Ernst-Happel-Stadion: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Wiener Ernst-Happel-Stadion ist vierfacher Austragungsort eines Meistercup-, bzw. Champions League-Finales. Nur das Londoner Wembley Stadion richtete mehr Finalspiele aus (7). [[Wien]] war mit dem Ernst-Happel-Stadion auch der Hauptaustragungsort der [[EURO 2008]]. Während des Bewerbs fanden hier sieben Spiele, darunter das Finale, statt.
 
Das Wiener Ernst-Happel-Stadion ist vierfacher Austragungsort eines Meistercup-, bzw. Champions League-Finales. Nur das Londoner Wembley Stadion richtete mehr Finalspiele aus (7). [[Wien]] war mit dem Ernst-Happel-Stadion auch der Hauptaustragungsort der [[EURO 2008]]. Während des Bewerbs fanden hier sieben Spiele, darunter das Finale, statt.
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Das Finale der [[EURO 2008]] fand am 29. Juni 2008 im Wiener Ernst-Happel-Stadion statt und endete mit einem 1:0-Sieg der Spanier gegen die deutsche Nationalmannschaft durch ein Tor von Fernando Torres.
  
 
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Version vom 22. Januar 2016, 17:51 Uhr

Stadion (1950)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Praterstadion, Ernst-Happel-Stadion
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Ernst Happel
Einlagezahl
Architekt Otto Erich Schweizer
Prominente Bewohner
PageID 9383
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.01.2016 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname Stadion.jpg
Bildunterschrift Stadion (1950)
  • 2., Meiereistraße 7

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48° 12' 26.63" N, 16° 25' 14.27" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ernst-Happel-Stadion (2, Prater); im Volksmund Praterstadion; offiziell seit 14. Jänner 1993 (Gemeinderatsausschuss für Kultur) "Wiener Praterstadion - Ernst-Happel-Stadion", benannt nach Ernst Happel, erbaut 1928-1931 nach Plänen von Otto Erich Schweizer (Grundsteinlegung anlässlich des 10-jährigen Bestands der Republik am 12. November 1928). Bei den Planungen wurden Anleihen an Stadien anderer europäischer Großstädte genommen, wie zum Beispiel dem Wembley Stadion.[1]

Das Wiener Ernst-Happel-Stadion ist vierfacher Austragungsort eines Meistercup-, bzw. Champions League-Finales. Nur das Londoner Wembley Stadion richtete mehr Finalspiele aus (7). Wien war mit dem Ernst-Happel-Stadion auch der Hauptaustragungsort der EURO 2008. Während des Bewerbs fanden hier sieben Spiele, darunter das Finale, statt.

Ereignisse

Die Eröffnung erfolgte mit der zweiten "Arbeiter-Olympiade" (19.-26. Juli 1931).

Im Stadion wurden bedeutende Länderspiele, Derbies zwischen Rapid und Austria, Mitropa- und Europacup-Spiele abgehalten. Das erste offizielle Fußballländerspiel fand am 14. September 1931 statt (Sieg des "Wunderteams" gegen Deuschland (5:0).

1956 fand hier das Spiel Rapid Wien gegen Real Madrid (3:1) statt.

Der Wiener Sportklub besiegte 1958 Juventus Turin mit 7:0.

Am 30. Oktober 1960 wurde beim Länderspiel Österreich gegen Spanien (3:0) mit 90.726 Besuchern ein Zuschauerrekord erreicht.

1964 fand hier erstmalig das Meistercupfinale statt, das Inter Mailand dank des von Trainer Helenio Herrera entwickelten Catenaccios für sich entscheiden konnte.

1970 richtete das Praterstadion das Cupsieger-Endspiel aus.

Austria Wien setzte sich 1978 im Elfmeterschießen gegen Dynamo Moskau durch.

Neueröffnung am 29. Oktober 1986 mit einem Freundschaftsspiel gegen die Bundesrepublik Deutschland.

Im Jahr darauf (1987) fand das zweite Meistercupfinale in Wien statt, aus dem der FC Porto als Sieger hervorging.

Bereits drei Jahre später (1990) setzte sich der AC Milan in einem neuerlich in Wien stattfindenden Finale durch.

