Sportklub Rapid

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Sportklub Rapid, Meister und Cupsieger 1918/1919. Stehend v. l.: Hamatschek, Uridil, Roupec, Gustav Putzendopler, Josef Brandstetter, Dionys Schönecker (Sektionsleiter und Trainer), Kuthan, Bauer, Swatosch, Wondrak, Grundwald. Kniend v.l.: Klein, Karl Schediwy, Gustav Wieser. Sitzend v.l.: Stach, Dittrich, Kraupar, Neues, Steyskal, Kitsch, Oswald.
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1899
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Josef Bican, Franz Binder, Anton Fritsch, Gerhard Hanappi, Ernst Happel, Andreas Herzog, Michael Konsel, Johann Krankl, Jürgen Macho, Max Merkel, Peter Persidis, Josef Uridil, Walter Zeman
PageID 21919
GND
WikidataID Q3967170
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Bildunterschrift Sportklub Rapid, Meister und Cupsieger 1918/1919. Stehend v. l.: Hamatschek, Uridil, Roupec, Gustav Putzendopler, Josef Brandstetter, Dionys Schönecker (Sektionsleiter und Trainer), Kuthan, Bauer, Swatosch, Wondrak, Grundwald. Kniend v.l.: Klein, Karl Schediwy, Gustav Wieser. Sitzend v.l.: Stach, Dittrich, Kraupar, Neues, Steyskal, Kitsch, Oswald.
  • 14., Gerhard-Hanappi-Platz 1

Frühere Adressierung
  • Erster Wiener Arbeiter-Fußball Club (1897, bis: 1899)
  • Sportklub Rapid (1899)

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48° 11' 51.06" N, 16° 15' 52.97" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Sportklub Rapid (kurz SCR, „C“ für die frühere Schreibweise „Club“) ist ein Fußballklub aus dem Bezirksteil Hütteldorf des 14. Wiener Gemeindebezirks Penzing. Die Vereinsfarben sind seit 1906 grün-weiß, davor waren sie blau-rot. Der Verein betrieb mehrere Sektionen (unter anderem Schwerathletik (mindestens 1906-1908), Leichtathletik (1914 bis in die 1950er-Jahre), Boxen (1923-1938), Radrennfahren (1937-1945), Radball und Kunstradfahren (1910er-Jahre bis 1940er-Jahre, sowie Feld- und Hallenhandball (1956-1970), die erfolgreichste, einzige durchgehend bestehende und heute synonym mit dem Klubnamen genannte ist aber die Fußball-Sektion.

Rapid ging 1899 aus dem 1897 gegründeten „Ersten Wiener Arbeiter Fußball-Club“ hervor. Der Verein gilt bei 106 Teilnahmen (alle Konkurrenzen) an der seit der Saison 1911/1912 vom ÖFV (ab 1926 ÖFB) und seinen Unterverbänden, seinen Mitgliedern Staatsliga (ab 1949) und Bundesliga (ab 1991) bzw. dem NS-Reichsbund für Leibesübungen (1938-1945) auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich ausgerichteten Meisterschaft, mit 32 Meistertiteln (zuletzt 2008) als österreichischer Rekordmeister. Zwischen 1919 und 1995 gewann Rapid bei 91 Teilnahmen (alle Bewerbe) zudem 14 Mal den österreichischen Cup. Während des „Anschlusses“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland errang der SCR den deutschen Pokal („Tschammer-Pokal“, 1938) und 1941 die Deutsche Meisterschaft. 1930 siegten die auch als „Grüne“, Grün-Weiße“ oder „Hütteldorfer“ bezeichneten Rapidler als erstes österreichisches Team im Mitropacup, einem Vorläuferbewerb des Europapokals, 1951 entschieden sie auch dessen Nachfolgebewerb Zentropacup für sich. In den Saisonen 1984/1985 und 1995/1996 erreichte Rapid das Finale des Europacups der Cupsieger.

Rapid ist seit den 1920-Jahren der populärste Wiener Fußballklub, mit 14.574 Mitgliedern[1] der größte Sportverein Österreichs und zählt darüber hinaus als einziger Fußballklub aus Österreich zu den legendären Vereinen des Weltfußballs.[2] Das kollektive Selbstverständnis von Rapidlern wird seit den 1910er-Jahren als „Rapidgeist“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine idealisierte Grundhaltung, die sich aus emotionaler, familiärer Verbundenheit, ausdauernder Durchsetzungsfähigkeit und unaufhörlichem Siegeswillen zusammensetzt und im Begriffstrio „Gemeinsam“, „Kämpfen“ und „Siegen“ zusammengefasst wird. Mit dem Einklatschen der „Rapidviertelstunde“ pflegen die Rapidanhänger bis heute ein unikales Ritual der Wiener Fußballkultur.

Seit der Saison 2016/17 spielt Rapid im neuerbauten Allianz-Stadion. Zuvor waren von 1977-2014 das für den Neubau abgerissene Gerhard-Hanappi-Stadion und von 1912-1978 die Pfarrwiese die Spielstätten des Vereins. Als Ersatzheimstätte fungierte bei größeren Umbauten und Spitzenspielen immer wieder das Ernst-Happel-Stadion, bei dem sich seit 2012 auch das Trainingsgelände von Rapid befindet.

Erster Wiener Arbeiter Fußball-Club (1897-1899)

Die Wurzeln Rapids liegen in den von Zuwanderern vor allem aus Böhmen und Mähren dominierten Arbeiter-, Kleingewerbler- und Handwerkermilieus von Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Breitensee rund um die Schmelz im Wiener Westen, einem großen, von dichtbevölkerten Zinshauszeilen eingefassten Brachland, das den im Zuge der Popularisierung des Fußballspiels in der letzten Pentade des 19. Jahrhunderts entstehenden „wilden“ Teams der umliegenden Gassen als Spielort diente. Hier, genauer auf dem Exerzierfeld der Radetzkykaserne in der Gablenzgasse 62, befand sich die (nicht befestigte) Spielstätte des am 22. Juli 1897 behördlich genehmigten „Ersten Wiener Arbeiter Fussball-Clubs“. Seine ersten Spieler waren in der Hutfabrik Böhm beschäftigt, einem unweit der Schmelz (in der Schottenfeldgasse 30) gelegenen Betrieb des Neubauer Textil- und Gewerbeclusters. Man wählte die Vereinsfarben blau-rot, eine für Arbeitersportvereine zu dieser Zeit häufige und auch symbolschwere Farbenwahl: blau stand für Freiheit, rot für die Arbeiterbewegung. Es traf sich gut, dass auch die Firmenfarben der Hutfabrik blau und rot waren. Manager der Hutfabrik war der Cricketer Robert Lowe, der die Gründung des „Arbeiter FC“ förderte und dessen Mannschaftskollege Edward Shires auch als „Sportlicher Berater und Trainer“ des Teams fungierte.[3] Der Arbeiter FC war nach den seit 1894 bestehenden Pionieren des Wiener Fußballs, eben den Cricketern und der Vienna, den 1896 entstandenen „Turnern“ und 6 weiteren[4] bereits aktiven Mannschaften, der erst zehnte in Wien gegründete Fußballklub, und der erste Wiener Verein überhaupt, der sich schon in seinem Namen zur gerade erstarkenden Arbeiterbewegung bekannte.

