Carl Rettich

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 27. Oktober 2022, 12:50 Uhr von WIEN1.lanm09lue (Diskussion | Beiträge) (WIEN1.lanm09lue verschob die Seite Karl Rettich nach Carl Rettich: GND-Ansetzung)

Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Rettich, Karl
Abweichende Namensform Rettich, Carl
Titel
Geschlecht männlich
PageID 34112
GND 116449934
Wikidata Q1732693
Geburtsdatum 3. Februar 1805
Geburtsort Wien
Sterbedatum 18. November 1878
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler, Regisseur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 27.10.2022 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum 20. November 1878
Friedhof Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle 191
  • 1., Opernring 19 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Franz Joseph-Orden (Verleihung: 1871)


Karl Rettich, * 3. Februar 1805 Wien, † 18. November 1878 Wien, Schauspieler und Regisseur Nach seinen beendeten Gymnasialstudien bat der Sohn des früh verstorbenen Franz Rettich, unterstützt von seinem Vormund Josef Ritter von Schmerling, um ein Probespiel am Wiener Burgtheater. Dies glückte ihm und als engagiertes Mitglied debütierte er am 18. 9. 1821 in der Titelrolle in Franz Ignaz Holbein Edler von Holbeinsbergs "Fridolin" am Burgtheater und er blieb bis Juli 1824 an diesem Haus. Auf den Rat Joseph Schreyvogels nahm er im Oktober 1824 ein Engagement am Ständischen Theater Graz an. Er spielte dort bis 1828 und erfreute sich bald der Gunst des Publikums. Im November 1826 gastierte er an drei Abenden am Wiener Burgtheater, unter anderem als Jaromir in Franz Grillparzers "Die Ahnfrau" (19. 11.). Von 1828 bis 1832 wirkte Rettich am Hoftheater Kassel. 1832/33 war er wieder am Burgtheater engagiert, wo er seine spätere Gattin Julie Gley Julie Rettich kennenlernte. Ab 1833 spielte das Paar für zwei Jahre an der Hofbühne Dresden. Am 3. 12. 1835 trat Rettich als König Enzio in dem gleichnamigen Trauerspiel von Ernst Raupach (seine Gattin spielte die Rolle der Lucia) abermals am Burgtheater auf und wurde danach Ensemblemitglied. 1871 feierte der Künstler sein 50jähriges Schauspielerjubiläum und spielte aus diesem Anlaß am 17. 9. den Kaspar Bernauer in Friedrich Hebbels Trauerspiel "Agnes Bernauer". Er erhielt lang anhaltenden Applaus, viele Ehrengaben und den Franz Joseph-Orden. Am 30. Juni 1872 betrat er in derselben Rolle zum letzten Male die Bühne, als besondere Würdigung seiner Verdienste als Mensch und Künstler wurde ihm eine höhere als die normale Pension zugesprochen. Trat er zuerst in Helden- und Liebhaberpartien auf, so entwickelte sich im Laufe seiner Karriere sein eigentliches, nämliche sein komisches Talent. Besonders wird in den Würdigungen, die zu seinem Bühnenjubiläum und -abschied erschienen sind, auf nachfolgende Rollen hingewiesen: Baron Steinbach in "Magnetische Kuren" von Friedrich Wilhelm Hacklander, Marschall von Estigny in "Lady Tartuffe" von Émile de Girardin (deutsch von Heinrich Laube und Medizinalrat Keppel in "Eine kleine Erzählung ohne Namen" von Carl August Görner. Seit 1865 machte sich Rettich auch als Regisseur verdient. Eine innige Freundschaft verband das Künstlerpaar mit Friedrich Halm, die bis zu dessen Tod 1871 bestand.

Quelle

Literatur

  • Burgtheater 1776--1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
  • Das Burgtheater. Statistischer Rückblick auf die Tätigkeit und die Personalverhältnisse während der Zeit vom 8. April 1776 bis 1. Januar 1913 [...]. Ein theaterhistorisches Nachschlagebuch (zusammengestellt von Otto Rub. Mit einem Geleitwort von Hugo Thimig) Wien: Knepler 1913
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903 (im Artikel Karl Rettich)
  • Katalog der Portrait-Sammlung der k.u.k. General-Intendanz der k.k. Hoftheater. Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf dem Gebiet von Theater und Musik, 2. Abteilung, Gruppe 4 Wiener Hoftheater, Wien: Künast 1892
  • Neues Wiener Tagblatt, Tages-Ausgabe, 21. 11. 1878, 12. Jahrgang, Nr. 320, Seite 3
  • Eduard Wlassack: Chronik des k. k. Hof-Burgtheaters [...] Wien L. Rosner 1876
  • Deutsche Zeitung, Morgenblatt, 29. 6. 1872, Nr. 177, Seite 8
  • Neue freie Presse, 10. 9. 1871, Nr. 2530, Seite 7f.; 19. 9. 1871, Nr. 2539, Seite 7f.

Links