1995 fand das Finale des Nachfolgebewerbs des Meistercups, der UEFA Champions League, im Wiener Ernst-Happel-Stadion statt. Als Sieger ging Ajax Amsterdam hervor.

Während der UEFA EURO 2008 fanden sieben Spiele im Ernst-Happel-Stadion statt.

Am 8. Juni 2008 bestritt die österreichische Nationalmannschaft hier ihr erstes Europameisterschaftsspiel gegen Kroatien, das zugleich auch das erste Länderspiel auf österreichischem Boden war.

In Wien bestritt gegen Polen die österreichische Nationalmannschaft auch ihr zweites Europameisterschaftsspiel, das mit dem ersten Punktgewinn des ÖFB-Teams bei diesem Bewerb endete. Der in Split geborene Ivica Vastic erzielte dabei den Ausgleich durch einen Elfmeter. Das erste Tor Österreichs bei einer EM.

Das letzte Gruppenspiel Österreichs (und vorerst letzte Spiel der Nationalmannschaft bei einem Fußballgroßereignis) endete mit einer knappen 1:0 Niederlage gegen Deutschland.

Im Viertelfinale setzte sich die Türkei nach einem dramatischen Spiel im Elfmeterschießen gegen Kroatien durch. Im Halbfinale wurde Russland von Spanien mit 3:0 besiegt.

Das Finale der EURO 2008 fand am 29. Juni 2008 im Wiener Ernst-Happel-Stadion statt und endete mit einem 1:0-Sieg der Spanier gegen die deutsche Nationalmannschaft durch ein Tor von Fernando Torres.

Schrägluftaufnahme des Praterstadions 1960 (WStLA, Presse- und Informationsdienst: FC2.60370.21)

Umbauten

1956-1960 wurde ein dritter Zuschauerrang eingebaut (Erweiterung auf einen Fassungsraum von 92.708 Personen).

Später wurde die Zahl der Stehplätze zugunsten der Sitzplätze laufend verringert, wodurch sich der Fassungsraum bis 1965 auf 72.110 senkte. Am 29. Mai 1982 kam es zu einem Tribüneneinsturz. Ein neuerlicher Umbau wurde 1984-1986 vorgenommen (Schutzdach für 62.000 Besucher).

Das Stadion wurde ab 2004 adaptiert (Erhöhung der Kapazität auf 53.295 Plätze), um den UEFA-Vorgaben zu entsprechen (Fußball-EM 2008). Seit diesem Zeitpunkt (2008) ist das Stadion auch über die U-Bahn (U2) erreichbar, wobei durch ein drittes Gleis in der Station, auf welches mit Hilfe eines Zubringergleises von Erdberg her zum Abtransport der Besucher Verstärkerzüge eingeschoben werden können, eine Verdoppelung der Kapazität erreicht werden kann.

Sonstiges

Neben Fußball werden auch andere Sportarten (darunter Radrennen, Leichtathletik- und Speedwayveranstaltungen gepflegt, aber auch Rock- und Pop-Sänger treten im Stadion auf. Am 3. Juni 1950 errang hier Joschi Weidinger den Box-EM-Titel im Schwergewicht, am 4. September 1971 erzielte Ilona Gusenbauer den Weltrekord im Hochsprung (1,92 m), und 1990 fand das Daviscup-Halbfinale gegen die United States of America statt. Eine Großveranstaltung fand anlässlich des Katholikentags 1983 (Besuch von Papst Johannes Paul II.) am 10. September 1983 statt. Am 13. Juli 1996 sangen hier "Die drei Tenöre" (Carreras, Domingo, Pavarotti). Dem Stadion ist das Stadionbad angeschlossen.


Quellen


Literatur

  • Franz Xaver Friedrich: Das Wiener Stadion. 1931
  • Sportzentrum Wiener Prater. In: Buchreihe: "der aufbau". 38 (1960), S. 21 ff.
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 345 f.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [und a.]: Jugend & Volk 1988, S. 72
  • Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 107
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 106 ff.


Einzelnachweise

  1. WStLA, M.Abt. 471, A4 - Genehmigung; Veranstaltungsorte: Sportplätze: Schachtel 20, Stadion (Vorgeschichte 1929/1930)