Ottakringer Friedhof

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Schrägluftaufnahme vom Mai 1959.
Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum von 1835
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 16
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 567
GND
WikidataID Q2037309
Objektbezug Alter Neulerchenfelder Friedhof, Friedhöfe, Ottakringer Friedhöfe, Ottakringer Pfarrfriedhof
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Ottakringer Friedhof.jpg
Bildunterschrift Schrägluftaufnahme vom Mai 1959.

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48° 12' 48.43" N, 16° 17' 43.40" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ursprünglich war die alte Lambertkirche von einem kleinen Friedhof (16., Bereich Johann-Staud-Straße 6) umgeben. Als der alte Ortsteil Ottakring nach der Zweiten Türkenbelagerung nicht mehr aufgebaut wurde, lag der Friedhof ungeschützt außerhalb des (neuen) Orts; in seiner Nähe wurde eine Einsiedlerklause errichtet. 1713 wurde, da der Ottakringer Friedhof die Pesttoten nicht aufnehmen konnte, im spitzen Winkel zwischen Gaullachergasse und Friedmanngasse ein Leichenhof angelegt; die Fläche wurde 1719 der Gemeinde Neulerchenfeld zur Errichtung eines eigenen Ortsfriedhofs zur Verfügung gestellt (angelegt 1729, erweitert 1771, belegt bis 1832, aufgelassen 1842); Neulerchenfeld wurde 1761 zur eigenen Pfarre erhoben.

Aus dem Pfarrfriedhof ging der Ottakringer Friedhof (16., Gallitzinstraße 5) hervor, der ab 1835 mehrfach fünfzehn Mal erweitert und des Öfteren für die Beerdigung von Ortsfremden gesperrt wurde (beziehungsweise mussten in solchen Fällen erhöhte Gebühren entrichtet werden). Zudem waren laufende Investitionen in die Infrastruktur notwendig. 1863 erfolgte der Antrag auf ein Leichenhaus mit einer Wohnung für den Totengräber, 1879 bewilligte die Gemeinde die Einfriedung des bisher offenen Friedhofareals. 1885 erfolgte der Bau der Einsegnungskapelle. 1903 beschloss der Gemeinderat den Ankauf von Grundstücken für den Bau eines Verwaltungsgebäudes, einer Einsegnungshalle und einer Leichenkammer. Die Toranlage des heutigen Hauptportals stammt aus dem Jahr 1935. Die Aufbahrungshalle 2 wurde von 1969 bis 1985 durch den Architekten Erich Boltenstern umgebaut und für die Benutzung bei Erdbestattungen und Kremationsfeiern adaptiert. Gleichzeitig wurde der Zeremonienraum der Aufbahrungshalle 1 umgestaltet, das Altarkreuz schuf der Maler Hermann Bauch.

Auf dem Ottakringer Friedhof befinden sich die Grabmäler der Ottakringer Arbeiter, Franz Schuhmeier (Bestattung 16. Februar 1913) und Albert Sever. An der Bestattung von Schuhmeier nahmen bis zu einer halben Million Trauergäste teil. Auf dem Friedhof fanden zudem auch die Gräber vieler Opfer der Februarkämpfe des Jahres 1934 ihre letzte Ruhestätte. Der Friedhof ist geprägt von langen Alleen mit dunklen hohen Stelen der reichen Gewerbetreibenden aus Alt-Ottakring.

Siehe auch: Ottakringer Friedhöfe, Ottakringer Pfarrfriedhof, Alter Neulerchenfelder Friedhof

Liste der auf dem Ottakringer Friedhof bestatteten Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 124 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildPersonennameBerufGeburtsdatumSterbedatumGrabstelle
Paul Badura-SkodaPianist6 Oktober 192725 September 2019Gruppe 9, Reihe 4, Nummer 10
Ferdinand BaldiaArchitekt
Stadtbaumeister
23 August 18608 Dezember 1936
Leo de BallAstronom23 November 185312 Dezember 1916Gruppe 15, Reihe 13, Nummer 1
Anton BinaJournalist4 November 19478 April 2007Gruppe 6, Reihe 25, Nummer 9
Ferdinand Blat17 Oktober 188812 Dezember 1934Gruppe 4, Nummer 523
Josef BohmannKommunalpolitiker10 Juni 190611 Dezember 1968Gruppe 6, Reihe 7, Nr. 14
Carl Bohuslawek4 März 18366 Oktober 1886Gruppe NK, Reihe 1, Nummer 1
Otto BrötzenbergerEisendrehergehilfe17 Januar 189117 September 1911Gruppe 13, Reihe 1, Nummer 1
Christine BustaSchriftstellerin23 April 19153 Dezember 1987Gruppe 3A, Reihe 4, Nummer 39
Theodorcharlemont.jpgTheodor CharlemontBildhauer1 Januar 185913 Oktober 1938
Richard CzapekKomponist
Wienerlied-Sänger
7 Juni 19133 September 1997
Adolf CzettelSozialpolitiker26 Oktober 192427 September 1988Gruppe 20, Reihe 13, Nr. 2
Johann Cäsar26 Juli 189330 Dezember 1985Gruppe 29, Reihe 6, Nr. 29
Antondavid.jpgAnton DavidPolitiker
Publizist
Seifensieder
23 April 184920 Dezember 1924Gruppe 6, Reihe M, Nummer 2
Ferdinand DegenGemeindepolitiker1 August 183023 Oktober 1889Gruppe: OK, Reihe: 1, Nr.: 6
Gustav DeutschFilmemacher
Architekt
19 Mai 19522 November 2019Gruppe11, Reihe 10, Nummer 36
Carl DobrauzMusiker
Lehrer
Gitarrist
Lautist
19001963Gruppe 31, Reihe 2, Nummer 32
Karl DuhanAgronom
Pomologe
8 September 191930 Juni 1997Gruppe 11, Reihe 12 Grab 8
Schrammel Quartett.jpgGeorg DänzerMusiker
Klarinettist
21 März 184828 September 1893Gruppe 3, Reihe 4, Nummer 5
Franz EdelbauerPfarrer18 März 185414 Dezember 1911Gruppe NK, Reihe 15, Nummer 3
Viktor EisenmengerLaryngologe29 Januar 186411 Dezember 1932
Gustav FeithMaler10 Februar 187518 März 1951
Julius FinkGeologe
Geograph
18 April 19182 April 1981
HMW 029539.jpgHans FrankowskiKomponist
Textdichter
3 November 188815 Januar 1945Gruppe 5, Reihe 7, Nummer 26
Heinrich FrieseneggerHilfsarbeiter20 Oktober 189113 Februar 1934Gruppe 4, Nummer 244
Franz fritsch.jpgFranz FritschPolitiker
Fleischhauer
Gewerkschafter
5 Dezember 189528 Mai 1955Gruppe 1, Nr. 675
Johann GasserUnternehmer18 Mai 184716 Juli 1896Nummer MS
Franz GawlikPolitiker18 Juni 19142 Mai 1996Gruppe 1, Reihe 10, Nr. 12
Kurt GirkVolkssänger22 Mai 19328 Februar 2019Gruppe 1, Reihe 3, Nummer U6
Rudolf GmeinerPriester187418 Dezember 1924Gruppe NK, Reihe 15, Nummer 4A
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 200 ff.

Weblinks