Capistrangasse
48° 12' 0.01" N, 16° 21' 27.03" E zur Karte im Wien Kulturgut
Capistrangasse (6, Untere Windmühle), benannt (30. März 1906) nach Johannes Capistran; vorher Teil der Windmühlgasse (1906 reguliert). Die Neue Capistranstiege überwindet den Höhenunterschied zur Fillgradergasse; Baubestand Anfang 20. Jahrhundert.
Eine Forschungsgruppe im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien unterzog von 2011 bis 2013 die Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 einer wissenschaftlichen Analyse sowie einer zeithistorischen Kontextualisierung. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung von Johannes Capistran wurde der Straßenname als "Fall mit Diskussionsbedarf" eingeordnet.
Pfarrzugehörigkeit
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1906: Orientierungsnummer (ONr.) 1 und gerade ONr. ab Nr. 2: Pfarre Mariahilf; ungerade ONr. ab 3: Pfarre Laimgrube
Gebäude
- Nummer 2 (Fillgradergasse 16): Wohnhaus mit secessionistischem Fassadendekor, erbaut 1910 von Carl Steinhofer.
- Nummer 3: Dafner-Schredtsches Stiftungshaus
Literatur
- Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 20
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 86 f.