Grundbuchs-Einlagezahl: Unterschied zwischen den Versionen

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Die ebenfalls zum Grundbuch zu zählende Urkundensammlung wird durch die Tagebuchzahl erschlossen. Die Grundbuchs-Einlagezahlen unterscheiden sich in den einzelnen Stadtbezirken voneinander: in den Bezirken 1-9 und 20 durchlaufen sie jeweils den gesamten Bezirk, in den ehemaligen Vororten (Bezirke 10-19) umfassten sie in ihrer Nummernfolge nur die jeweiligen Ortsgemeinde, eine Regelung, die auch nach der Eingemeindung (1890/1892) beibehalten wurde; analog verhält es sich mit Ortsgemeinden, die erst zu einem späteren Zeitpunkt nach Wien eingemeindet wurden (Bezirke 21-23). Dementsprechend sind die Grundbuchs-Einlagezahlen in den äußeren Bezirken nicht mit den (seit 1874 neuen) [[Konskriptionsnummer]]n ident.
 
Die ebenfalls zum Grundbuch zu zählende Urkundensammlung wird durch die Tagebuchzahl erschlossen. Die Grundbuchs-Einlagezahlen unterscheiden sich in den einzelnen Stadtbezirken voneinander: in den Bezirken 1-9 und 20 durchlaufen sie jeweils den gesamten Bezirk, in den ehemaligen Vororten (Bezirke 10-19) umfassten sie in ihrer Nummernfolge nur die jeweiligen Ortsgemeinde, eine Regelung, die auch nach der Eingemeindung (1890/1892) beibehalten wurde; analog verhält es sich mit Ortsgemeinden, die erst zu einem späteren Zeitpunkt nach Wien eingemeindet wurden (Bezirke 21-23). Dementsprechend sind die Grundbuchs-Einlagezahlen in den äußeren Bezirken nicht mit den (seit 1874 neuen) [[Konskriptionsnummer]]n ident.
  
1884 beschloss der Gemeinderat, die auch als "Einlagenummern" bezeichneten Grundbuchs-Einlagezahlen als [[Konskriptionsnummer|Konskriptionsnummern]] auf neu anzufertigenden Schildern im Inneren der Häuser anzubringen. Wie schon die Schilder für die 1861/1863 angebrachten [[Orientierungsnummer|Orientierungsnummern]] wurden diese in der Fabrik von [[Michael Winkler]] produziert. Sie waren rechteckig ausgeführt, auf ihnen war der [[Bezirke|Gemeindebezirk]] mit römischen Zahlenzeichen angebracht, darunter die neue Konskriptionsnummer sowie in kleinerer Schrift die frühere Konskriptionsnummer mit Angabe des einstigen [[Konskriptionsbezirk|Konskriptionsbezirks]], das heisst der jeweiligen [[Vorstädte|Vorstadt]] bzw. der Bezeichnung "Stadt" für die [[Innere Stadt]]. Etliche dieser Nummern sind heute noch im Inneren der Häuser angebracht.
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[[Datei:Konskriptionsnummer_Wien07_0368.jpg|390px|thumb|right|Im Eingangsbereich des Hauses Kaiserstraße 50 angebrachte Konskriptionsnummer.]] 1884 beschloss der Gemeinderat, die auch als "Einlagenummern" bezeichneten Grundbuchs-Einlagezahlen als [[Konskriptionsnummer|Konskriptionsnummern]] auf neu anzufertigenden Schildern im Inneren der Häuser anzubringen. Wie schon die Schilder für die 1861/1863 angebrachten [[Orientierungsnummer|Orientierungsnummern]] wurden diese in der Fabrik von [[Michael Winkler]] produziert. Sie waren rechteckig ausgeführt, auf ihnen war der [[Bezirke|Gemeindebezirk]] mit römischen Zahlenzeichen angebracht, darunter die neue Konskriptionsnummer sowie in kleinerer Schrift die frühere Konskriptionsnummer mit Angabe des einstigen [[Konskriptionsbezirk|Konskriptionsbezirks]], das heisst der jeweiligen [[Vorstädte|Vorstadt]] bzw. der Bezeichnung "Stadt" für die [[Innere Stadt]]. Etliche dieser Nummern sind heute noch im Inneren der Häuser angebracht.
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==

Version vom 4. Juni 2019, 15:29 Uhr

Im Inneren des Hauses Sebastian-Kneipp-Gasse 11-13 angebrachte Grundbuchs-Einlagezahl.
Daten zum Eintrag
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Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.06.2019 durch DYN.tantner
Bildname Grundbuchs-Einlagezahl.jpg
Bildunterschrift Im Inneren des Hauses Sebastian-Kneipp-Gasse 11-13 angebrachte Grundbuchs-Einlagezahl.

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Grundbuchs-Einlagezahl, Bezeichnung für die im Hauptbuch des Grundbuchs geführte Einlage.

Als ab 1874 die Grundbücher neu angelegt wurden, erhielt jedes Haus zusätzlich zur Ordnungsnummer eine eigene Grundbuchs-Einlagezahl (E. Z., auch G.E.Z.), die in den damaligen Stadtbezirken (1-9) mit der „Neuen Conscriptions-Nummer" in den Baukonsensbüchern übereinstimmt. Jede Einlage enthält ein oder mehrere Grundstücke, die im Eigentum einer bestimmten Person stehen, und besteht aus Gutbestandsblatt, Eigentumsblatt und Lastenblatt.

Die ebenfalls zum Grundbuch zu zählende Urkundensammlung wird durch die Tagebuchzahl erschlossen. Die Grundbuchs-Einlagezahlen unterscheiden sich in den einzelnen Stadtbezirken voneinander: in den Bezirken 1-9 und 20 durchlaufen sie jeweils den gesamten Bezirk, in den ehemaligen Vororten (Bezirke 10-19) umfassten sie in ihrer Nummernfolge nur die jeweiligen Ortsgemeinde, eine Regelung, die auch nach der Eingemeindung (1890/1892) beibehalten wurde; analog verhält es sich mit Ortsgemeinden, die erst zu einem späteren Zeitpunkt nach Wien eingemeindet wurden (Bezirke 21-23). Dementsprechend sind die Grundbuchs-Einlagezahlen in den äußeren Bezirken nicht mit den (seit 1874 neuen) Konskriptionsnummern ident.

Im Eingangsbereich des Hauses Kaiserstraße 50 angebrachte Konskriptionsnummer.

1884 beschloss der Gemeinderat, die auch als "Einlagenummern" bezeichneten Grundbuchs-Einlagezahlen als Konskriptionsnummern auf neu anzufertigenden Schildern im Inneren der Häuser anzubringen. Wie schon die Schilder für die 1861/1863 angebrachten Orientierungsnummern wurden diese in der Fabrik von Michael Winkler produziert. Sie waren rechteckig ausgeführt, auf ihnen war der Gemeindebezirk mit römischen Zahlenzeichen angebracht, darunter die neue Konskriptionsnummer sowie in kleinerer Schrift die frühere Konskriptionsnummer mit Angabe des einstigen Konskriptionsbezirks, das heisst der jeweiligen Vorstadt bzw. der Bezeichnung "Stadt" für die Innere Stadt. Etliche dieser Nummern sind heute noch im Inneren der Häuser angebracht.

Quellen

Literatur

  • Anton Tantner: Die Hausnummern von Wien. Der Ordnung getreue Zahlen. Weitra: Bibliothek der Provinz 2016 (Enzyklopädie des Wiener Wissens, XXIV), S. 63 f.