“Kämpfen“, das erste Element des „Rapidgeistes“

Am 18. September 1898 trat der Arbeiter FC beim „Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Turnier“ erstmals öffentlich in Erscheinung. Trotz mehrerer, teils zweistelliger Niederlagen in den nächsten Monaten war den Ur-Rapidlern aber schon jene ausdauernde Durchsetzungsfähigkeit zu eigen, die heute unter dem Schlagwort „Kämpfen“ als eines von drei Elementen des „Rapidgeistes“ beschrieben wird: „Die ‚Arbeiter‘ - dies der gekürzte Name, der sich Sonntag schon bildete – sind kleine, gedrungene Gestalten, welche mit richtiger Energie und Zähigkeit kämpften...“[5]

Neugründung als „Sportclub ‚Rapid‘“ und Aufstieg (1899-1903)

Im Zuge der Generalversammlung am 8. Jänner 1899 wurde der Arbeiter FC auf Antrag von Sekretär Wilhelm Goldschmiedt in „Sportclub ‚Rapid‘“ umbenannt. In der Folge registrierte sich der Verein unter diesem Namen neu. Die behördliche Genehmigung ist mit 18. März d. J. datiert.[6] Schon im Gründungsjahr zeigten sich die höheren Ambitionen des SCR, der organisatorisches Engagement auch für den Wiener Fußball insgesamt entwickelte. Nach der Vienna war Rapid der zweite Wiener Verein, der ein Turnier ausrichtete: dieses fand am 3. September 1899 im Innenraum der Radrennbahn des Währinger Bycicle-Clubs (heute 18, Lindenhof oder Pfannenstielhof) statt. 1902, 1903, 1905 und 1906 sollten die Rapidler weitere Turniere ausrichten.

Im November 1899 nahm Rapid erstmals am Challenge-Cup teil, die Beteiligung an den Konkurrenzen 1902/1903, 1904/1905, 1909 und 1910/1911 folgte. Ende des Jahres 1899 wurden die Blau-Roten vom „Comité zur Veranstaltung von Fußballwettspielen“, dem ersten Dachverband des österreichischen Fußballs, in die dritte Leistungsstufe eingeteilt. Im Rahmen der Auslosung für den ersten, im Meisterschaftsmodus ausgespielten Wiener Bewerb, den von der Wiener Tageszeitung "Neues Wiener Tagblatt" durch eine Pokalspende unterstützten „Tagblatt-Pokal“, wurde der SCR noch vor September 1900 allerdings schon in die 2. Klasse vorgereiht. Der Verein nahm an allen drei Konkurrenzen (1900/1901, 1901/1902, 1902/1903) dieses Bewerbs teil, blieb in der letzten siegreich und stieg am 21. Juni 1903 mit einem Sieg in der Relegation gegen den Deutschen SV (3:0) in die oberste Spielklasse der ÖFU, dem Vorläufer des ÖFB, auf, welcher Rapid bis heute durchgehend angehört. Am 12. Mai 1901 waren die Rapidler auch erstmals außerhalb Wiens angetreten und hatten beim FC Austria in Prag ein 1:1 erreicht.

Aus Blau-Rot wird Grün-Weiß (1906), Rapid und Rudolfsheim

Am 15. März 1903 eröffnete Rapid mit einem Spiel im Challenge-Cup gegen den SC Graphia (0:3 n. V.) seine erste eingeplankte Spielstätte, den auf einem stark abschüssigen Pachtgrund der Gemeinde Wien zwischen Hütteldorfer Straße, Selzergasse und Meiselstraße errichteten Rudolfsheimer Sportplatz. Im Frühjahr 1906 wurde das Spielfeld im Zuge der geplanten Erweiterung zum Mehrspartenverein (geplant waren unter anderem auch Tennis und Turnen, belegt sind Schwerathletik (Gewichtheben und Ringen), Leichtathletik (Laufbewerbe)) planiert, es wurden durch Erdaufschüttungen Stehplatzrampen geschaffen, eine Laufbahn, ein Klubhaus und schließlich eine 22,5 Meter lange, überdachte Holztribüne für ca. 300 Besucher errichtet. Am 24. Juni 1906 konnte schließlich der ausgebaute Rudolfsheimer Sportplatz im Rahmen eines einwöchigen Turniers, das die Wiener Sportvereinigung (der Vorläufer des Wiener Sport-Clubs) für sich entschied, eröffnet werden. Die Bürgerschaft des damaligen 14. Bezirks hatte für dieses Rapid-Turnier wertvolle Trophäen gestiftet und damit die Bedeutung Rapids für Rudolfsheim bekundet. Der SCR sah sich seinerseits als Vertreter des Bezirks, was in der anlässlich des Turniers erstmals dokumentierten Änderung der Vereinsfarben von blau-rot auf grün-weiß, „den Farben Rudolfsheims“, wie die zeitgenössische Presse kommentierte[7], zum Ausdruck gekommen sein könnte. Tatsächlich befinden sich im Rudolfsheimer Wappen auch diese beiden Farben, was darauf schließen lässt, dass die Verbundenheit zum Bezirk den Ausschlag für den Farbenwechsel gegeben haben könnte. Ein weiteres in der Literatur früh kolportierter, diese Vermutung bestärkender Erklärungsansatz nimmt das Liniensignal des beim Platz vorbeifahrenden, damals wichtigsten öffentlichen Verkehrsmittels des 14. Bezirks, der heutigen Straßenbahn-Linie 49, zum Ausgangspunkt. Dieses bestand aus einer grünen Rundscheibe mit weißem Querbalken und es ist überliefert, dass der Farbenwechsel sich davon inspirierte. Insgesamt bot der Rudolfsheimer Sportplatz nun bis zu 5.000 Zuschauern Platz, und am 5. Mai 1907 sollte hier sogar ein Länderspiel stattfinden. Ungarn wurde vor 2.000 Zuschauern mit 3:1 besiegt, 8 der 11 für Österreich auflaufenden Spieler waren Rapidler.

Die Rapidviertelstunde entsteht (um 1908)

Aber noch ein weiteres topografisches Merkmal des heutigen 15. Bezirks hatte auf die Geschichte des SCR nachhaltigen Einfluss: Die vom Sportplatz sichtbare Turmuhr der Rudolfsheimer Kirche diente nach Angaben von Zeitzeugen als Matchuhr[8] und hat über den damals üblichen, auch bei Spielen hörbaren Viertelstundenschlag zur Herausbildung eines Bewusstseins für die „Rapidviertelstunde“ beigetragen. Dabei handelt es sich um ein nach 75 Spielminuten unabhängig vom Spielstand einsetzendes rhythmisches Klatschen aller Rapidanhänger, mit dem die Mannschaft aufgefordert wird, gemäß dem „Rapidgeist“ das Spiel selbst bei aussichtslosem Spielstand nicht aufzugeben, gemeinsam zu kämpfen und (doch noch) zu siegen. Nachweislich bereits 1908, also in der Rudolfsheimer Epoche des SCR, wurde eine Viertelstunde des Spiels erstmals mit der Spielweise Rapids in Verbindung gebracht.[9]

“Gemeinsam“, das zweite Element des „Rapidgeistes“

In Folge eines Generationsbruchs schlitterte Rapid in einer sportlichen Krise, die erst im Herbst 1910 durch die Wahl von Dionys Schönecker zum Trainer (bis 1926) und Sektionsleiter für Fußball (bis zu seinem Tod im September 1938) ein Ende fand. Schönecker, der dem Klub bereits seit 1906 als Spieler (Rechter Flügelstürmer) angehörte, formte ein aus Spielern der „Jungmannschaft“ (die Nachwuchskräften ab 14 Jahren offen stand) und wenigen Routiniers bestehendes schlagkräftiges Team. Die Jungen zeichneten sich außerdem durch eine besondere Verbundenheit untereinander aus. Die Spieler waren eng befreundet und Nachbarn oder gar verwandt (Brüderpaare Dionys und Eduard Schönecker, Josef und Fritz Brandstetter). Dieser erstmals evidente emotionale Zusammenhalt wird heute unter dem Schlagwort „Gemeinsam“ als eines von drei Elementen des „Rapidgeistes“ beschrieben.

