Feuerwerkswiese (2): Unterschied zwischen den Versionen
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− | Feuerwerkswiese ([[2]], [[Prater]], zwischen [[Venediger Au]] und [[Ilgplatz]] gelegen), benannt (1878) nach den von der [[Johannes Georg Stuwer|Familie Stuwer]] (ab 1777 Johannes Georg senior, ab 1799 Sohn Kaspar) hier abgebrannten [[Feuerwerk|Feuerwerken]], die sich größten Zuspruchs erfreuten. | + | Feuerwerkswiese ([[2]]., [[Prater]], zwischen [[Venediger Au]] und [[Ilgplatz]] gelegen), benannt (1878) nach den von der [[Johannes Georg Stuwer|Familie Stuwer]] (ab 1777 Johannes Georg senior, ab 1799 Sohn Kaspar) hier abgebrannten [[Feuerwerk|Feuerwerken]], die sich größten Zuspruchs erfreuten. |
Johannes Georg Stuwer errichtete für seine Vorführungen im Jahr 1793 eine Galerie für das allgemeine Publikum und eine k.k. Gloriette für den kaiserlichen Hof, damit die Feuerwerke bequemer beobacht werden konnten. Allerdings wurde bei den Planungen von Seiten des Stadt- und Burgzimmermeisters gegenüber dem [[Unterkammeramt (Behörde)|Unterkammeramt]] bemängelt, dass Stuwer ungeeignetes Holz verwenden wollte und damit nicht "für die Sicherheit des Publikums, und selbst des allerhöchsten Hofes hinlänglich gesorgt wäre [...]." Stuwer musste daher zusätzliche Auflagen erfüllen und besser geeignetes Holz besorgen. Beim Augenschein des Unterkämmerers im Prater am 16. juli 1793 wurde der fertige Holzbau schließlich als sicher und ungefährlich bewertet und freigegeben. | Johannes Georg Stuwer errichtete für seine Vorführungen im Jahr 1793 eine Galerie für das allgemeine Publikum und eine k.k. Gloriette für den kaiserlichen Hof, damit die Feuerwerke bequemer beobacht werden konnten. Allerdings wurde bei den Planungen von Seiten des Stadt- und Burgzimmermeisters gegenüber dem [[Unterkammeramt (Behörde)|Unterkammeramt]] bemängelt, dass Stuwer ungeeignetes Holz verwenden wollte und damit nicht "für die Sicherheit des Publikums, und selbst des allerhöchsten Hofes hinlänglich gesorgt wäre [...]." Stuwer musste daher zusätzliche Auflagen erfüllen und besser geeignetes Holz besorgen. Beim Augenschein des Unterkämmerers im Prater am 16. juli 1793 wurde der fertige Holzbau schließlich als sicher und ungefährlich bewertet und freigegeben. | ||
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Die Feuerwerkswiese diente zeitweilig auch Luftschiffen zu ihren Aufstiegen ([[Ballonfahrten]]), so 1826 [[Elise Garner|Elise Garnerin]], der ersten Frau, die es (nach dem Beispiel ihres Vaters Andreas Jakob Garner) wagte, mit einem Fallschirm von einem Ballon abzuspringen. Am 29. Mai 1870 fand auf der Feuerwerkswiese das erste Rennen des "Wiener Vélocipède-Clubs" statt ([[Fahrrad]]). | Die Feuerwerkswiese diente zeitweilig auch Luftschiffen zu ihren Aufstiegen ([[Ballonfahrten]]), so 1826 [[Elise Garner|Elise Garnerin]], der ersten Frau, die es (nach dem Beispiel ihres Vaters Andreas Jakob Garner) wagte, mit einem Fallschirm von einem Ballon abzuspringen. Am 29. Mai 1870 fand auf der Feuerwerkswiese das erste Rennen des "Wiener Vélocipède-Clubs" statt ([[Fahrrad]]). | ||
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+ | * Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929 | ||
*Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, S. 36 ff. | *Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, S. 36 ff. | ||
*Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 107, 273 | *Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 107, 273 |
Aktuelle Version vom 31. März 2022, 10:59 Uhr
Feuerwerkswiese (2., Prater, zwischen Venediger Au und Ilgplatz gelegen), benannt (1878) nach den von der Familie Stuwer (ab 1777 Johannes Georg senior, ab 1799 Sohn Kaspar) hier abgebrannten Feuerwerken, die sich größten Zuspruchs erfreuten.
Johannes Georg Stuwer errichtete für seine Vorführungen im Jahr 1793 eine Galerie für das allgemeine Publikum und eine k.k. Gloriette für den kaiserlichen Hof, damit die Feuerwerke bequemer beobacht werden konnten. Allerdings wurde bei den Planungen von Seiten des Stadt- und Burgzimmermeisters gegenüber dem Unterkammeramt bemängelt, dass Stuwer ungeeignetes Holz verwenden wollte und damit nicht "für die Sicherheit des Publikums, und selbst des allerhöchsten Hofes hinlänglich gesorgt wäre [...]." Stuwer musste daher zusätzliche Auflagen erfüllen und besser geeignetes Holz besorgen. Beim Augenschein des Unterkämmerers im Prater am 16. juli 1793 wurde der fertige Holzbau schließlich als sicher und ungefährlich bewertet und freigegeben.
In der Generationenfolge sind noch Kaspars Sohn Anton und sein Enkel Anton junior zu nennen, der 1879 das letzte größere Feuerwerk abbrannte. In der Regel wurden vier bis fünf Feuerwerke jährlich abgebrannt (Mai, Sommerbeginn, 26. Juli [St. Anna], August, Theresientag). Mit den Feuerwerken verbanden sich häufig Ballonaufstiege und Zirkusdarbietungen.
Die Feuerwerkswiese diente zeitweilig auch Luftschiffen zu ihren Aufstiegen (Ballonfahrten), so 1826 Elise Garnerin, der ersten Frau, die es (nach dem Beispiel ihres Vaters Andreas Jakob Garner) wagte, mit einem Fallschirm von einem Ballon abzuspringen. Am 29. Mai 1870 fand auf der Feuerwerkswiese das erste Rennen des "Wiener Vélocipède-Clubs" statt (Fahrrad).
Das Areal wurde in der Folge Teil des heute Stuwerviertel genannten Stadtteils zwischen Lassallestraße und Ausstellungsstraße.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1878: Pfarre St. Johann
Quellen
WStLA Unterkammeramt, Bauamt, A1.7.5 - 2., Prater: Stuwers Feuerwerksgalerie 1793
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, S. 36 ff.
- Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 107, 273