Antikensammlung

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1798
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
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  • 1., Burgring 5

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48° 12' 14.94" N, 16° 21' 45.29" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Stadtplan Wien Kulturgut

Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums, (1, Maria Theresien-Platz). Die Objekte der Antikensammlung umspannen einen Zeitraum von mehr als drei Jahrtausenden und reichen von der bronzezeitlichen Keramik Zyperns aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. bis hin zu frühmittelalterlichen Funden.

Lange vor ihrer Gründung im Jahr 1798 pflegten die Habsburger ihre Sammelleidenschaft, sodass Stücke wie die Gemma Augustea unter Rudolf II., der Amazonensarkophag im 17. Jahrhundert oder das Senatus Consultum de Bacchanalibus unter Karl VI. schon früh erworben wurden.

Franz de Paula Neumann wurde 1798 zum alleinigen Direktor des nun vereinten "k. k. Münz und Antikenkabinettes" bestellt . Aus dem gesamten Hofbereich, so aus der Schatzkammer und den Schlössern Schönbrunn und Belvedere, wurden antike Steinskulpturen, Büsten und Bronzen zusammengeführt und im Augustinergang der Hofburg untergebracht. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Bestände durch eine Vielzahl von privater Käufe erweitert: 1802 erwarb der Maler Michael Wutky im Auftrag der kaiserlichen Sammlung in Rom und Neapel zahlreiche Antiken im Wert von mehr als 9.000 Gulden. 1804 wurden Skulpturen, Vasen und Bronzen aus der Sammlung Vincenz Maria von Rainer zu Harbach gegen eine jährliche Leibrente von 2.500 Gulden angekauft. 1808 wurden 30.000 Gulden für zahlreiche Stücke aus dem Nachlass von Angelo de France und 1815 sogar 125.000 Gulden für die Skulpturen und mehr als 600 Vasen umfassende Sammlung des Grafen Anton von Lamberg-Sprinzenstein bezahlt.

Um die bald überfüllten Räumlichkeiten am Augustinergang der Hofburg zu entlasten, wurde 1823 eine große Zahl römischer Altertümer in den unterirdischen Hallen des Theseustempels im Volksgarten aufgestellt. Diese Räume, die auch für das Publikum geöffnet wurden, mussten allerdings aufgrund der dort herrschenden Feuchtigkeit bald wieder geschlossen werden. 1845 wurden sämtliche antike Skulpturen und Inschriftsteine in das Untere Belvedere verbracht. 1891 übersiedelte die Antikensammlung vom Augustinergang in der Hofburg und aus dem Unteren Belvedere in das neu eröffnete Kunsthistorische Museum.

Die Sammlung erfuhr noch mehrfach erheblichen Zuwachs: Durch die archäologischen Unternehmungen Österreichs im ostgriechischen Kulturbereich (1873 und 1875 in Samothrake, 1882-1884 in Gölba ı-Trysa und 1895-1906 in Ephesos) wurde vor allem der Skulpturen- und Architekturbestand wesentlich erweitert. 1880 wurden die Antiken der Ambraser Sammlung, 1923 wurden jene der Estensischen Sammlung inventarisch übernommen. 1940 konnte durch die Eingliederung der Antiken aus dem damaligen Österreichischen Museum für Kunst und Industrie die Sammlung griechischer Vasen um zahlreiche kostbare Stücke vermehrt werden.

1900 wurde die Münzensammlung von der Antikensammlung getrennt. Im Zuge der Verstaatlichung des Kunsthistorischen Museums war die Sammlung auf Tausch und Verkauf ihrer Bestände angewiesen, um neue Zuwächse zu erzielen. Von der Akademie der bildenden Künste, der archäologischen Sammlung der Universität Wien und der prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums wurden insgesamt 102 neue Inventarnummern im Tauschgeschäft erworben. 1935 war das die größte Vermehrung seit 1923 mit der Aufnahme der Estensischen Sammlung.

1934 wurden die antiken Skulpturen aus Ephesos im Theseustempel wieder ausgestellt, allerdings war für die Funde aus Ephesos und Samothrake sowie für die Reliefs des Heroons von Trysa jedoch in den Schauräumen auf Dauer nicht ausreichend Platz vorhanden. Nach einer Reihe von Provisorien konnte 1978 das Ephesos Museum in der Neuen Burg eröffnet werden.

Dringende Bau- und Generalsanierungsarbeiten, insbesondere die durchgehende Elektrifizierung sämtlicher Ausstellungsräume, sowie die Neuaufstellung der Objekte machten in den 90er Jahren eine längere Schließung der Antikensammlung erforderlich. Nach der Wiedereröffnung 2005 standen der Sammlung neun Säle und sieben Kabinette zur Verfügung. Die Zahl der ausgestellten Werke wurde gegenüber der alten Aufstellung um mehr als ein Drittel auf rund 2.500 Objekte erhöht.

Literatur

Links