Von Rudolfsheim nach Hütteldorf

Das letzte überlieferte Spiel auf dem Rudolfsheimer Sportplatz fand am 15. Mai 1910 zwischen Rapid und dem Nemzeti SK aus Budapest statt und endete 1:1. In diesem Jahr verlor der SCR seinen über die Jahre aufwändig ausgebauten Sportplatz. Der Pachtgrund wurde seitens der Stadt Wien gekündigt, um Platz für einen Heumarkt zu schaffen, aus dem sich später der alte Meiselmarkt entwickelte. Heute befindet sich auf dem Areal die 1953-1955 erbaute städtische Wohnhausanlage Karl-Frey-Hof. Auf der Suche nach einem neuen Spielort wurde der SCR in Hütteldorf fündig, ein damals noch vornehmlich ländlich geprägter Vorort am Rande des Wienerwalds. Rapid pachtete dort ein von Villen und den Anlagen der Hütteldorfer Brauerei eng eingefasstes Areal zwischen Isbarygasse, Stockhammerngasse, Helene-Odilon-Gasse, Weinfeldweg und Brudermanngasse. Das Grundstück stand im Eigentum des Salzburger Stifts St. Peter und wurde von der Pfarre Hütteldorf verwaltet, weshalb es im Volksmund „Pfarrwiese“ genannte wurde. Von August 1911 bis April 1912 wurde auf der Pfarrwiese der neue Rapid-Platz errichtet. Planer war Eduard Schönecker, der auch beim WAC und dem Wiener Associatons FC (WAF) als Fußballer (auch Nationalspieler) und Sprinter aktiv gewesen war, bevor er zu einem wichtigen Sportstättenbauer wurde (er plante im gleichen Jahr auch den ebenfalls in Hütteldorf, an der Rettichgasse gelegenen WAF-Platz und das Stadion Hohe Warte (1921). Als Haupttribüne fungierte zunächst die aus Rudolfsheim Brett für Brett nach Hütteldorf verschaffte Holztribüne. Gemeinsam mit Stehplatzrampen fasste die Anlage anfänglich ca. 4.000 Besucher fasste. Das Spielfeld war von einer Schlackenbahn eingefasst, auf der die Läufer und Geher der 1914 gegründeten Leichtathletik-Sektion des SCR ihr Betätigungsfeld hatten.

Auch wenn die Grün-Weißen aufgrund ihrer Erfolge auf der Pfarrwiese spätestens seit den frühen 1920-Jahren als „Hütteldorfer“ bezeichnet wurden, sollte Rapid sozial letztlich noch bis 1978 seinen Ursprungsgrätzeln im heutigen 15. bzw. 7. Bezirk verbunden bleiben. Bis weit in die 1950er-Jahre spielte sich der Vereinsalltag, abgesehen vom Spiel- und Trainingsbetrieb, noch hauptsächlich in Rudolfsheim-Fünfhaus ab. Zahlreiche Rapidler stammten aus den Grätzeln rund um die Schmelz und blieben dort wohnhaft (Dionys Schönecker z.B. bis zu seinem Tod im Jahr 1938 in der Chrobakgasse 2). Bedeutende Förderer, teils auch Spieler und Funktionäre des SCR entstammten lokalen Gastronomiebetrieben, die der Verein auch regelmäßig als Treffpunkte und Veranstaltungsorte nutzte: Karl Mayer (Klubkassier von 1914-1923) betrieb das Hotel Fuchs (Mariahilfer Straße 138, ab 1923 Klubheim der Boxriege); Johann Holub (Präsident 1928-1939), Leopold Nitsch (Spieler 1914-1928; Trainer 1936-1945) und Karl Kochmann (Leiter der Fahrradsektion in den 1930er- und 1940er-Jahren) waren Mitglieder der bedeutenden Rudolfsheimer Gastwirte-Dynastie Holub-Kochmann-Nitsch (Café Holub Hütteldorfer Straße 58 bzw. Kannegasse 1, Klubsekretariat von 1921 bis 1949; Stefaniesäle, Vereinsheim von 1899 bis 1955). Von 1950 an befand sich das Klubsekretariat dann über dem Gürtel im 7. Bezirk (Café Erber/Neubau (Urban-Loritz-Platz 6), von 1966 bis schließlich 1978 in einem Gassenlokal auf Haus-Nr. 5).

“Siegen“, das dritte Element des „Rapidgeistes“, Rekordmeister (1912-1923)

Unter Anleitung des Routiniers und Internationalen Josef Schediwy war die Jungmannschaft schon über Jahre auf flaches, schnelles und zielorientiertes Kombinieren geschult worden. Damit überrumpelte Rapid die damaligen Spitzenteams WAC, WAF und Wiener Sport-Club und gewann in der Saison 1911/1912 überraschend und knapp (mit 1 Punkt Vorsprung) die erste österreichische Meisterschaft. Wesentlich beigetragen hatte dazu eine Frühjahrssaison mit acht Siegen in den 10 letzten Spielen, die vollständig als Heimspiele auf dem neuem Rapid-Platz ausgetragen wurden. Den Auftakt machte ein 2:1-Sieg gegen den WAC am 28. April 1912, mit dem die Pfarrwiese im Rahmen einer Doppelveranstaltung vor 3.000 Zuschauern eröffnet wurde. Bis dahin war die neue Heimstätte des SCR noch in Bau gewesen, und der ÖFV hatte dem Klub gestattet, alle Auswärtsspiele in der Herbstsaison zu absolvieren.

Mit diesem ersten Titelgewinn legten die Grün-Weißen den Grundstein für die Auszeichnung „Rekordmeister“, denn zu keiner Zeit und bis heute nicht sollte irgendein anderer Verein aus Österreich Rapid in der Anzahl der gewonnenen Meisterschaften einholen. In der Folgesaison 1912/1913 gewann der SCR nämlich bereits den nächsten, zweiten Meistertitel, diesmal schon mit 7 Punkten Vorsprung (bei einer 2-Punkte-Regel). Es stellte sich heraus, dass der SCR mit seiner in Wien innovativen Spielweise, den weiteren Merkmalen des „Rapidgeistes“ und dem offenbar sehr ausgeprägtem Siegeswillen die Meisterschaft der nächsten 10 Jahre dominieren sollte: Meister auch 1915/1916, 1916/1917, 1918/1919, 1919/1920, 1920/1921, 1922/1923 (erstmals drei Mal in Folge); erster Cupsieger 1918/1919 (erstes Double) und 1920 (zweites Double); insgesamt 8 von möglichen 11 Meistertiteln und 2 von 5 möglichen Cupsiegen, also 10 von möglichen 16 Titeln in 11 Saisonen. Stützen dieser ersten Meistergeneration von Rapidlern waren unter anderem der Mittelläufer Josef Brandstetter (Spieler 1911-1926), der Stürmer Richard Kuthan (Spieler 1911-1926 und 1927-1930; längstdienender Kapitän der Klubgeschichte 1911-1925), der Stürmer Eduard Bauer (1911-1926; Trainer 1926-1937) und Josef Uridil.

