Apostelsaalkino

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 17. Oktober 2022, 12:54 Uhr von WIEN1.lanm08jan (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Bestätigte Version (Unterschied) | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation Kino
Datum von 1922
Datum bis 1968
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 58274
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 17.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
  • 10., Salvatorianerplatz 1
  • Apostelsaal Kino / Apostelsaal-Kino (1922, bis: 1949)
  • Salvatorianer Kino (1949, bis: 1968)

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 9' 56.89" N, 16° 22' 14.11" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Im Apostelsaal des Salvatorianerklosters (10., Salvatorianerplatz 1) sollten ab 1920 auch "kinematographische Vorführungen" angeboten werden. Die sogenannte "eingeschränkte Lizenz" für den Kinobetrieb wurde nach einer Reihe von Adaptierungsarbeiten an die "Gesellschaft des göttlichen Heilands (Salvatorianer)" vergeben, die den Betrieb ab 1922 als "Apostelsaal-Kino" führten. Geschäftsführer war bis 1927 Franz Vales und ab diesem Jahr der 1867 in Medebach, Westfalen, geborene Pater Gaudentius Schröder. Der Saal blieb in den Sommermonaten gesperrt und wurde auch für Versammlungen und Theateraufführungen genutzt. 1921 und 1931 hatte es einen Fassungsraum für 394 Personen, in diesem Jahr wurde der Betrieb eingestellt und blieb es auch während der NS-Zeit.

1946 reichte Rudolf Ambros um die Erteilung der Konzession für diesen Standort ein. Aus seinem Antrag geht hervor, dass Ambros seit 1936 Leiter des "Friedenssaalkinos“ (ehemals "Bernhardstal-Ton-Kino") in 10., Eckertgasse 7, gewesen war und 1938 zwar zur Mitgliedschaft bei der Reichsfilmkammer "gedrängt" worden war, jedoch als regimekritisch galt. Im Zuge seines Kriegsdienstes und der Kriegsgefangenschaft war der 1906 in Wien geborene Kinobetreiber schwer verletzt worden und galt somit als Kriegsinvalide. Nun plante er, sowohl einen "Zweckbau" (Volkshochschule) in der Troststraße 106 zu errichten wie auch das geschlossene Apostelsaal Kino zu übernehmen und es bis zur Fertigstellung der Volkshochschule provisorisch zu leiten.

Nachdem sein Antrag abgelehnt worden war, wurde Ambros deutlicher und verwies in einem weiteren Schreiben vom 16. Mai 1947 darauf hin, dass ein "Herr Gebauer" als "verdientes Parteimitglied" nicht nur seine Kinopacht erhalten hatte, sondern diesem auch seine "Idee und Pläne" in die Hand gespielt wurden. Ehe sich Ambros jedoch direkt an Hitler hatte wenden konnte, wurde er zum Wehrdienst eingezogen, "stand dauernd an der Front und bin heute Schwerkriegsbeschädigter, und nun geht es mir gerade so wie im Jahre 1937."

Bereits im September 1946 hatte sich der öffentliche Verwalter für Wiener Lichtspieltheater, Dr. Alfred Migsch, gegen einen neuen Kinostandort in der Troststraße 106 – und damit auch gegen eine provisorische Konzession für das Apostelsaal Kino – ausgesprochen, dem sich auch das Gremium der Lichtspielunternehmen Österreichs anschloss. Dennoch wurde Ambros eingeladen, Baupläne vorzulegen, was sich bis in den Frühling 1947 zog. Ambros selbst verzichtete, nachdem er von diesbezüglichen Eigeninteressen der Salvatorianer erfuhr, schließlich darauf, provisorisch am Standort Salvatorianerplatz 1 ein Kino zu führen, und konzentrierte sich fortan nur noch um den Standort Troststraße 102−106. Ein "Salvatorianer Kino" ist an diesem Standort erneut für die Jahre 1949 bis 1. März 1968 nachweisbar.

Fassungsraum

  • 394 (1921, 1931)
  • 392 (nach 1945)


Siehe auch: Kino

Quellen

Literatur

  • Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 296

Literatur