Eduard Albert: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Person |Personenname=Albert, Eduard |Geschlecht=männlich |Geburtsdatum=20.01.1841 |Geburtsort=Senftenberg bei Königgrätz |Sterbedatum=25.09.1900 |Sterbeor…“)
 
Zeile 6: Zeile 6:
 
|Sterbedatum=25.09.1900
 
|Sterbedatum=25.09.1900
 
|Sterbeort=Senftenberg bei Königgrätz
 
|Sterbeort=Senftenberg bei Königgrätz
|Grabstelle=Zentralfriedhof;  
+
|Grabstelle=Zentralfriedhof;
|Beruf=Chirurg;  
+
|Beruf=Chirurg;
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
}}
 
}}
Albert Eduard, * 20. Jänner 1841 Senftenberg bei Königgrätz (Zamberk, Tschechische und Slowakische Föderative Republik), † 25./26. September 1900 ebenda (Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 14A, Nummer 5; Grabdenkmal von Adalbert Eduard Saff, 1902), Chirurg. Sohn eines Uhrmachers, studierte ab 1861 an der Universität Wien bei [[Joseph Hyrtl| Hyrtl]], [[Oppolzer]],  [[Carl von Rokitansky|Rokitansky]], [[ Schuh]], [[Josef von Skoda|Skoda]] und [[Salomon Stricker| Stricker]] (Dr. med. 1867). Zunächst als Operationszögling an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik unter [[ Johann Dumreicher]] tätig, wurde Albert 1869 Assistent und konnte sich 1872 für Chirurgie habilitieren. Über Antrag Rokitanskys wurde Albert 1873 Ordinarius für Chirurgie in Innsbruck und 1881 gegen den Antrag [[Theodor Billroth|Billroths]] Vorstand der ersten Chirurgischen Klinik in Wien 1875 führte Albert in Österreich die Listersche Karbolantiseptik ein, 1876 gelang ihm die erste Nerventransplantation am Menschen. 1876 erschien seine „Diagnostik der chirurgischen Krankheiten in 20 Vorlesungen" (1912, Herausgeber [[Karl Ewald]]), 1877-1880 sein vierbändiges  „Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre" (1890/1891). Alberts Begabung für die räumliche Vorstellung der Gelenkmechanik ließ ihn zum Pionier der [[Orthopädie]] werden. Zu seinen Schülern gehören [[ A. Lorenz]], [[Karl Ewald]],  [[Julius Hochenegg| J. von Hochenegg]], [[C. Maydl]], [[Johann Schnitzler|J. Schnitzler]] und [[ Emerich Ullmann| E. Ullmann]]. In San Pellagio bei Rovigno (Istrien) begründet Albert eine Heilstätte. Künstlerisch hochbegabt, verfaßte Albert Gedichte und Übersetzungen tschechische Lyrik ins Deutsche (unter anderem Jaroslav Vrchlicky). Ab 1895 Mitglied des Herrenhauses sowie Mitglied der Böhmen Akademie der Wissenschaft Wohnungen: 9, Frankgasse 2; 9, Maximilianplatz [Rooseveltplatz] 7. Museum in seinem Heimatort; Medaille (Münzkabinett); [[Albertdenkmal]]. (Gabriela Schmidt)
+
Albert Eduard, * 20. Jänner 1841 Senftenberg bei Königgrätz (Zamberk, Tschechische und Slowakische Föderative Republik), † 25./26. September 1900 ebenda (Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 14A, Nummer 5; Grabdenkmal von Adalbert Eduard Saff, 1902), Chirurg. Sohn eines Uhrmachers, studierte ab 1861 an der Universität Wien bei [[Joseph Hyrtl| Hyrtl]], [[Oppolzer]],  [[Carl von Rokitansky|Rokitansky]], [[ Schuh]], [[Josef von Skoda|Skoda]] und [[Salomon Stricker| Stricker]] (Dr. med. 1867). Zunächst als Operationszögling an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik unter [[ Johann Dumreicher]] tätig, wurde Albert 1869 Assistent und konnte sich 1872 für Chirurgie habilitieren. Über Antrag Rokitanskys wurde Albert 1873 Ordinarius für Chirurgie in Innsbruck und 1881 gegen den Antrag [[Theodor Billroth|Billroths]] Vorstand der ersten Chirurgischen Klinik in Wien 1875 führte Albert in Österreich die Listersche Karbolantiseptik ein, 1876 gelang ihm die erste Nerventransplantation am Menschen. 1876 erschien seine „Diagnostik der chirurgischen Krankheiten in 20 Vorlesungen" (1912, Herausgeber [[Karl Ewald]]), 1877-1880 sein vierbändiges  „Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre" (1890/1891). Alberts Begabung für die räumliche Vorstellung der Gelenkmechanik ließ ihn zum Pionier der [[Orthopädie]] werden. Zu seinen Schülern gehören [[ Adolf Lorenz]], [[Karl Ewald]],  [[Julius Hochenegg| J. von Hochenegg]], [[C. Maydl]], [[Johann Schnitzler|J. Schnitzler]] und [[ Emerich Ullmann| E. Ullmann]]. In San Pellagio bei Rovigno (Istrien) begründet Albert eine Heilstätte. Künstlerisch hochbegabt, verfaßte Albert Gedichte und Übersetzungen tschechische Lyrik ins Deutsche (unter anderem Jaroslav Vrchlicky). Ab 1895 Mitglied des Herrenhauses sowie Mitglied der Böhmen Akademie der Wissenschaft Wohnungen: 9, Frankgasse 2; 9, Maximilianplatz [Rooseveltplatz] 7. Museum in seinem Heimatort; Medaille (Münzkabinett); [[Albertdenkmal]]. (Gabriela Schmidt)
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  

