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Franziska von Wertheimstein wurde im ihrer Mutter Josephine von Wertheimstein gewidmeten Ehrengrab beigesetzt. | Franziska von Wertheimstein wurde im ihrer Mutter Josephine von Wertheimstein gewidmeten Ehrengrab beigesetzt. |
Version vom 11. Oktober 2023, 09:17 Uhr
Franziska von Wertheimstein, * 17. August 1844 Wien, † 19. Februar 1907 Wien 19, Wohltäterin, Mäzenin.
Biographie
Die Tochter des Bankiers Leopold von Wertheimstein und dessen Gattin Josephine erhielt gemeinsam mit ihrem Bruder Privatunterricht. 1876 erstand ihr Vater von den Erben nach Rudolf von Arthaber jene Döblinger Villa, die zur "Villa Wertheimstein" wurde. Hier führte sie ein reges gesellschaftliches Leben und führte einen bekannten Salon. Zu ihrem Kreis zählten Ferdinand von Saar, mit dem sie eng befreundet war, Theophil Hansen und Hans Makart.
Wertheimstein war eine große Wohltäterin, deren persönliche Hilfsbereitschaft allerdings oft bedenkenlos missbraucht wurde. Im Oktober 1906 kam sie schwer leidend aus Meran nach Döbling; bereits kurz nach ihrer Abreise nach Meran hatte Saar, an Krebs erkrankt, am 23. Juli 1906 seinem Leben ein Ende gesetzt. Als Franziska Symptome einer beginnenden Geisteskrankheit zeigte, behandelte Josef Breuer, ein früher Mitarbeiter Sigmund Freuds, die Mäzenin.
Ihren Villa in Oberdöbling vermachte sie testamentarisch der Stadt Wien "zum Wohl der Bevölkerung"; er wurde als Kunststätte ausgestaltet und im Erdgeschoss eine öffentliche Bibliothek eingerichtet. Seit 1964 ist das Gebäude Heimstätte des Bezirksmuseums Döbling. Aus dem Garten entstand der für die Öffentlichkeit zugängliche Wertheimsteinpark.
Franziska von Wertheimstein wurde im ihrer Mutter Josephine von Wertheimstein gewidmeten Ehrengrab beigesetzt.
Literatur
- Karlheinz Rossbacher: Literatur und Bürgertum. Fünf Wiener jüdische Familien von der liberalen Ära zum Fin de Siècle. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2003, S. 184-225
- Felicie Ewart: Zwei Frauen-Bildnisse. Erinnerungen. Wien: Chwala 1908