Situla von Kuffern (Traisental, Niederösterreich). Eisenzeit (um 400 vor Christus)
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.05.2017 durch WIEN1.lanm08tau
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Bildunterschrift Situla von Kuffern (Traisental, Niederösterreich). Eisenzeit (um 400 vor Christus)

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Die Eisenzeit ist die letzte Epoche der Urgeschichte in Österreich (um 800 vor Christus bis um Christi Geburt). Sie folgte der Bronzezeit nach und ist durch die Verwendung von Waffen und Werkzeugen aus Eisen gekennzeichnet.

Hallstattzeit

Die Ältere Eisenzeit (800 bis 450 vor Christus) wird auch als Hallstattzeit bezeichnet, benannt nach den Funden aus dem Gräberfeld und Salzbergbau bei Hallstatt in Oberösterreich. Die charakteristischen Hinterlassenschaften führen bis in die bronzezeitliche Urnenfelderkultur zurück und sind ab circa 1.200 vor Christus faßbar (Hallstatt A und B), die eisenzeitlichen Funde werden der Hallstattkultur (Hallstatt C und D) zugeschrieben.

Während der Hallstattkultur bestanden im Wiener Stadtgebiet Siedlungen der Kalenderbergkultur. Systematisch untersucht wurden zuletzt Gehöftgruppen in Oberlaa (10, Fontanastraße).

Bronzenes Schöpfgefäß aus Hallstatt (Oberösterreich). Eisenzeit (600 – 400 vor Christus)

Latènezeit

Die Jüngere Eisenzeit (450 vor Christus bis um Christi Geburt) als Latène-Kultur. In diesem Zeitraum wird Österreich von Menschen bewohnt, die in der mediterranen Welt der antiken Autoren als Kelten bezeichnet werden.

Latènezeitliche Funde sind unter anderem aus dem dritten Bezirk (zwei Töpferöfen im Bereich Engelsberggasse und Riesgasse) und aus dem elften Bezirk (Münzschatz auf der Simmeringer Hauptstraße) sowie vom Burgstall (nordöstlich Ausläufer des Nußbergs) bekannt geworden. Seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts ist die prähistorische Besiedlung des Leopoldsbergs bekannt, seit 1990 werden vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien (Univ.-Doz. Dr. Otto Urban) und der Stadt Wien (Stadtarchäologie, Studienrat Univ.-Doz. Dr. Ortolf Harl) systematische Untersuchungen zur keltischen Besiedlung des Leopoldsbergs, die bis in die augusteische Zeit reichte, durchgeführt.

Während der jüngeren Eisenzeit entstand mit dem Königreich Noricum das erste Staatsgebilde auf österreichischen Boden. Mit der Besetzung des Gebiets bis zur Donau durch die Römer endet die Urgeschichte und es beginnt die Römische Kaiserzeit.

Literatur

  • Jörg Biel / Susanne Rieckhoff: Die Kelten in Deutschland, Stuttgart: Theiss 2002
  • Georg Kossack: Südbayern während der Hallstattzeit, Berlin 1959 (Römisch-Germanische Forschungen 24)
  • Sigrid Strohschneider-Laue: Hallstattsiedlung in Wien Oberlaa. In: Archäologie Österreichs. Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte 6 (1995), Heft 1, S. 52
  • Otto Urban: Keltische Höhensiedlungen an der mittleren Donau. Freinberg - Leopoldsberg - Braunsberg. Band 2. Habilitationsschrift Universität Wien. Wien 1994
  • Otto Urban: Der lange Weg zur Geschichte. Die Urgeschichte Österreichs, Wien: Ueberreuter 1999