Wiens beliebtester Verein seit den 1920er-Jahren

Die Entwicklung des Fußballs zum populären Wiener Massenspektakel nach 1919, der Erfolg Rapids und seine charakteristischen Träger (allen voran der erste Wiener Fußball-Popstar "Peppi" Uridil), sowie sein vor allem für die „einfachen Leute“ in den bevölkerungsreichen Vorstädten anziehendes Image als „Arbeiterverein“, hatte die Grün-Weißen nicht nur zum ersten Vertreter ihres Herkunftsgebiets im Westen der Stadt gemacht (Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring, die damals zu Hietzing zählenden Bezirksteile Breitensee, Baumgarten und Hütteldorf), sondern auch zum beliebtesten Verein Wiens überhaupt, was sich bis heute nicht mehr geändert hat. Um der Popularität Rechnung zu tragen wurde die Pfarrwiese ab 1920 erweitert, vor allem durch zwei aufwändige und teure Tribünenbauten, und fasste nun rund 24.000 Zuschauer. Ab 1923 betrieb die Boxsektion des SCR auf dem Gelände auch einen Freiluftring für rund 1.000 Zuschauer. In den Halbzeitpausen der Spiele fanden des Öfteren Bewerbe im Radball und im Kunstradfahren statt, die von der Fahrradsektion Rapids ausgerichtet wurden.

Ein weltweit einzigartiges Klatschritual entsteht (um 1920)

Um 1920 entstand auf der Pfarrwiese das weltweit einzigartige Klatschritual der „Rapidviertelstunde“, deren Bewusstsein ja schon in Rudolfsheim vorhanden war (siehe weiter oben den Abschnitt: Die Rapidviertelstunde entsteht (um 1908). Ausgehend vom sogenannten „Rapid-Eck“ auf der westlichen Stehplatzrampe, einem Vorläufer der heutigen Fankurve „Block West“, übernahmen Rapidanhänger dabei den Takt des bekannten ungarischen Anfeuerungsrufs „Tem-pó Ma-gya-rok!“. Die Fangesangsforschung nahm bisher an, dass dieser von der Forschung als „Soccer-Rhythmus“ bezeichnete Gleichklang nach dem Vorbild der Anfangstakte des Stücks „Hold Tight“ (1966) der Liverpooler Band Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich im „Spion Kop“, der Fankurve des Liverpool FC, entstand. Tatsächlich sind eben die Budapester Fußballkultur der Habsburgermonarchie bzw. etwas später die Pfarrwiese und andere Wiener Stadien der 1920er-Jahre die Wiegen des Soccer-Rhythmus.[10] Als die symbolische Geburtsstunde des Klatschrituals der Rapidviertelstunde gilt weithin ein Meisterschaftsspiel gegen den WAC am 10. April 1921, als der SCR bis zur 64. Minute 3:5 zurücklag und am Ende doch noch 7:5 siegte. Alle Tore Rapids erzielte Josef Uridil. Während der Wirtschaftskrise der frühen 1930er-Jahre bürgerte es sich ein, dass zur Rapidviertelstunde die Tore der Pfarrwiese geöffnet wurden, damit auch Menschen, die sich keine Eintrittskarte leisten konnten, noch etwas vom Spiel sahen. Viele zusätzliche Zuschauer drängten auf die Ränge und stimmen in das Klatschritual ein, was den Geräuschpegel noch einmal gehörig erhöhte.

Profitum & Kommerzialisierung I (1924-1938), Mitropacup-Sieg (1930)

Ungeachtet dieser Caritas für arbeitslose, teils „ausgesteuerte“ Anhänger, dem Primat des Kollektivs vor dem Star (Schönecker suspendierte z.B. noch 1934 den später als "weltbesten Torjäger des 20. Jahrhunderts" geehrten Josef Bican wegen disziplinärer Verfehlungen) und weiterer Maßnahmen, die „Bodenständigkeit“ und Solidarität mit dem „kleinen Mann“ symbolisierten, weigerte sich Rapid schon 1919 - neben seiner Mitgliedschaft beim „bürgerlichen“ ÖFV - dem sozialistischen „Verband der Arbeiter- und Soldatensportler (VAS) beizutreten; ganz im Gegensatz zu allen anderen damals erstklassigen Vereinen aus vergleichbaren vorstädtischen Sozialmilieus (FAC und Admira aus Floridsdorf, Rudolfshügel und Hertha aus Favoriten, Wacker aus Meidling und dem Erster Simmeringer Sportklub).[11] Ein klares Signal gegen die Wurzeln des Vereins, dessen Spieler und Anhänger mehrheitlich in den besonders widerständigen Westwiener Arbietervierteln mit ihrer langen Tradition sozialrevolutionären Aufruhrs groß geworden waren („Maschinenstürmer“ in Sechshaus, Fünfhaus und Rudolfsheim 1848; Sechshauser „Arbeiterkrawalle“ 1883; Ottakringer Teuerungsrevolte 1911).

Im Gegenteil verfolgte Schönecker mit dem Ziel, Rapid zum erfolgreichsten Klub des europäischen Kontinents zu machen, eine Wachstumsstrategie auch in wirtschaftlicher Hinsicht, die sich von jener der offen kapitalistisch agierenden Klubs wie Vienna, Hakoah oder Austria kaum unterschied: Ausbau der Pfarrwiese mittels Kredit, Werbeflächenvermietung und Einbau von „Logen“; Gründungsmitglied der ersten Profiliga in Kontinentaleuropa, die in Wien ab der Saison 1924/1925 betrieben wurde; Gastspielreisen gegen Gage in fast allen Sommer- und Winterpausen (z.B. Schweiz 1919/1920, Spanien und Portugal 1923/1924, Schweden und Dänemark 1925, Italien 1925/1926, Ägypten 1926/1927, Frankreich 1928/1929, Schottland und England 1933 und 1934, Marokko und Algerien 1935/1936, Malta 1936/1937, Bulgarien und Türkei 1937, Griechenland 1937/1938). Schließlich war Rapid ab 1926 auch bei der Konzeption des Mitropacups, der eine vornehmlich wirtschaftliche Unternehmung der Verbände und Ligen aus Wien, der Tschechoslowakei, Ungarns, Italiens und Jugoslawiens war, durch seinen Präsidenten Hans Fischer federführend vertreten.[12] Nach zweimaliger Finalteilnahme (1927, 1928) ging der ambitionierte Expansionsplan von Schönecker (der als Trainer 1926 von Eduard Bauer abgelöst worden war) im November 1930 endgültig auf: als erste Wiener Mannschaft konnten die Grün-Weißen diesen prestigeträchtigen Bewerb gewinnen, in zwei Endspielen gegen Sparta Prag (2:0; 2:3). Abgesehen davon war die erste Phase des Profifußballs in Wien (1924/1925-1937/1938) für Rapid sportlich weniger erfolgreich, als die vorherige: lediglich drei weitere Meistertitel (1928/1929, 1929/1930, 1934/1935) und nur ein Cupsieg (1926/1927) konnten errungen werden.

1934 stieß der Läufer Ferdinand Muschik zur Leichtathletik-Sektion Rapids, der er bis 1954 als Aktiver angehörte. Mit 45 österreichischen Meistertiteln über die Strecken 3.000m Hindernis, 5.000m, 10.000m und 15.000 ist er bis heute der erfolgreichste grün-weiße Sportler überhaupt.

Rapid im Nationalsozialismus (1938-1945)

Am 14. September 1938 starb Dionys Schönecker im Alter von nur 50 Jahren. Bis heute ist er der erfolgreichste Funktionär der Vereinsgeschichte (12 Meistertitel, 3 Cuptitel, 1 Mitropacupsieg). Er gilt als Vater des "Rapidgeists" und sein Credo "Wer zusammenhält, gewinnt" hat im Gemeinwesen Rapids nach wie vor große Bedeutung. Auf dem nach einer anderen Rapid-Legende (Gerhard Hanappi) benannten Gerhard-Hanappi-Platz 1 befindet sich heute eine Bronzestatue der grün-weißen Gallionsfigur.

