Alfred Migsch

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Alfred Migsch (1954)
Daten zur Person
Personenname Migsch, Alfred
Abweichende Namensform
Titel Dr. rer. pol., Senatsrat
Geschlecht männlich
PageID 5325
GND 1117829839
Wikidata Q1506789
Geburtsdatum 5. November 1901
Geburtsort Wien
Sterbedatum 18. Oktober 1975
Sterbeort Wien
Beruf Beamter, Politiker
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Sozialistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 24. Oktober 1975
Friedhof Ottakringer Friedhof
Grabstelle Gruppe 24, Reihe 13, Nummer 1
Bildname Alfred Migsch.jpg
Bildunterschrift Alfred Migsch (1954)
  • 17., Wattgasse 88
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bundesminister für Elektrifizierung und Energiewirtschaft (24.11.1947 bis 08.11.1949)
  • Amtsführender Stadtrat für Personalangelegenheiten, Verwaltungs- und Betriebsreform (10.12.1954 bis 13.04.1956)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (19.12.1945 bis 18.01.1955)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (08.06.1956 bis 30.03.1966)
  • Führender Funktionär der Sozialistischen Arbeiterjugend (1922 bis 1925)
  • Mitglied der „Anti-Hitler-Bewegung Österreichs“
  • Redakteur der Zeitung der „Anti-Hitler-Bewegung Österreichs“ die „Wahrheit“

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 19. Jänner 1956)


Migsch Alfred, * 5. November 1901 Wien, † 18. Oktober 1975 Wien, Beamter, Politiker.

Biografie

Migschs Vater war Versicherungsbeamter und Mitbegründer des Vereines der Versicherungsangestellten. Alfred Migsch absolvierte in Wien das Gymnasium und studierte an der Wiener Universität Staatswissenschaften (Dr. rer. pol. 1936). 1921 trat er bei der Gemeinde Wien ein und wurde zunächst dem Rechnungsdienst zugeteilt. Von 1922 bis 1929 war er im Wiener Stadtschulrat tätig, von 1929 bis 1934 arbeitete er als Sekretär bei Stadtrat Anton Weber, der damals das Wohnbauwesen verwaltete.

1934 wurde er wegen seiner Zugehörigkeit zur Sozialdemokratischen Partei aus dem Rathaus versetzt und der Bezirkshauptmannschaft Favoriten zugeteilt. Migsch setzte seine politische Tätigkeit auch in der Illegalität fort (während der nationalsozialistischen Ära redigierte er die (ab Jänner 1943 erscheinende) illegale Zeitung "Wahrheit"); 1944/1945 wurde er im Konzentrationslager Mauthausen inhaftiert.

1945 wurde Migsch in den Nationalrat gewählt, dem er mit einer Unterbrechung 1955/1956 bis 1966 angehörte. In der Bundesregierung Figl I bekleidete er von 1947 bis 1949 das Amt eines Bundesministers für Energiewirtschaft. Während seiner Amtszeit wurden wesentliche Maßnahmen zur Überwindung der Energienot der Nachkriegszeit gesetzt.

Von Dezember 1954 bis April 1956 gehörte er als Amtsführender Stadtrat für Personalangelegenheiten, Verwaltungs- und Betriebsreform dem Wiener Stadtsenat an. Obwohl selbst ein Opfer des NS-Regimes, setzte Migsch sich für eine differenzierte und vorsichtige Einbindung ehemaliger Nationalsozialisten in die sozialdemokratische Bewegung ein und vertrat eine relativ harte Haltung gegenüber jüdischen Restitutions­ansprüchen.

Werke

  • Ein Volk kämpft um sein Leben. Wien: Wiener Volksbuchhandlung 1949
  • Anschlag auf Österreich. Ein Tatsachenbericht übr den kommunistischen Putschversuch im September-Oktober 1950. Wien: Zentralsekretariat der SPÖ 1950
  • Kamitz - Retter oder Schuldenmacher? Das Ende einer Legende. Wien: Zentralsekretariat der SPÖ 1959
  • Adolf Schärf in seiner Zeit. Wien: Wiener Volksbuchhandlung 1957 (2. Auflage 1965)

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Norbert Leser: Grenzgänger. Österreichs Geistesgeschichte in Totenbeschwörungen. Band 2. Wien / Graz [u.a.]: Böhlau 1982, S. 137 ff.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 322 f.
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Migsch, Alfred [Sign: TP-033538]

Weblinks