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Damianpalais ([[8]], [[Lange Gasse]] 53), erbaut 1700 für Karl August von Damian (1652-1726). Der Adelssitz, der ursprünglich nur aus dem heutigen Mitteltrakt bestand und offene Arkaden sowie ein flaches Dach besaß, wurde 1774 von [[Matthias Franziskus Gerl der Jüngere|Matthias Gerl]] durch Anbau von Seitenflügeln verändert, die einen kleinen Straßenhof bilden. | Damianpalais ([[8]], [[Lange Gasse]] 53), erbaut 1700 für Karl August von Damian (1652-1726). Der Adelssitz, der ursprünglich nur aus dem heutigen Mitteltrakt bestand und offene Arkaden sowie ein flaches Dach besaß, wurde 1774 von [[Matthias Franziskus Gerl der Jüngere|Matthias Gerl]] durch Anbau von Seitenflügeln verändert, die einen kleinen Straßenhof bilden. | ||
− | 1774 | + | 1774 kaufte der gebürtige Grieche Daniel von Zepharovich das Haus, der jenes bis 1785 mit seiner Familie bewohnte. Anschließend vermieteten sie das Palais an den Hofagenten [[Karl Abraham Wetzlar]] von Plankenstern, der sich durch Heereslieferungen ein Vermögen erwarb. |
− | 1885-1897 wohnte hier der Herausgeber des [[Neues Wiener Tagblatt|Neuen Wien Tagblattes]], [[Moritz Szeps]], zugleich mit ihm auch der Redakteur der [[Neue Freie Presse|Neuen Freien Presse]], Dr. [[Theodor Hertzka]]. | + | Zwischen 1865 und 1866 befand sich eine Heilanstalt im Palais. Zwischen 1885-1897 wohnte hier der Herausgeber des [[Neues Wiener Tagblatt|Neuen Wien Tagblattes]], [[Moritz Szeps]], zugleich mit ihm auch der Redakteur der [[Neue Freie Presse|Neuen Freien Presse]], Dr. [[Theodor Hertzka]]. |
1896-1902 war die Bayerische Gesandtschaft im Haus untergebracht. 1920 erwarb der Möbelfabrikant [[Max Schmidt]] das Palais, das er 1935 als Stiftungshaus der Gemeinde Wien vermachte (Eigentumsübertragung 1936). Das Palais befindet sich bis heute im Eigentum der Stadt Wien. 1938-1945 waren hier die [[Wiener Sängerknaben]], ab 1946 der Kriegsopferverband untergebracht. | 1896-1902 war die Bayerische Gesandtschaft im Haus untergebracht. 1920 erwarb der Möbelfabrikant [[Max Schmidt]] das Palais, das er 1935 als Stiftungshaus der Gemeinde Wien vermachte (Eigentumsübertragung 1936). Das Palais befindet sich bis heute im Eigentum der Stadt Wien. 1938-1945 waren hier die [[Wiener Sängerknaben]], ab 1946 der Kriegsopferverband untergebracht. |
Version vom 28. Dezember 2018, 17:56 Uhr
Damianpalais (8, Lange Gasse 53), erbaut 1700 für Karl August von Damian (1652-1726). Der Adelssitz, der ursprünglich nur aus dem heutigen Mitteltrakt bestand und offene Arkaden sowie ein flaches Dach besaß, wurde 1774 von Matthias Gerl durch Anbau von Seitenflügeln verändert, die einen kleinen Straßenhof bilden.
1774 kaufte der gebürtige Grieche Daniel von Zepharovich das Haus, der jenes bis 1785 mit seiner Familie bewohnte. Anschließend vermieteten sie das Palais an den Hofagenten Karl Abraham Wetzlar von Plankenstern, der sich durch Heereslieferungen ein Vermögen erwarb.
Zwischen 1865 und 1866 befand sich eine Heilanstalt im Palais. Zwischen 1885-1897 wohnte hier der Herausgeber des Neuen Wien Tagblattes, Moritz Szeps, zugleich mit ihm auch der Redakteur der Neuen Freien Presse, Dr. Theodor Hertzka.
1896-1902 war die Bayerische Gesandtschaft im Haus untergebracht. 1920 erwarb der Möbelfabrikant Max Schmidt das Palais, das er 1935 als Stiftungshaus der Gemeinde Wien vermachte (Eigentumsübertragung 1936). Das Palais befindet sich bis heute im Eigentum der Stadt Wien. 1938-1945 waren hier die Wiener Sängerknaben, ab 1946 der Kriegsopferverband untergebracht.
Literatur
- Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 44
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 284 ff.
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 140