Noch zu Lebzeiten Schöneckers begann im März 1938 mit dem "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland die ideologische und organisatorische Gleichschaltung des Wiener Fußballs durch und Eingliederung in den NS-Sport. Diese traf Rapid zwar weniger als Vereine, die als „jüdisch“ (Hakoah, Austria) oder als kommunistisch galten, aber auch beim SCR gab es personelle und strukturelle Änderungen, vor allem aber solche im Spielbetrieb. Leo Schidrowitz, die rechte Hand Schöneckers und Vereinsjurist Sigmund Ringer mussten Rapid aufgrund ihrer jüdischen Herkunft verlassen und aus der nunmehrigen „Ostmark“ fliehen; ebenso der frühere Präsident Hans Fischer. Zwei Altrapidlern mit jüdischen Wurzeln, dem ehemaligen Schriftführer und „Namensgeber“ Wilhelm Goldschmiedt und Fritz Dünmann (Spieler 1905), gelang diese Flucht nicht. Sie fielen 1942 dem Holocaust zum Opfer.

Wie alle Klubs musste der SCR die Einheitssatzungen des unter Kontrolle der NSDAP stehenden „NS-Reichsbunds für Leibesübungen“ (NSRL) übernehmen, dem ÖFB und WFV unterstellt wurden. Aber Rapid passte sich auch früh und aus eigenen Stücken an: Anhänger der Grün-Weißen unter den führenden Nazis in Politik und Verwaltung der Stadt Wien oder des Gaus wurden gezielt als Protegés gewonnen. Mindestens 10 Klubfunktionäre, darunter Trainer Leopold Nitsch, waren NSDAP-Mitglieder oder Parteianwärter. Manche Rapider waren auch Täter, nahmen am Novemberpogrom teil und/oder wurden, wie der Spieler Fritz Durlach, nach 1945 als Kriegsverbrecher zu Gefängnisstrafen verurteilt. Darüber hinaus wurde Rapid durch seine Beliebtheit, sein Selbstverständnis („Gemeinsam“, „Kämpfen“, „Siegen“) und sein Image als „bodenständiger“ Klub für Progagandazwecke instrumentalisiert. Die Starspieler jener Jahre, wie Franz Binder, fungierten dabei als mediale Botschafter des NS-Fußballs. Binder und 8 weitere Rapid-Spieler waren auch für die Deutsche Nationalmannschaft im Einsatz. Trotz Krieges wurden sie erst relativ spät (Binder etwa im Februar 1941) zur Wehrmacht einberufen, und/oder waren oft in Wien und Umgebung stationiert und konnten weiter am Spielbetrieb teilnehmen. Auch deshalb konnte der SCR die durch den „Anschluss“ verkürzte Meisterschaft 1937/1938 und jene der Saisonen 1939/1940 und 1940/1941 (Bereichsklasse XVII Ostmark) für sich entscheiden und hielt damit bei bereits 14 Meistertiteln.

Deutscher Pokalsieger (1938), Deutscher Meister (1941)

Ab Herbst 1938 nahm Rapid, wie die anderen Wiener Vereine, am „Tschammer-Pokal“ teil, dem für alle Gebiete des NS-Reichs ausgespielten, nach dem höchsten NS-Sportpolitiker - Hans von Tschammer und Osten – benannten Cupbewerb, ab 1939 an den Spielen um die Deutsche Meisterschaft, die im Frühjahr als Endrunde zwischen den davor ermittelten Champions der Gauligen bzw. Bereichsklassen ausgespielt wurde. Bei Spielen gegen deutsche Mannschaften entwickelte sich unter den Rapidanhängern immer wieder eine sportpatriotisch motivierte Renitenz, die mitunter auch in antideutschen Ausschreitungen (z.B. beim Tschammer-Pokal-Spiel gegen die SpVgg Fürth am 20. Oktober 1940) ihren Ausdruck fand. Wie in der heimischen Meisterschaft war Rapid in diesen Jahren auch im „großdeutschen“ Kontext erfolgreich: am 8. Jänner 1939, dem 40. Geburtstag des SCR, setzten sich die Grün-Weißen im Berliner Olympiastadion mit 3:1 gegen den FSV Frankfurt durch und gewannen den erstmals ausgetragenen Tschammer-Pokal, 1939 und 1940 erreichte Rapid außerdem das Halbfinale dieses Bewerbs. Und nachdem die Hütteldorfer schon 1940 den dritten Platz in der Deutschen Meisterschaft erzielt hatten, konnten sie am 22. Juni 1941 in einem dramatischen Finalspiel im Berliner Olympiastadion gegen den damaligen Serienmeister FC Schalke 04 (4:3 nach 0:3 Rückstand) schließlich auch diesen Bewerb gewinnen. Franz Binder wurde mit einem Hattrick zwischen der 63. und 71. Minute zum Matchwinner für den SCR. In der populären Erinnerungskultur beider Vereine seit Jahrzehnten verbreitete Schiebungsgerüchte oder Spekulationen über die Bestrafung von Rapid-Spielern durch deren Versetzung an die Front, konnte die wissenschaftliche Forschung bisher nicht bestätigen. Sehr wohl aber kam es im Zuge des Kriegs gegen die Sowjetunion, der genau am Tag des Finalspiels begann, zu einer Generalmobilmachung, in deren Folge auch Rapid-Spieler an die Front versetzt wurden.

Als erster österreichischer Fußballverein der obersten Spielklasse hat der SK Rapid seine Rolle in der NS-Zeit in den Jahren 2009 bis 2011 wissenschaftlich aufarbeiten und in Buchform publizieren lassen (siehe Literatur). Das Vereinsmuseum "Rapideum" widmet dieser Epoche zudem einen eigenen Bereich.

Goldene und Silberne Jahre, (1945-1957) und (1960-1969)

In der Besatzungszeit konnte Rapid an die große Erfolgsserie von 1912-1923 anschließen (siehe den Abschnitt „Siegen...“). Dies gelang durch Routiniers wie Hans Pesser (Spieler-Trainer 1945-1952) und Franz Binder (Spieler bis 1949, Sektionsleiter 1946-1951) und von ihnen betreuten jungen Talenten wie (Walter Zeman, Ernst Happel, Gerhard Hanappi, den Brüdern Alfred und Robert Körner sowie Robert Dienst), die zu Weltklassespielern reiften und den Kern jener „goldenen“ Rapid-Elf stellten, welche von 1945/1946 bis 1956/1957 (also in 12 Saisonen) 7 Meisterschaften gewinnen konnten (Rapid hielt nun bei 21 Meistertiteln), dazu 1946 den Cup (und damit das dritte Double der Vereinsgeschichte), sowie 1951 den Zentropacup, einen einmalig in Turnierform ausgespielten Nachfolger des Mitropacups. Das Wiederaufleben der Fußballbegeisterung nach dem Krieg und die Erfolge des SCR führten im November 1951 zur Gründung des „Klubs der Freunde des S.C. Rapid“ (kurz „Rapidfreunde“), der ersten, heute noch bestehenden Anhängervereinigung Österreichs, und in den Saisonen 1946/1947 bis 1950/1951 zu historischen Zuschauerhochs, als regelmäßig bis zu 26.000 Menschen Rapid-Spiele besuchten.[13] Im Sommer 1955 wurde deshalb auch ein letztes Mal die Pfarrwiese modernisiert.

