Flaktürme: Unterschied zwischen den Versionen

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Für die 1942-1944 nach Plänen von Friedrich Tamms erbauten Flaktürme wurden vor allem Kriegsgefangene herangezogen, die in eigens errichteten Arbeiterlagern zusammengezogen wurden. Bereits während des Kriegs machte man sich Gedanken über eine spätere (nationalsozialistische) Nutzung der Monolithen, wobei die Vorschläge vom marmorverkleideten Ehrenmal bis zur Ummantelung durch Wohnbauten reichte.  
 
Für die 1942-1944 nach Plänen von Friedrich Tamms erbauten Flaktürme wurden vor allem Kriegsgefangene herangezogen, die in eigens errichteten Arbeiterlagern zusammengezogen wurden. Bereits während des Kriegs machte man sich Gedanken über eine spätere (nationalsozialistische) Nutzung der Monolithen, wobei die Vorschläge vom marmorverkleideten Ehrenmal bis zur Ummantelung durch Wohnbauten reichte.  

Version vom 22. Juli 2019, 14:39 Uhr

Flakturm (1946)
Daten zum Eintrag
Datum von 1943
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.07.2019 durch WIEN1.lanm08son
Bildname Flakturm.jpg
Bildunterschrift Flakturm (1946)

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Als nach der Landung der Alliierten in Italien südlich und nördlich von Rom (1943) Angriffe alliierter Luftflotten auf Wien zu erwarten waren, entschloss man sich 1943/1944 (nach Berliner Vorbild [Prototyp 11. August 1942, Anordnung zum Bau von zwei Flaktürmen in Wien am 9. September 1942, Vorschläge für Standorte und Baureihenfolge durch Rüstungsminister Albert Speer am 7./8. November 1942]) an verschiedenen Standorten in möglichst freier Lage Betontürme zu errichten, auf welchen Fliegerabwehrkanonen (Flak) aufgestellt wurden; die Türme sollten diesen freies Schussfeld bei besserer Sicht ermöglichen. Die Bauausführung wurde Architekt Friedrich Tamms (1904-1980) übertragen. Die Türme haben verschiedene Grundrisse (Stiftskaserne und einer der beiden im Augarten 16-eckig, Arenbergpark rechteckig). Man unterschied zwischen Leit- und Gefechts- oder Geschütztürmen (jede Gruppe bestand aus je einem dieser Türme).

Gebaut wurden drei derartige Flakturmgruppen:

Für die 1942-1944 nach Plänen von Friedrich Tamms erbauten Flaktürme wurden vor allem Kriegsgefangene herangezogen, die in eigens errichteten Arbeiterlagern zusammengezogen wurden. Bereits während des Kriegs machte man sich Gedanken über eine spätere (nationalsozialistische) Nutzung der Monolithen, wobei die Vorschläge vom marmorverkleideten Ehrenmal bis zur Ummantelung durch Wohnbauten reichte.

Nachdem die Flaktürme nach dem Zweiten Weltkrieg militärisch nutzlos geworden waren, kam es in einigen Teilbereichen zu einer zivilen Nutzung (Haus des Meeres im Esterházypark, Regierungsbunker, Museumsdepot), doch begann auch eine jahrzehntelange, bis heute offene Diskussion über eine generelle Lösung, wobei auch Wert auf eine äußere Umgestaltung gelegt wurde.

Ähnliche Flaktürme gab es in Berlin und Hamburg, doch wurden sie dort teils gesprengt, teils stark verändert. Im März 2003 forderten die Magistratsabteilung 18 - Stadtentwicklung und Stadtplanung und die Kronenzeitung in einer gemeinsamen Aktion die Bevölkerung auf, Vorschläge zur Umgestaltung der Flaktürme einzureichen. Eine Fachjury wählte aus den etwa 500 Einsendungen Projekte aus, die im Juni/Juli 2003 vom Historischen Museum der Stadt Wien in einer Ausstellung präsentiert wurden.

Literatur

  • Marcello La Speranza: Flakturm-Archäologie. Ein Fundbuch zu den Wiener Festungsbauwerken. Berlin: Edition Berliner Unterwelten 2012
  • Ute Bauer: Die Wiener Flaktürme. Verwertbarkeit des Unbrauchbaren. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 61 (2007), S. 47-57
  • Ute Bauer: Die Wiener Flaktürme im Spiegel österreichischer Erinnerungskultur. Wien: Phoibos Verlag 2003
  • Architekturbüro Bernstein Pieler: Wiener Flaktürme. Untersuchung zur Klärung der Nutzungsmöglichkeiten im Auftrag der Magistratsabteilung 18. Wien: Eigenverlag 2002
  • Rudolf Hauptner: Zur Baugeschichte der Flaktürme in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter 57 (2002), S. 107-136
  • Michael Foedrowitz: Die Flaktürme in Berlin, Hamburg und Wien 1940-1950. Wölfersheim-Berstadt: Podzun-Pallas-Verlag 1996
  • Erich Bernard / Barbara Feller / Jan Tabor: Die Wiener Flaktürme. 50 Jahre Auseinanderetzung mit Betonmonolithen. Forschungsarbeit im Aufgtrag der Magistratsabteilung 19. Wien: Eigenverlag 1994
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 91 f. (Augarten), S. 120 ff. (Arenbergpark), S. 187 (Esterházypark), S. 203 (Stiftkaserne)
  • Kurt Vana: Die Umgestaltung des Arenbergbunkers zum Hotel oder zur Großgarage. Diss. Technische Hochschule Wien. Wien 1953