Gerhard Bronner: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Februar 2021, 14:45 Uhr

Daten zur Person
Personenname Bronner, Gerhard
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 38655
GND 119271524
Wikidata Q45365
Geburtsdatum 23. Oktober 1922
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. Jänner 2007
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler, Kabarettist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Österreichische Nationalbibliothek
Objektbezug 1945 bis heute
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 2.02.2021 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 26. Jänner 2007
Friedhof Zentralfriedhof Israelitische Abteilung
Grabstelle Gruppe 6 Reihe 0 Grab 2
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1978)
  • Johann-Nestroy-Ring (Übernahme: 21. Februar 1979)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 23. Oktober 2003)
  • Deutscher Kleinkunstpreis (Verleihung: 2005)

  • Musikalischer Leiter des NDR (1953 bis 1955)

Gerhard Bronner, * 23. Oktober 1922 Wien, † 19. Jänner 2007 Wien, Schauspieler, Kabarettist.

Biographie

Gerhard Bronner besuchte in Wien die Schule. Mitten in der Ausbildung als kaufmännischer Lehrling musste er als Fünfzehnjähriger vor dem NS-Terror flüchten und ging über Brünn nach England und anschließend nach Palästina. Auf sich allein gestellt, schlug er sich als Plantagenarbeiter und Barpianist in Nachtlokalen durch. 1948 nach Wien zurückgekehrt, arbeitete er als Pianist, der bereits eigene Chansons und Kompositionen, vornehmlich in der Marietta-Bar, vortrug. Ebenso trat er als Gast im "Simpl" auf und stieß 1950 auf die Gruppe Helmut Qualtinger, Michael Kehlmann und Carl Merz, zu deren satirischer Parodie "Reigen 51" er die Musik und vom Klavier aus die gesungenen Conferencen beisteuerte.

Im Herbst 1952 war Bronner maßgeblich am ersten reinen Kabarettprogramm dieser Gruppe "Brettl vorm Kopf" als Komponist, Texter und Darsteller beteiligt. Legendär aus diesem Programm blieb das von Helmut Qualtinger gesungene Chanson "Der g’schupfte Ferdl". Anschließend war Bronner von 1953 bis 1955 als musikalischer Leiter in Hamburg beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) tätig. Nach seiner Rückkehr nach Wien mietete er die Marietta-Bar und trat dort auch gemeinsam mit Peter Wehle und Georg Kreisler auf. Im Sommer 1956 pachtete Bronner das "Intime Theater" in der Liliengasse und brachte dort mit Qualtinger, Wehle, Merz sowie anderen seine berühmten Kabarettprogramme "Blattl vorm Mund", "Glasl vorm Aug’" und "Spiegel vorm G’sicht" heraus. 1959 übernahm er das Neue Theater am Kärntnertor, wo die Programme "Dachl überm Kopf" und "Hackl vorm Kreuz" gezeigt wurden.

1961 löste sich das Ensemble um Bronner und Qualtinger auf und Bronner arbeitete mit dem "Würfel-Ensemble" weiter, wobei er zahlreiche, später zur Berühmtheit gelangende Künstler wie Herwig Seeböck, Lore Krainer oder Marianne Mendt engagierte. Im gleichen Zeitraum betreute und gestaltete er auch Rundfunk- und Fernsehsendungen wie "Das Zeitventil", "Showfenster", "Guglhupf", "Die große Glocke" und "Schlager für Fortgeschrittene". Zwischen 1971 und 1976 übersetzte und bearbeitete er bekannte amerikanische Musicals wie "Cabaret", "Alexis Sorbas" und "Promises, Promises" und erstellte von "My Fair Lady" eine österreichische Fassung. Ab 1973 trat er mit Elfriede Ott in Duoprogrammen in Wien, München, Salzburg und ab 1979 im Kabarett "Die Fledermaus" wieder in Wien auf. Darüber hinaus übersetzte Bronner Satiren von Ephraim Kishon und bearbeitete alte Operettenlibretti, etwa "Walzertraum" und "Im weißen Rößl".

Nach einem längeren Aufenthalt in den USA kehrte Bronner 1993 nach Österreich zurück. In der Folge trat er allein oder mit Elfriede Ott und Lore Krainer immer wieder in Unterhaltungs- und Kabarettprogrammen auf, in denen er vor allem die goldene Zeit des österreichischen Kabaretts der 1950er Jahre wieder aufleben ließ. Er starb im Jänner 2007 in Wien an den Folgen eines Schlaganfalls und wurde in der alten Israelitischen Abteilung des Zentralfriedhofs in einem Ehrengrab neben den Literaten Arthur Schnitzler und Friedrich Torberg beigesetzt.

2009 wurde in Wien Favoriten beim neuen, 2015 fertiggestellten Hauptbahnhof die Gerhard-Bronner-Straße nach dem Kabarettisten benannt, die von der Karl-Popper-Straße zur Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße führt.

Quellen

Literatur

  • Kurier, 20.01.2007, 27.01.2007
  • Die Presse, 20.01.2007
  • Der Standard, 20./21.01.2007
  • Falter, 24.01.2007
  • Wienbibliothek im Rathaus/Sammlung Josef Treitl: Gerhard Bronner [Sign.: JT-108]
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Bronner, Gerhard [Sign.: TP-005867]
  • Gerhard Bronner: Die goldene Zeit des Wiener Cabarets. St. Andrä-Wördern: Hannibal 1995
  • Gerhard Bronner: Meine Jahre mit Qualtinger. Anekdoten, Texte und Erinnerungen. Wien: Amalthea-Signum-Verlag 2003
  • Gerhard Bronner: Spiegel vorm Gesicht. Erinnerungen. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2004
  • Ulrike Leitner [Hg.]: Schau'n Sie sich das an! Höhepunkte des österreichischen Kabaretts [Karl Farkas, Hermann Leopoldi, Hans Moser, Helmut Qualtinger, Fritz Grünbaum, Gerhard Bronner, Hugo Wiener u.v.m.]. Wien: Amalthea-Signum-Verlag 2009
  • Filmportal: Filmographie Gerhard Bronner [Stand: 19.07.2016]

Links