Wie schon in den 1910er-Jahren war es auch diesmal ein innovatives Spielsystem, das Rapid so erfolgreich machte. Auf Gastspielreise in Brasilien lernten die Rapidler im Sommer 1949 ein Spielsystem kennen, mit dessen Vorzügen (Libero, Raumdeckung, hohe offensive und defensive Laufbereitschaft aller Spieler) Binder, Pesser und (der spätere Weltklassetrainer) Happel ihr Spiel der „Wiener Schule“ akzentuierten. Die Dominanz des SCR dieser Jahre durch die Adaption des sogenannten „brasilianischen Systems“ spiegelte sich auch in der Zusammensetzung des österreichischen Nationalteams für die WM 1954 in der Schweiz wider, bei der Österreich mit dem dritten Platz seine bislang beste Platzierung bei einer WM erreichte: von den 15 eingesetzten Spielern waren 7 Rapidler, von den 16 Toren wurden 8 von Rapid-Spielern erzielt (davon 6 von Erich Probst).

In den 1960er-Jahren konnte der SCR mit einer neuer Spielgeneration, worunter sich die verlässlichen Langzeitkräfte Rudolf Flögel (1958-1972), Walter Glechner (1958-1971) und Walter Skocik (1959-1969), sowie Weltklassespieler wie Franz Hasil und Anton Fritsch befanden, und mit neuerlicher Aufbauhilfe von Routiniers wie Franz Binder (Sektionsleiter 1962-1966), Robert Körner (Trainer 1959-1966) und Gerhard Hanappi (Kapitän 1957-1964) in 10 Konkurrenzen weitere 4 Meistertitel und 3 Cupsiege erringen. Am 3. Juni 1968 feierten die Grün-Weißen mit einem 5:1-Sieg gegen den LASK auf der ausverkauften Pfarrwiese ihre 25. Meisterschaft. Rapid war zu diesem Zeitpunkt nationaler Rekordmeister auf dem europäischen Kontinent.

Profitum & Kommerzialisierung II (ab 1961)

Trotz der wieder aufgenommenen Auslandstourneen (unter anderem: Ägypten und Brasilien 1949, England und Schottland 1951, Türkei und Griechenland 1951/1952, Kolumbien und Venezuela 1953, Sowjetunion 1953 (als erstes Team aus dem „Westen“), Argentinien und Uruguay 1954, Australien 1955, Marokko und Algerien 1955/1956, USA, Mittelamerika und Karibik 1956/1957) und mehrmaliger, allerdings rudimentärer Versuche, den Klub sportlich zu modernisieren und in ein Wirtschaftsunternehmen umzuwandeln, vor allem auf Initiative der "starken Männer" Friedrich Grassi (geschäftsführender Vizepräsident 1971; 1976-1990) und Heinz Holzbach (geschäftsführender Vizepräsident 1976-1990) in den Jahren ab 1961 und insbesondere mit der Einführung der Bundesliga in der Saison 1974/1975 (unter anderem: Wiedereinführung des Berufsspielertums (ab 1963, als erster Profi im heutigen Sinn gilt Franz Hasil), Trikotsponsoring (ab 1969), Maßnahmen zur „Kundenbindung“ wie der „SC Rapid Fan-Club“ (1974), Umzug in das neue, moderne Weststadion (1977 bzw. 1978) verlor der SCR – ebenso wie der Wiener Fußball im allgemeinen - jedoch ab der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre den Anschluss an die Entwicklungen im europäischen Klubfußball (Professionalisierung, Kommerzialisierung, Medialisierung, Globalisierung). Das machte sich unter anderem im 1955 von der UEFA eingeführten Europacup der Landesmeister (ab 1992/1993: Champions League) bemerkbar, in dem Rapids bis heute bestes Ergebnis das einmalige Erreichen des Halbfinales in der Saison 1960/1961 darstellt. Das Ausscheiden gegen den späteren Sieger des Bewerbs, Benfica Lissabon, geriet am 4. Mai 1961 vor 63.000 Zuschauern im Praterstadion zu einer schwarzen Stunde der Vereinsgeschichte: wegen Zuschauerausschreitungen wurde das Match beim Stand von 1:1 in der 89. Minute abgebrochen.

Von 1956 bis 1970 bestand, als bis heute letzte Rapid-Abteilung abseits des Fußballs, die vom Obmann der „Rapidfreunde“, Viktor Riemer, aufgebaute Sektion für Handball. Die Rapid-Handballer waren sowohl auf dem Feld, als auch in der Halle erfolgreich, wo sie viermal die österreichische Staatsmeisterschaft erringen konnten (1963, 1964, 1965 und 1967). Aus ihren Reihen stammten Spieler wie Harry Dittert, der bei der letzten WM im Feldhandball (1966) mit Österreich Bronze gewann.

Die Ära von Hans Krankl (1970er-, 1980er-Jahre), Europacupfinale I (1985)

Nach 13 Saisonen ohne Meistertitel konnte der SCR am 25. Mai 1982 vor einer Rekordkulisse von bis zu 25.000 Zuschauern in seiner neuen, 1977 (nach Behebung von Baumängeln erneut 1978) bezogenen Heimstätte Gerhard-Hanappi-Stadion (vor 1981: Weststadion) seinen 26. Meistertitel feiern. Das Stadion der Stadt Wien war zwischen 1971 und 1977 auch als Ersatz für die unweit gelegene Pfarrwiese zwischen Keißlergasse, Bahnhofstraße, Linzer Straße und Deutschordenstraße nach den Plänen von Gerhard Hanappi entstanden, und die Einmietung in diese moderne, ausschließlich mit Sitzplätzen ausgestatte Arena bedeutete für den traditionsbewussten Klub einen Kulturwechsel. Der Meistertitel 1982 war der erste von 10 Titeln in nur sieben Saisonen (weitere Meisterschaften 1982/1983, 1986/1987, 1987/1988; Cup 1982/1983 (5. Double), 1983/1984, 1984/1985, 1986/1987 (6. Double); Supercup 1986, 1987, 1988), womit an die beiden großen Erfolgsserien der Jahre 1912-1923 und der 1946-1957 angeschlossen werden konnte. Rapid hielt nach dieser bis heute letzten Phase der Hegemonie nun bei 29. Meisterschaften. Auch auf europäischer Ebene konnten die Hütteldorfer in diesen Jahren reüssieren: im Europacup der Landesmeister erreichte man 1983/1984 das Viertelfinale. In der Folgesaison 1984/1985 gelang den Grün-Weißen im Cup der Cupsieger sogar der Finaleinzug, wo sie am 15. Mai 1985 im Feyernoord-Stadion von Rotterdam allerdings dem Everton FC mit 1:3 unterlagen.

Die Leitfigur sowohl der erfolgsarmen 1970er (in denen 1971/1972 und 1975/1976 lediglich zwei Cupsiege errungen werden konnten), als auch der titelträchtigen 1980er war Hans Krankl, der von 1970 (mit zwei Unterbrechungen, 1971/1972 (verliehen an WAC) und 1978-1981 (CF Barcelona) bis 1986 über 13 Saisonen beim SCR spielte und von 1976-1978 bzw. 1981-1985 auch Mannschaftskapitän war. Hans Krankl gilt als der erfolgreichste lebende Torjäger Österreichs und wurde 1999 anlässlich des 100. Vereinsjubiläums von Rapidanhängern zum „Rapidler des Jahrhunderts“ gewählt. In 449 Pflichtspielen erzielte er 336 Tore. Am 22. Juni 1977 gelangen ihm gegen den Grazer AK im Weststadion sieben Treffer, ein bis heute gültiger Rekord, ebenso wie der schnellste Hattrick der Liga (58., 59., 61.), den er in diesem Spiel erzielte. Viermal wurde Krankl österreichischer Torschützenkönig, in der Saison 1977/1978 gewann er mit 41 Treffern sogar den „Goldenen Schuh“ als Europas bester Torschütze. In 69 Länderspielen für Österreich schoss er 34 Tore, darunter den legendären Siegestreffer gegen Deutschland bei der WM 1978. Nach Franz Hasil (Europacup der Landesmeister und Weltcup 1970 mit Feyernoord Rotterdam, unter Trainer Ernst Happel) und vor Andreas Herzog (UEFA-Cup 1996 mit Werder Bremen) ist Krankl außerdem der einzige Rapidler, der bisher einen europäischen Pokalbewerb gewinnen konnte. In der Saison 1978/1979 blieb er mit dem CF Barcelona im Cup der Cupsieger siegreich und erzielte im Finale gegen Fortuna Düsseldorf den Treffer zum 4:2 (Endergebnis 4:3). Es handelt sich um den ersten Treffer eines Österreichers und Wieners in einem Europacupfinale, den zweiten und bisher letzten erzielte ebenfalls Krankl, beim Finale gegen Everton. 2003 erhielt er das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Jugendliche Fankultur (ab 1968)

