Bürgerspitalzinshaus

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Bürgerspitalszinshaus (Aquarell, 19. Jahrhundert)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Bürgerspital
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Jakob Nepomuk Raimann, Emanuel Schikaneder, Friedrich Treitschke, Franz Xaver Schlechta, Franz Grillparzer, Johann Kaltenböck, Adam Barsch, Johann Georg Megerle von Mühlfeld, Konradin Kreutzer
PageID 13344
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.01.2016 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname Buergerliches Wien 100 Bürgerspitalzinshaus.jpg
Bildunterschrift Bürgerspitalszinshaus (Aquarell, 19. Jahrhundert)
  • 1., Maysedergasse 2-8
  • 1., Tegetthoffstraße 5-9
  • 1., Lobkowitzplatz 1
  • 1., Gluckgasse 1-5
  • 1., Augustinerstraße 8
  • 1., Führichgasse 5
  • 1., Albertinaplatz 1
  • 1., Tegetthoffstraße 6-10
  • Nr.: 1100 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1123 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1124 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1125 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1126 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1166 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

Die Karte wird geladen …

48° 12' 17.19" N, 16° 22' 8.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Bürgerspitalzinshaus (Areal 1, Maysedergasse 2-8, Tegetthoffstraße 5-9, 6-10, Lobkowitzplatz 1, Gluckgasse 1-5, Augustinerstraße 8, Führichgasse 5, Albertinaplatz 1; Nummer 1100), entstanden durch Umbau des Bürgerspitals am Schweinemarkt.

Das Bürgerspitalzinshaus reichte von der Kärntner Straße bis zum Lobkowitzplatz und von der Augustinerstraße bis zur Gluckgasse, hatte zehn Höfe, 20 Stiegen, 220 Wohnungen und zahlreiche Geschäftslokale. Die Mietzinseinnahmen in Höhe von 90.000 Gulden kamen dem Bürgerspitalfonds zugute, dem das Gebäude gehörte. Dieser hatte die Altenversorgung in Wien zu finanzieren.

Die Mieter kamen aus allen Bevölkerungsschichten, auch prominente Namen fehlen nicht (Raimunds Vater Jakob Raimann, Johann Emanuel Schikaneder mit seiner Gattin Eleonore, Friedrich Treitschke, Schuberts Freund Franz Freiherr von Schlechta, 1830/1831 vorübergehend Grillparzer, weiters der Historiker Johann Kaltenböck, der Hofbibliothekskustos Adam Ritter von Barsch, der Hofkammerarchivsdirektor Johann Georg Megerle von Mühlfeld; weiters viele Sänger, Musiker und Komponisten des nahegelegenen Kärntnertortheaters, wie Konradin Kreutzer und andere). Ab 1794 bestand im Bürgerspitalzinshaus ein Kaffeehaus; Simon Corra, der es 1821 übernahm, richtete erstmals in Wien einen Kaffeehausvorgarten („Schanigarten") ein. Auch dieses Lokal stand mit Künstlern in enger Verbindung: es entwickelte sich zum Treffpunkt von Schauspielern und Schriftstellern (unter anderen Bäuerle, Bauernfeind, Castelli, Laroche, Seidl). Der Komplex wurde 1873-1875 abgebrochen. Die Parzellierung erfolgte durch die Allgemeine Österreichische Baugesellschaft (gegründet 1869 von der Creditanstalt); bei dieser Gelegenheit entstanden die Tegetthoffstraße, die Mayseder- und die Führichgasse. Die Neubauten bewirkten eine enorme Veränderung des Stadtbilds (Kärntner Hof, Philipphof, Riunione Adriatica).


Literatur

  • Felix Czeike: Die Kärntner Straße. Wien [u.a.]: Zsolnay 1975 (Wiener Geschichtsbücher, 16), S. 69 ff.
  • Hans Pemmer: Das Bürgerspitalzinshaus und seine Bewohner im Vormärz. In: Wiener Geschichtsblätter 12 (1957), S. 73 ff.
  • Robert Messner: Wien vor dem Fall der Basteien. 1958, S. 157
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 323 f. (Bürgerspital)