinflußte das Werk Egon Schieles (den er 1907 kennenlernte) und des jungen Kokoschka. Klimt entwarf auch Reformkleider für den Mariahilfer Modesalon der Schwestern Flöge. Verbrachte die Sommermonate 1900-1916 fast immer am Attersee. Ehrenmitglied der Wiener und der Münchner Akademie der bildenden Künste (1917).

An seinem ehemaligen Wohnhaus (7, Westbahnstraße 36) wurde am 20. März 2001 eine Gedenktafel enthüllt.

Klimtgasse, Klimt-Geburtshaus.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Max Eisler [Hg.]: Gustav Klimt. Wien: Österreich. Staatsdr. 1920
  • Emil Pirchan: Gustav Klimt. Wien: Bergland Verl. 1956
  • Fritz Novotny / Johannes Dobai: Gustav Klimt. Hg. von Friedrich Welz. Salzburg: Salzburg: Verlag Galerie Welz 1967
  • Christian Michael Nebehay [Hg.]: Gustav Klimt. Dokumentation. Wien: Verl. d. Galerie Christian M. Nebehay 1969
  • Christian Michael Nebehay: Gustav Klimt. Gustav Klimt. Sein Leben nach zeitgenössischen Berichten und Quellen. München: Dt. Taschenbuch Verl. 1976
  • Marian Bisanz-Prakken: Der Beethovenfries. Geschichte, Funktion, Bedeutung. Salzburg [u.a.]: Residenz Verl. 1977
  • Alice Strobl: Zu den Fakultätsbildern von Gustav Klimt. In: Albertina-Studien. Wien: Albertina 1.1963 - 5/6.1967/68(1970). Band, 2,1964, S. 138-169
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten Wiener Maler. Band 3: Jugendstil (Symbolismus). Wien: Herald.-Genealog. Ges. "Adler" 1987 , S. 22-32
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, Reg.
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, N.R. 7/2), S. 153, 180 ff., 190 ff., 206 f., 259
  • Klimt-Studien. Mitteilungen der Österreichischen Galerie. Wien: Österr. Galerie. Band 66/67,1978/79, S. 215 ff.
  • Parnass. Das Kunstmagazin. Wien: Parnass Verlagsgesellschaft / Linz: Grosser 1981 - lfd. Band 3.1984, S. 19 ff.
  • Gustav Klimt. Zeichnungen aus amerikanischem Privatbesitz und aus Beständen des Historischen Museums der Stadt Wien. Historisches Museum der Stadt Wien, 7. Juni bis 16. September 1984. Museum Villa Stuck München - Stuck-Jugendstil-Verein e.V., 29. November 1984 bis 27. Jänner 1985. Neue Galerie der Stadt Linz - Wolfgang-Gurlitt-Museum, 5. Februar bis 8. April 1985. Wien: Museen der Stadt Wien (Historisches Museum Wien: Sonderausstellung, 89), S. 93, S. 527 ff.
  • Hermann Bahr: Rede über Klimt. Wien: Wiener Verlag 1901
  • Hermann Bahr: Gegen Klimt. Wien [u.a.]: Eisenstein & Co. 1903
  • Ingomar Halle: Gustav Klimt. Ein Wiener Maler des Jugendstils. Phil. Diss., Univ. Graz, 6. Juli 1956. Graz 1955
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Hietzing. Ein Bezirk im Grünen. Wien: Mohl 1977, S. 114 f.
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 40 f. (Geburtshaus)
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 62, 72, 129
  • Salzburger Nachrichten, 04.11.1998 (letztes Atelier)