Als Folge einer Veränderung der Publikumsstruktur im Zuge demographischer Umwälzungen in Wien und der schleichenden Kommerzialisierung auch des Wiener Fußballs (Schwinden des bezirksbezogenen Vereinsanhängers, Aufkommen des Fußballkonsumenten), sowie als Ausformung der Jugendbewegung der 1960er-Jahre entstand um 1968 auf der Westrampe der Pfarrwiese die erste jugendliche Fankultur, die sogenannten „Fahnenschwenker“. Als geistige Erben rebellischer, mit dem Fußball und dem Arbeiter FC bzw. Rapid stets eng verbundener Jugendgruppen aus den Westwiener Arbeitervierteln (Schmelzer „Plattenbuben“ (schon um 1900), „Rapidtiger“ (Zwischenkriegszeit), „Schlurfs“ (1940er-), „Halbstarke“ (1950er-Jahre), stellten sie von nun an eine stets wachsende, zunehmend organisierte Partei des Rapidanhangs, die durch ihre Kostümierung, sowie akustische und optische Unterstützung (anfänglich angelehnt an englische und deutsche, später an südeuropäische Vorbilder) der Mannschaft auffielen, aber auch durch ihre Selbstbestimmtheit, ihren radikalen Nonkonformismus und ihre mitunter auftretende Gewaltbereitschaft.

Auf der Westtribüne des Gerhard-Hanappi-Stadions entwickelte sich ab 1977 daraus der heutige „Block West“ (seit Juli 2016 auf der gleichnamigen Tribüne im neuen Allianz-Stadion. 1979 entstand mit den „Grünen Teufeln“ der erste Fanklub. Nach einem kurzen Hoch des Hooliganismus (Fanclub „Terrorszene“) einschließlich rechtsradikaler Tendenzen in den 1980er-Jahren entwickelte sich die jugendliche Fankultur ab 1988 unter der Führung der „Ultras Rapid Block West 1988“, der bis heute ältesten aktiven Ultras-Gruppierung im deutschen Sprachraum, zu einer das Vereinsleben maßgeblich mitgestaltenden Subkultur, die sich in den Jahren 2004-2014 zwischenzeitlich auch auf die Ostribüne („Ostkurve“) ausgeweitet hatte. Zusätzlich zu ihrer Unterstützung von Verein und Mannschaft und ihrer Funktion als Teil des medialisierten Fußballspektakels, versteht sich die „aktive Fanszene“ des Block West versteht heute auch als fan-, vereins- und gesellschaftspolitisch agierendes Wertekorrektiv zu Vereinsführung, Verbänden und den neoliberalen Auswüchsen des globalen Fußballs.

Insolvenz (1994), Europacupfinale II (1996), Entwicklungen seit den 2000er-Jahren

1991 übertrug der Verein SK Rapid unter der Präsidentschaft von Anton Benya sämtliche Spielertransfer- und Vermarktungsrechte an die „Rapid Wien Finanzberatungs-, Werbe-, und Veranstaltungs-Aktiengesellschaft“, welche in Kooperation mit der von Wiener Börsenspekulanten betriebenen „Vindobona Privatbank AG“ gegründet worden war und 60.000 Aktien mit einer Nominale von 1.000 öS auflegte. Der Verein erhielt im Gegenzug bedeutende Geldmittel aus der Emission und die Sperrminorität an den Anteilen. Dies geschah im Zuge eines globalen Trends, wonach publikumswirksame Fußballvereine ihren steigenden Kapitalbedarf auf den Finanzmärkten zu decken versuchten (z.B. Manchester United FC 1991). Teure Spieler wurden verpflichtet, brachten aber nicht den kalkulierten Erfolg, weshalb die Rechnung Finanzkapital = Titel = Mehreinnahmen nicht aufging. Unter Vermittlung der Wiener Stadtpolitik und unter Federführung des neuen Hauptsponsors Bank Austria, welcher die 1993 zahlungsunfähige Vindobona Bank übernahm, Garantien abgab und Sponsoren vermittelte, konnte 1994 der drohende Konkurs und damit das Ende Rapids abgewendet werden.

Von diesem Nullpunkt weg setzte unter dem Sanierer Karlheinz Oertel (geschäftsführender Vizepräsident 1994-1995), unter den Präsidenten Günther Kaltenbrunner (1995-1999), Rudolf Edlinger (2001-2013, seitdem Ehrenpräsident) und Michael Krammer (seit 2013) bzw. unter den Geschäftsführern Werner Kuhn (1994-2014) und Christoph Peschek (seit 2014) eine wirtschaftliche Gesundung ein, die (mit einigen Konsolidierungsphasen) bis heute andauert. Einen bedeutenden Beitrag dazu leistete 2013 auch die Mitglieder- und Fanbasis der Grün-Weißen, unter anderem durch eine Großdemonstration unter dem Motto „Rapid braucht Veränderung“, die Beteiligung von Mitgliederinitiativen an einer Reformkommission und diversen Arbeitsgruppen, und durch das erfolgreiche Einfordern einer außerordentlichen Hauptversammlung, auf der eine modernisierte und demokratisierte Satzung verabschiedet wurde. Unter Präsident Edlinger und unter dem Einfluss der ultra-orientierten Fanszene hielt bei Rapid außerdem ein erneuertes, an den Wurzeln des Vereins in der Arbeiterbewegung orientiertes Traditions- und Wertebewusstsein Einzug, das sich in einer Abgrenzung zu den Auswüchsen des neoliberalen Fußballs (insbesondere des Mäzenaten- oder Sponsorendiktats (Red Bull Salzburg), einer kritischen Aufarbeitung der Rolle von Rapid in der NS-Zeit und der Einrichtung des Vereinsmuseums „Rapideum“ (2011-2014, am 15. Juli 2016 vergrößert wiedereröffnet) ausdrückt. Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung 2015 wurde zudem das Leitbild des SK Rapid verabschiedet, das von einer durch alle Interessengruppen des Gemeinwesens Rapid paritätisch besetzten Arbeitsgruppe auf Basis einer Umfrage unter Mitgliedern erstellt wurde.

