Greif (Familie)

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Daten zur Person
Personenname Greif
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 27314
GND
Wikidata
Geburtsdatum
Geburtsort
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.01.2015 durch DYN.elwu


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Stadtrichter )

Bürgergeschlecht Greif

Otto vom Hohen Markt/Otto in Foro

Das Wiener Bürgergeschlecht der Familie Greif geht auf Otto in Foro (vom Hohen Markt) zurück, dessen Sohn Greif oder Griffo im Verein mit seinen beiden Brüdern Chuno und Chunrad im 13. Jahrhundert wichtige Ämter bekleidete.

Otto in Foro schenkte 1264 dem Stift Heiligenkreuz ein Haus auf dem Hohen Markt unter der Bedingung, dass ihm dort, wo der letzte Babenberger liegt, eine Ruhestätte im Stift gesichert bleibe.


Greif/Griffito/Gryfo

* vor 1273, † nach 1318, Stadtrichter, Sohn Ottos vom Hohen Markt, Gattin eine Tochter des Kremser Bürgers Gozzo.

Greif war Pate des Pfarrers Gerhard von St. Stephan. 1287 und 1296 war er Stadtrichter. 1288 kaufte er von Heinrich Weinhauser und dessen Schwager Berthold von Ebergassing einen nächst der Kirche zu St. Ulrich gelegenen Hof und die Vogteiherrlichkeit über Zeismannsbrunn mit allen Rechten, wie sie der Dietrich der Reiche ausgeübt habe. 1283 besaß er einen Hof zu Klosterneuburg, 1291 die Vogtei und das Patronat über die Kirche an der Als. 1302 vertauschte er die Ulrichskapelle in Zeismannsbrunn (Ulrichskirche im heutigen 7. Gemeindebezirk) an das Schottenkloster für die Kapelle zu Maria am Gestade und statte diese mit ergiebigen Einkünften aus. Den Neubau des Chors dieser Kirche ließen Greifs Sohn Jans I. und sein Enkel Jans II. zwischen 1330 und 1355 errichten.
Wernher, Bischof von Passau, verpflichtete sich am 2. Dezember 1302 für die Zuwendungen (einen Weingarten nahe der Kirche in Ottakring und den Gülten verschiedener Häuser) täglich zwei Messen für den Ritter Gryfo zelebrieren zu lassen. 1309 war er in die Revolte gegen die Habsburger verwickelt. 1311 empfing Greif das Dorf Gablitz und einen großen Wald daselbst von dem Freisinger Stift als Lehen. 1314 besaß er Höfe in der Hirschpeunt und am Weinrochberg, dann ein Haus beim Judentor. Nach seinem Tod um 1321 fielen diese Besitzungen an seine Witwe Ofmey und an seine Söhnge Greif, Jans und Peter.


Greif der Jünger, Jans I. und Jans II.

Greif der Jüngere war 1344 Meister des Heiligen Geistspitals, er besaß Grundtücke in Simmering.

Jans Sohn, der gleichfalls Jans hieß und der die Gründe um Maria am Gestade geerbt hatte, verkaufte diese1357 an den Bischof von Passau. Bald danach verschwindet die Bürgerfamilie Greif aus den Urkunden der Stadt.


Siehe: Greifgasse.


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 4. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 759-760
  • Richard Perger: Die Grundherrern im mittelalterlichen Wien, Teil III: Bürgerliche und adelige Grundherrschaften. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Band 23/25.Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1967/1969, S. 3, 55 ff.