Version vom 13. September 2013, 16:24 Uhr

Daten zur Person
Personenname Albert, Eduard
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 18098
GND
Wikidata
Geburtsdatum 20. Jänner 1841
Geburtsort Senftenberg bei Königgrätz
Sterbedatum 25. September 1900
Sterbeort Senftenberg bei Königgrätz
Beruf Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.09.2013 durch WIEN1.lanm08w02
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof;
  • 9., Frankgasse 2 (Wohnadresse)
  • 9., Maximilianplatz (9) 7 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Albert Eduard, * 20. Jänner 1841 Senftenberg bei Königgrätz (Zamberk, Tschechische und Slowakische Föderative Republik), † 25./26. September 1900 ebenda (Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 14A, Nummer 5; Grabdenkmal von Adalbert Eduard Saff, 1902), Chirurg. Sohn eines Uhrmachers, studierte ab 1861 an der Universität Wien bei Hyrtl, Oppolzer, Rokitansky, Schuh, Skoda und Stricker (Dr. med. 1867). Zunächst als Operationszögling an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik unter Johann Dumreicher tätig, wurde Albert 1869 Assistent und konnte sich 1872 für Chirurgie habilitieren. Über Antrag Rokitanskys wurde Albert 1873 Ordinarius für Chirurgie in Innsbruck und 1881 gegen den Antrag Billroths Vorstand der ersten Chirurgischen Klinik in Wien 1875 führte Albert in Österreich die Listersche Karbolantiseptik ein, 1876 gelang ihm die erste Nerventransplantation am Menschen. 1876 erschien seine „Diagnostik der chirurgischen Krankheiten in 20 Vorlesungen" (1912, Herausgeber Karl Ewald), 1877-1880 sein vierbändiges „Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre" (1890/1891). Alberts Begabung für die räumliche Vorstellung der Gelenkmechanik ließ ihn zum Pionier der Orthopädie werden. Zu seinen Schülern gehören Adolf Lorenz, Karl Ewald, J. von Hochenegg, C. Maydl, J. Schnitzler und E. Ullmann. In San Pellagio bei Rovigno (Istrien) begründet Albert eine Heilstätte. Künstlerisch hochbegabt, verfaßte Albert Gedichte und Übersetzungen tschechische Lyrik ins Deutsche (unter anderem Jaroslav Vrchlicky). Ab 1895 Mitglied des Herrenhauses sowie Mitglied der Böhmen Akademie der Wissenschaft Wohnungen: 9, Frankgasse 2; 9, Maximilianplatz [Rooseveltplatz] 7. Museum in seinem Heimatort; Medaille (Münzkabinett); Albertdenkmal. (Gabriela Schmidt)

Literatur

  • Anton Bettelheim [Hg.]: Führende Geister. Eine Sammlung von Biographien. 75 Bände. Dresden: Ehlermann 1890-1928
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953 (Leopold Schönbauer)
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 449 ff. und Register
  • J. von Hochenegg: Dem Andenken Eduard Alberts (1909)
  • K. Ewald: Prof. Dr. Eduard Albert (20.01.1841 bis 25.09.1900) und die Chirurgie seiner Zeit, in: Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 91 (1941), S. 79 ff., 121 ff.
  • F. Müller: Publicationen des Hofrath Professor Eduard Albert, in: Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 13 (1900), S. 899 f.
  • A. Lorenz: Eduard Albert †, in: ebenda, S. 895 ff.
  • K. Gussenbauer: Dem Andenken Eduard Alberts, in: ebenda, S. 995 ff.
  • J. Senfelder: Eduard Albert als Literaturhistoriker und Dichter, in: Wiener klin. Rundschau 14 (1900), S. 818 f.
  • L. Schönbauer, Eduard Albert, in: Wiener medizinisch Wo. 100 (1950), S. 607 f.
  • derselbe, Eduard Albert, in: Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 62 (1950), S. 834
  • Österreichische Ärztezeitung 21 (1966), S. 96
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 21.09.1950
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972