Seinem Status und Anspruch als österreichischer Rekordmeister konnte der SCR seit der letzten Erfolgsserie in den 1980er-Jahren nur selten gerecht werden, insbesondere aufgrund der Erstarkung von Vereinen aus den Bundesländern (allen voran Red Bull Salzburg): seither gelangen Rapid in 28 Saisonen lediglich drei weitere Meistertitel. Kurzfristig erfolgreich war insbesondere die von Ernst Dokupil (Spieler 1974-1976; Trainer 1994-1998; sportlicher Leiter 1998-2001) betreute Mannschaft mit Michael Konsel (Kapitän von 1995-1997), Peter Schöttel (aktueller Rekordspieler mit 526 Bewerbsspielen) und Dietmar Kühbauer (wie die beiden anderen Genannten im „Team des Jahrhunderts“), welche neben dem 14. Cupsieg in der Spielzeit 1994/1995 in der Folgesaison 1995/1996 neben den 30. Meistertitel (seitdem ist das Vereinswappen von 3 Sternen gekrönt) auch zum zweiten Mal nach 1984/1985 das Finale des Europacups der Cupsieger erreichte, wo man am am 8. Mai 1996 im Brüsseler Stade Roi Boudouin allerdings gegen Paris Saint-Germain mit 0:1 verlor. In der darauf folgenden Saison 1996/1997 gelang der Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Die letzten beiden Meisteritel (2004/2005 und 2008/2009) konnte der SCR unter den Trainern Josef Hickersberger (Spieler 1980-1982, Meister 1981/1982; Trainer von 2002 – Dezember 2005) und Peter Pacult (Spieler 1984-1986; Cupsieger 1984/1985, Europacupfinalist 1984/1985; Trainer 2006-2011) und unter Führung von Steffen Hofmann (Kapitän 2003-2005; seit 2008) gewonnen werden. In der Saison 2005/2006 gelang der nochmalige Einzug in die Gruppenphase der Champions League.

Das Hanappi-Stadion genügte ungeachtet der umfangreichen Umbauten der 2000er-Jahre und seiner besonderen Atmosphäre (die in Anlehnung an die seit den 1970er-Jahren gebräuchliche Rede von Rapid als „Religion“ zur Etablierung des Namens „St. Hanappi“ führte) nach und nach nicht mehr den Erfordernissen des Profifußballs, der Wirtschaftsunternehmung Rapid und den aktuellen Standards der Freizeitkultur. Schon ab dem Sommer 2012 wurde deshalb der Trainingsbetrieb von Profis, zweiter Mannschaft und Nachwuchs (ausgenommen Akademie U14-U18) in ein neu errichtetes Trainingszentrum auf dem Gelände des Ernst-Happel-Stadions ausgelagert. Auf Basis einer im November 2011 im Wiener Gemeinderat beschlossenen Förderung für die substanzielle Sanierung des Hanappi-Stadions in der Höhe von 26,7 Millionen Euro, welche auch den Ausbau der Nachwuchsakademie (U6-U13) und die Errichtung des neuen Trainingszentrums im Prater inkludierte, entschloss sich die aktuelle Vereinsführung – nach erfolgreicher Umwidmung der Sanierungs- in eine Neubauförderung - für die Errichtung eines neuen Stadions am selben Standort. Das letzte Spiel im Gerhard-Hanappi-Stadion war ein Freundschaftsspiel von Rapid gegen den Celtic FC aus Glasgow vor ausverkauftem Haus am 6. Juli 2014 (1:1). Nur zwei Jahre später, am 16. Juli 2016, wurde die neue Heimstätte des SK Rapid, das Allianz-Stadion, welches bei UEFA-Spielen und im Sprachgebrauch der Fans "Weststadion" heißt, mit einem Spiel gegen den Chelsea FC eröffnet.

Literatur

  • Roland Holzinger: Rapid. Die Chronik 1899-1999. Waidhofen a. d. Taya: Buschek 1999
  • Domenico Jacono: Block West. In: Wo die Wuchtel fliegt. Legendäre Orte des Wiener Fußballs. Hg. von Peter Eppl u.a. Wien: Löcker 2008, S. 84f.
  • Domenico Jacono: Rapid? Fans mit einer Mannschaft! In: Rapid. Die Chronik. Band II. 1999-2009. Waidhofen a. d. Taya: Buschek 2009, S. 40-49
  • Domenico Jacono: Jugendliche Fankultur. In: 110 Jahre SK Rapid Wien, Beilage zu: Block West Echo neu, Nr. 4 (Frühjahr 2009), 20 S., hier S. 14-18
  • Domenico Jacono: Jugendliche Fußballfans. In: Erziehung und Unterricht 9/10 (2011), S. 877-886
  • Domenico Jacono, Thorsten Leitgeb: Vom Weststadion zu „St. Hanappi“. In: Edgar Schütz, Domenico Jacono, Matthias Marschik, Hg.: Alles Derby! 100 Jahre Rapid gegen Austria. Göttingen: Werkstatt 2011, S. 130-132
  • Domenico Jacono: Religion Rapid. Die Geschichte der Anhänger des SK Rapid Wien. Göttingen: Werkstatt (in Arbeit)
  • Rudolf Kastl: Die Geheimnisse des brasilianischen Systems. In Zusammenarbeit mit Bimbo Binder und Hans Pesser. Wien: Kuhn-Verlag 1950.
  • Wolfgang Maderthaner, Lutz Musner: Anarchie der Vorstadt. Das andere Wien um 1900. Frankfurt am Main: Campus 1999.
  • Wolfgang Maderthaner, Roman Horak: Mehr als nur ein Spiel. Fußball und populare Kulturen im Wien der Moderne. Wien: Löcker 1997
  • Jakob Rosenberg, Georg Spitaler: Grün-Weiß unterm Hakenkreuz. Der Sportklub Rapid im Nationalsozialismus (1938-1945). Hg. v. SK Rapid und dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands. Wien: 2011
  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950. Bd. 11. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften 1999, S. 64f. (Schönecker)
  • Leo Schidrowitz: Geschichte des Fußballsports in Österreich. Wien: Traunau 1951, S.
  • Edgar Schütz, Andreas Tröscher: Rudolfsheimer Sportplatz. In: Andreas Tröscher, Matthias Marschik, Edgar Schütz: Das große Buch der österreichischen Fußballstadien. Göttingen: Werkstatt 2007, S. 133f.
  • Edgar Schütz: Pfarrwiese. In: Andreas Tröscher et al., a.a.O., S.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stand: 15. Juni 2016
  2. Die legendären Weltklubs. Von Bayern bis Boca, von Milan bis Millionarios. 40 Vereine die Geschichte schrieben. (= Edition kicker). Nürnberg: kicker-Verlag 2013.
  3. Hs. Niederschrift über Karl Feldmüller, Spieler des Arbeiter FC und des SK Rapid (auch Kapitän) von Oktober 1898 bis 1907, (Slg. Franz Binder jr., Leihgabe Rapideum) bzw. „Deutsches Volksblatt“, 9. Oktober 1898 S. 23 (Ankündigung eines Spiels gegen den WAC mit Feldmüller in der Aufstellung)
  4. Die „Allgemeine Sport-Zeitung“ vom 22. Mai 1897, listet neben den genannten folgende Klubs auf (S. 543): Olympia, Vindobona (nach der röm. Bezeichnung für die Stadt Vindobona), Austria, Training, Hungaria, Germania.
  5. Allgemeine Sport-Zeitung, 24. September 1898, S. 1157
  6. Kopie der Gründungsstatuten, Z 7829 d. K.k. N.Ö. Statthalterei (Slg. Franz Binder jr., Leihgabe Rapideum)
  7. Sportnachrichten, 29. Juni 1906, S. 2
  8. Otto Howorka: Aus vergangenen Tagen. Fußballsonntag in Rudolfsheim. In: 20 Jahre Sportklub „Rapid“. Wien: Selbstverlag d. SK Rapid 1919, S. 12
  9. “...ihre berühmte Viertelstunde...“, Neues Wiener Tagblatt, 28. September 1908, S. 19
  10. Auch in Friedrich Torbergs Roman "Die Mannschaft" (1935) wird der "Soccer"-Rhythmus bereits erwähnt.
  11. Sport-Tagblatt, 17. März 1920, S. 2
  12. Reichspost, 15. Juli 1927, S. 9
  13. Viele der Spiele wurden allerdings im Rahmen von Doppelveranstaltungen im Praterstadion abgehalten.