Dietrichsteinpalais (9, Währinger Straße 30): Unterschied zwischen den Versionen

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Dietrichsteinpalais (9, Währinger Straße 30; Sommerpalais, ab 1862 Clam-Gallas-Palais). Ferdinand Josef Reichsfürst Dietrichstein wurde 1690 Eigentümer der großen, früher einen Teil der Sohlenschneiderwiese bildenden Besitzung auf dem Plateau der Währinger Straße. Sie zog sich über den Rücken der [[Schottenpoint (9)|Schottenpoint]] talwärts nach der Rossau. [[Johann Karl Baptist Walter von Dietrichstein|Johann Karl Fürst Dietrichstein]] legte hier den großen Garten an, der sich von der Währinger Straße durch die Karlsgasse (Boltzmanngasse) über den Strudlhof beziehungsweise bis zur Langen Gasse (Liechtensteinstraße) erstreckte. 1834/1835 ließ sich [[Franz Joseph zu Nikolsburg Dietrichstein|Franz Joseph Fürst Dietrichstein]] nach Entwürfen Heinrich Kochs im Park eine Villa errichten (klassizistische Fassade mit tempelartigem, später verglastem Mittelbau). Den ehemaligen Lustgarten des Profeßhauses der Jesuiten in der Liechtensteinstraße bezog Dietrichstein in den Besitz ein. Dem großangelegten Park fiel auch der Garten des ehemaligen Gasthauses "Zum goldenen Engel" zum Opfer, dessen Gartensalon in die fürstliche Wagenremise verbaut wurde. Palais und Park gehören derzeit der Französischen Schule, die 1954 im unteren Teil des Parks eröffnet wurde.
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Ferdinand Josef Reichsfürst [[Dietrichstein]] wurde 1690 Eigentümer der großen, früher einen Teil der Sohlenschneiderwiese bildenden Besitzung auf dem Plateau der Währinger Straße. Sie zog sich über den Rücken der [[Schottenpoint (9)|Schottenpoint]] talwärts nach der [[Roßau (Vorstadt)|Roßau]]. [[Johann Karl Baptist Walter von Dietrichstein|Johann Karl Fürst Dietrichstein]] legte hier den großen [[Gartenanlagen|Garten]] an, der sich von der Währinger Straße durch die [[Karlsgasse (9)|Karlsgasse]] ([[Boltzmanngasse]]) über den [[Strudelhof]] beziehungsweise bis zur [[Lange Gasse (9)|Langen Gasse]] ([[Liechtensteinstraße]]) erstreckte. 1834/1835 ließ sich [[Franz Joseph zu Nikolsburg Dietrichstein|Franz Joseph Fürst Dietrichstein]] nach Entwürfen [[Heinrich Koch]]s im Park eine Villa errichten ([[Klassizismus|klassizistische]] Fassade mit tempelartigem, später verglastem Mittelbau). Den ehemaligen [[Lustgarten]] des Profeßhauses der [[Jesuiten]] in der Liechtensteinstraße ([[Jesuitengebäude]]) bezog Dietrichstein in den Besitz ein. Dem großangelegten Park fiel auch der Garten des ehemaligen [[Gaststätte|Gasthauses]] "[[Zum goldenen Engel (9)|Zum goldenen Engel]]" zum Opfer, dessen Gartensalon in die fürstliche Wagenremise verbaut wurde. Palais und Park sind im Besitz der [[Lycée Français de Vienne|Französischen Schule]], die 1954 im unteren Teil des Parks eröffnet wurde.
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[[Datei:parlezvousfrancais.jpg|390px|thumb|right|"Parlez-vous français? - Franzosen unterrichten Französisch!", [[Straßenbahn]]plakat des Französischen Kulturinstituts (1982).]]
  
 
== Literatur ==
 
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* Peter Csendes: Erinnerungen an Wiens Türkenjahre. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 29), S. 56
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* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 278
 
* Carl Hofbauer: Die Alservorstadt mit den ursprünglichen Besitzungen der Benediktinerabtei Michelbeuern am Wildbach Als. Wien: Sommer 1861, S. 134 f.
 
* Carl Hofbauer: Die Alservorstadt mit den ursprünglichen Besitzungen der Benediktinerabtei Michelbeuern am Wildbach Als. Wien: Sommer 1861, S. 134 f.
* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 278
 
 
* Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 50
 
* Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 50
* Peter Csendes: Erinnerungen an Wiens Türkenjahre. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 29), S. 56
 

Aktuelle Version vom 11. Oktober 2023, 09:14 Uhr

Fürst Dietrichsteinisches Palais
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1690
Datum bis 1862
Andere Bezeichnung Clam-Gallas-Palais
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Dietrichstein
Einlagezahl
Architekt Heinrich Koch
Prominente Bewohner
PageID 5716
GND
WikidataID
Objektbezug Frühe Neuzeit, Palais, Barock, Dietrichstein
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Fürst Dietrichsteinisches Palais.jpg
Bildunterschrift Fürst Dietrichsteinisches Palais
  • 9., Währinger Straße 30

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48° 13' 8.62" N, 16° 21' 27.69" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Dietrichsteinpalais (9., Währinger Straße 30; Sommerpalais, ab 1862 Clam-Gallas-Sommerpalais).

Ferdinand Josef Reichsfürst Dietrichstein wurde 1690 Eigentümer der großen, früher einen Teil der Sohlenschneiderwiese bildenden Besitzung auf dem Plateau der Währinger Straße. Sie zog sich über den Rücken der Schottenpoint talwärts nach der Roßau. Johann Karl Fürst Dietrichstein legte hier den großen Garten an, der sich von der Währinger Straße durch die Karlsgasse (Boltzmanngasse) über den Strudelhof beziehungsweise bis zur Langen Gasse (Liechtensteinstraße) erstreckte. 1834/1835 ließ sich Franz Joseph Fürst Dietrichstein nach Entwürfen Heinrich Kochs im Park eine Villa errichten (klassizistische Fassade mit tempelartigem, später verglastem Mittelbau). Den ehemaligen Lustgarten des Profeßhauses der Jesuiten in der Liechtensteinstraße (Jesuitengebäude) bezog Dietrichstein in den Besitz ein. Dem großangelegten Park fiel auch der Garten des ehemaligen Gasthauses "Zum goldenen Engel" zum Opfer, dessen Gartensalon in die fürstliche Wagenremise verbaut wurde. Palais und Park sind im Besitz der Französischen Schule, die 1954 im unteren Teil des Parks eröffnet wurde.

"Parlez-vous français? - Franzosen unterrichten Französisch!", Straßenbahnplakat des Französischen Kulturinstituts (1982).

Literatur

  • Peter Csendes: Erinnerungen an Wiens Türkenjahre. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 29), S. 56
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 278
  • Carl Hofbauer: Die Alservorstadt mit den ursprünglichen Besitzungen der Benediktinerabtei Michelbeuern am Wildbach Als. Wien: Sommer 1861, S. 134 f.
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 50