Cillierhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Cillierhof, Vorgängerbau der [[Amalienburg]], ehemalige Stadtresidenz der [[Grafen von Cilli]]
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Cillierhof (1, Hofburg, an der Stelle der späteren [[Amalienburg]]). Friedrich Graf Cilli besaß 1353 ein Haus in der Bräunerstraße und erwarb 1356 das Pfannbergsche Haus (Pfannbergerhof; vorher im Besitz Dietrichs von Pillichsdorf, 1342 Ulrichs Graf Pfannberg, Marschall in Österreich) in der Schaufellucken (1, Schauflergasse), das während des 15. Jahrhunderts als „Hof derer von Cilly" in der Lokalgeschichte eine hervorragende Rolle spielte.
 
 
 
Nach dem Tod Graf [[Ulrich II. von Cilli|Ulrichs II. von Cilli]] (1456) wurde der Hof von Friedrich III. als Eigentum beansprucht und als kaiserliches Zeughaus eingerichtet.
 
  
1525 war der Cillierhof Ausgangspunkt eines verheerenden [[Stadtbrand]]s, durch den rund 40% der Stadt eingeäschert wurden. Von Rudolf II. 1575-1611 neu erbaut, erhielt dieser Burgtrakt nach dem Tod Josefs I. (1711) die Bestimmung eines Witwensitzes für [[Amalie Wilhelmine von Habsburg|Amalie Wilhelmine]] (1673-1742) und wird seither „[[Amalienburg]]" genannt; die Kaiserin wohnte hier im Winter.
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Das Pfannbergsche Haus (Pfannenbergerhof, Pfannbergerhof), das vorher im Besitz Dietrichs von Pillichsdorf und ab 1342 Ulrichs Graf Pfannberg, Marschall in Österreich, war und in der Schaufellucken (1., [[Schauflergasse]]) lag, kam 1356 an Friedrich Graf [[Grafen von Cilli|Cilli]]. Nach dem Tod Graf [[Ulrich II. von Cilli|Ulrichs II. von Cilli]] 1456 wurde der bedeutende Hof von [[Friedrich III.]] als Eigentum beansprucht und als kaiserliches [[Zeughaus]] eingerichtet. 1525 war der Cillierhof Ausgangspunkt eines verheerenden [[Stadtbrand]]s, durch den rund 40% der Stadt eingeäschert wurden. Die Brandruine wurde nur teilweise wieder aufgebaut. Um 1554 wurde ein großer Teil abgetragen, da man vor der Burg einen repräsentativen Turnierplatz schuf, den späteren Platz [[In der Burg]]. Der verkleinerte Hof diente nicht nur als Zeughaus, sondern beherbergte auch Kanzlei- und Amtsräume, Wagenremise, Stall und Wohnungen. Ab 1582 entstand an seiner Stelle die [[Amalienburg]].
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==Literatur==  
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== Literatur ==  
* Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1). Band 1, S. 6, 9
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*Renate Leggatt-Hofer [bis 2015 Holzschuh-Hofer] / Reinhold Sahl [Hg.]: Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien: Brandstätter Verlag 2018
* Harry Kühnel: Die Hofburg zu Wien. 1964, S. 40 ff. (Amalienburg)
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*Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 2)
* Harry Kühnel: Die Hofburg. Wien [u.a.]: Zsolnay 1971 (Wiener Geschichtsbücher, 5), S. 27
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* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 327 (Cillierhof)
* Moriz Dreger: Baugeschichte der k.k. Hofburg (Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Horn: Berger 1889 - lfd., Band 14), Reg.
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* Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 16 (Amalienhof), 39 (Cillierhof), 153 (Pfannbergerhof)
* Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 16 (Amalienhof), S. 39 (Cillierhof), S. 153 (Pfannbergerhof)
 
* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 327
 

Aktuelle Version vom 6. September 2022, 09:17 Uhr

Ehemaliger Cillierhof am Wolmuet-Plan, 1547
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1342
Datum bis 1582 JL
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Cilli
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 20242
GND
WikidataID
Objektbezug Hofburg, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 6.09.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Cillierhof.jpg
Bildunterschrift Ehemaliger Cillierhof am Wolmuet-Plan, 1547

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48° 12' 29.21" N, 16° 21' 51.47" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Cillierhof, Vorgängerbau der Amalienburg, ehemalige Stadtresidenz der Grafen von Cilli

Das Pfannbergsche Haus (Pfannenbergerhof, Pfannbergerhof), das vorher im Besitz Dietrichs von Pillichsdorf und ab 1342 Ulrichs Graf Pfannberg, Marschall in Österreich, war und in der Schaufellucken (1., Schauflergasse) lag, kam 1356 an Friedrich Graf Cilli. Nach dem Tod Graf Ulrichs II. von Cilli 1456 wurde der bedeutende Hof von Friedrich III. als Eigentum beansprucht und als kaiserliches Zeughaus eingerichtet. 1525 war der Cillierhof Ausgangspunkt eines verheerenden Stadtbrands, durch den rund 40% der Stadt eingeäschert wurden. Die Brandruine wurde nur teilweise wieder aufgebaut. Um 1554 wurde ein großer Teil abgetragen, da man vor der Burg einen repräsentativen Turnierplatz schuf, den späteren Platz In der Burg. Der verkleinerte Hof diente nicht nur als Zeughaus, sondern beherbergte auch Kanzlei- und Amtsräume, Wagenremise, Stall und Wohnungen. Ab 1582 entstand an seiner Stelle die Amalienburg.

Turnier am Burgplatz am 26. August 1571, rechts der Rest des ehemaligen Cillierhofes, um 1571

Literatur

  • Renate Leggatt-Hofer [bis 2015 Holzschuh-Hofer] / Reinhold Sahl [Hg.]: Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien: Brandstätter Verlag 2018
  • Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 2)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 327 (Cillierhof)
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 16 (Amalienhof), 39 (Cillierhof), 153 (Pfannbergerhof)