Matthias Franziskus Gerl der Jüngere

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Daten zur Person
Personenname Gerl, Matthias Franziskus
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 19215
GND 129176095
Wikidata Q1166938
Geburtsdatum 1. April 1712
Geburtsort Klosterneuburg
Sterbedatum 13. März 1765
Sterbeort Wien
Beruf Baumeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 7.05.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Domgasse 8 (Sterbeadresse)
  • 1., Domgasse 6 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gerl Matthias Franziskus (der Jüngere), * 1. April 1712 Klosterneuburg, † 13. März 1765 (laut Totenbeschauprotokoll) Stadt, Kleine Schulerstraße 844, "Zum roten Kreuz" (1., Domgasse 8), Architekt, Gattin (1740) Katharina, Witwe des bürgerlichen Maurermeisters Johann Gottfried Pockh († 9. September 1739).

Gerl war zunächst Polier und bewarb sich 1738 um die Meisterschaft (einer der letzten "Handwerker-Architekten"); er gilt als "Mann des Übergangs" und wurde von Johann Lucas von Hildebrandt beeinflusst. Gerl war Klosterbaumeister der Piaristen, k. k. Hof- und Direktorialbaumeister und erzbischöflicher Baumeister.

Er baute in Wien und Umgebung, so 1744 die Oberlaaer Pfarrkirche und 1746 den Klosterneuburger Hof in der Renngasse, führte den Erweiterungsbau der Böhmischen Hofkanzlei aus, 1746/1747 den Umbau der Simmeringer Pfarrkirche (Laurenzkirche), 1754-1756 (wahrscheinlich) den Bau der Theklakirche, 1758 die Erweiterung der Penzinger Kirche, 1760/1761 das Haus Kleine Schulerstraße 845 (1., Domgasse 6, ehemals Kleiner Bischofshof; aus dem Erbe Pockhs stammend, nunmehr Neubau, Katharina ließ das Hauszeichen "Maria Pötsch" in Rokokoumrahmung anbringen), bis 1763 den Neubau des Waisenhauses am Rennweg 89-93 im 3., Bezirks samt einer Kapelle (Waisenhauskirche) und 1765 den Bau der Neulerchenfelder Kirche, außerdem 1747 den Bau eines Oratoriums an der Kaiserebersdorfer Pfarrkirche und 1751 des dortigen Pfarrhofs.

Nach ihm ist die Gerlgasse benannt.

Literatur

  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 34
  • Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 15/16 (1967), S. 264
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 49