Gumpendorfer Schloss: Unterschied zwischen den Versionen

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Gumpendorfer Schloss (6, Mollardgasse 92, Wallgasse 3; ursprüngliche Ausdehnung: Mollardgasse, Wallgasse, Sechshauser Gürtel, Gumpendorfer Straße), seit dem 12. Jahrhundert urkundlich nachweisbar, ursprünglich ein befestigter Meierhof der Herren von Gumpendorf am damaligen Steilrand des Wienflusses, ältestes Gebäude im heutigen 6. Bezirk. Das Gumpendorfer Schloss dürfte als Herrschaftssitz im 13. Jahrhundert entstanden sein und lag (wie die Gumpendorfer Kirche) unmittelbar am Steilrand zum Wienflussbett.
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Gumpendorfer Schloss ([[6]]., [[Mollardgasse]] 92, [[Wallgasse]] 3; ursprüngliche Ausdehnung: Mollardgasse, Wallgasse, [[Sechshauser Gürtel]], [[Gumpendorfer Straße]]), seit dem 12. Jahrhundert urkundlich nachweisbar, ursprünglich ein befestigter Meierhof der Herren von Gumpendorf am damaligen Steilrand des [[Wienfluss]]es, ältestes [[Gebäude]] im heutigen 6. [[Bezirk]]. Das Gumpendorfer Schloss dürfte als [[Herrschaft|Herrschaftssitz]] im 13. Jahrhundert entstanden sein und lag (wie die [[Gumpendorfer Kirche]]) unmittelbar am Steilrand zum Wienflussbett.
  
Beim Bau des Linienwalls (1704) wurde die Schlossanlage zerschnitten, kam jedoch weitgehend innerhalb desselben zu liegen. Den letzten Rest des Gumpendorfer Schlosses, das Mollardschloss, erwarb 1858 der Maler [[Friedrich Amerling|Friedrich von Amerling]], gestaltete es um, behielt aber für seine Zwecke auf Dauer nur das alte Herrschaftshaus, das er nach seinem Geschmack mit Kunstgegenständen ausstattete; im Volksmund wurde das Herrenhaus damals kurzerhand „Amerlingschlössel" genannt (Amerling ist hier am 14. Jänner 1887 gestorben). 1895 musste das Schloss weitgehend dem Stadtbahnbau weichen; die letzten Reste wurden 1961/1962 abgetragen (das Renaissanceportal wurde im Hof des Hauses 6, Gumpendorfer Straße 104 wiederaufgestellt).
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Beim Bau des [[Linienwall]]s (1704) wurde die Schlossanlage zerschnitten, kam jedoch weitgehend innerhalb desselben zu liegen. 1819 richtete der Dr. [[Bruno Görgen]] hier seine [[Privatirrenanstalt Görgen|Privatirrenanstalt]] ein, die er 1831 nach [[Oberdöbling]] verlegte ([[Sanatorium Görgen]]). Den letzten Rest des Gumpendorfer Schlosses, das Mollardschloss, erwarb 1858 der Maler [[Friedrich Amerling|Friedrich von Amerling]], gestaltete es um, behielt aber für seine Zwecke auf Dauer nur das alte Herrschaftshaus, das er nach seinem Geschmack mit Kunstgegenständen ausstattete; im Volksmund wurde das Herrenhaus damals kurzerhand „Amerlingschlössel" genannt (Amerling ist hier am 14. Jänner 1887 gestorben). 1895 musste das Schloss weitgehend dem [[Stadtbahn]]bau weichen; die letzten Reste wurden 1961/1962 abgetragen (das [[Renaissance|Renaissanceportal]] wurde im Hof des Hauses 6., [[Gumpendorfer Straße]] 104 wiederaufgestellt).
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
* Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 58
 
 
* Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 94 ff.
 
* Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 94 ff.
* Helmut Kretscher: Mariahilf. Geschichte des 6. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1992 (Wiener Heimatkunde, 6), S. 53 f.
 
* Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Band 1. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1886, S. 34 ff.
 
 
* Edgar Haider: Verlorenes Wien. 1984, S. 178 ff. (Amerlingschlössel)
 
* Edgar Haider: Verlorenes Wien. 1984, S. 178 ff. (Amerlingschlössel)
 
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* Elfriede Faber: Wien in alten Ansichtskarten. Band 6/7, S. 34 ff.
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Aktuelle Version vom 2. November 2022, 11:30 Uhr

Das Mollardschloss (um 1950)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis 1962
Andere Bezeichnung Amerlingschlössel
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 29068
GND
WikidataID
Objektbezug Privatirrenanstalt Görgen, Bruno Görgen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 2.11.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Gumpendorferschloss.jpg
Bildunterschrift Das Mollardschloss (um 1950)
  • 6., Mollardgasse 92
  • 6., Wallgasse 3

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48° 11' 22.70" N, 16° 20' 18.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das Gumpendorfer Schloss am Huber-Plan

Gumpendorfer Schloss (6., Mollardgasse 92, Wallgasse 3; ursprüngliche Ausdehnung: Mollardgasse, Wallgasse, Sechshauser Gürtel, Gumpendorfer Straße), seit dem 12. Jahrhundert urkundlich nachweisbar, ursprünglich ein befestigter Meierhof der Herren von Gumpendorf am damaligen Steilrand des Wienflusses, ältestes Gebäude im heutigen 6. Bezirk. Das Gumpendorfer Schloss dürfte als Herrschaftssitz im 13. Jahrhundert entstanden sein und lag (wie die Gumpendorfer Kirche) unmittelbar am Steilrand zum Wienflussbett.

Beim Bau des Linienwalls (1704) wurde die Schlossanlage zerschnitten, kam jedoch weitgehend innerhalb desselben zu liegen. 1819 richtete der Dr. Bruno Görgen hier seine Privatirrenanstalt ein, die er 1831 nach Oberdöbling verlegte (Sanatorium Görgen). Den letzten Rest des Gumpendorfer Schlosses, das Mollardschloss, erwarb 1858 der Maler Friedrich von Amerling, gestaltete es um, behielt aber für seine Zwecke auf Dauer nur das alte Herrschaftshaus, das er nach seinem Geschmack mit Kunstgegenständen ausstattete; im Volksmund wurde das Herrenhaus damals kurzerhand „Amerlingschlössel" genannt (Amerling ist hier am 14. Jänner 1887 gestorben). 1895 musste das Schloss weitgehend dem Stadtbahnbau weichen; die letzten Reste wurden 1961/1962 abgetragen (das Renaissanceportal wurde im Hof des Hauses 6., Gumpendorfer Straße 104 wiederaufgestellt).

Literatur

  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 94 ff.
  • Edgar Haider: Verlorenes Wien. 1984, S. 178 ff. (Amerlingschlössel)
  • Elfriede Faber: Wien in alten Ansichtskarten. Band 6/7, S. 34 ff.
  • Helmut Kretschmer: Mariahilf. Geschichte des 6. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1992 (Wiener Heimatkunde, 6), S. 53 f.
  • Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Band 1. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1886, S. 34 ff.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 58