Andreas Zelinka

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Daten zur Person
Personenname Zelinka, Andreas
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 7538
GND
Wikidata
Geburtsdatum 23. Februar 1802
Geburtsort Wischau, Mähren
Sterbedatum 21. November 1868
Sterbeort Wien
Beruf Bürgermeister, Rechtsanwalt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14
Begräbnisdatum 21. Oktober 1897
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 14A, Nummer 16
  • 1., Teinfaltstraße 8 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens (Verleihung: 1850)
  • Orden der Eisernen Krone 3. Klasse (Verleihung: 1862)
  • Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens (Verleihung: 1866)

  • Sanitätskommissär (1831
  • Hof- und Gerichtsadvokaten (1832
  • Wechselnotar (1835

Zelinka Andreas, * 23. Februar 1802 Wischau, Mähren (Vyškov, ČR), † 21. November 1868 Wien 1, Temfaltstraße 8 (Hundsturmer Friedhof, seit 1897 Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 14A, Nummer 16), Bürgermeister, Rechtsanwalt, Gattin (7. Juli 1834 Karlskirche) Monika Schönbichler (Tochter eines wohlhabenden Lederermeisters auf der Wieden; † 16. September 1867).

Bis zum Tod seines Vaters Andreas (1810), eines Oberamtmanns der Herrschaft Wischau des Olmützer Domkapitels (Gattin Antonia Stiepan), im Elternhaus erzogen, ging er anschließend nach Brunn (Gymnasium, Philosophicum) und studierte 1821-1825 Jus an der Universität Wien (Dr. jur. 21. August 1829).

Er wurde Advokatskonzipient, dann Justitiar der Herrschaft Conradswörth (Starhembergsches Freihaus auf der Wieden) und 1831 (während der Choleraepidemie) Sanitätskommissär. 1832 wurde er zum Hof- und Gerichtsadvokaten, 1835 zum Wechselnotar ernannt.

Zelinka. verkörperte den vollendeten Typus eines Rechtsanwalts alten Stils, war in allen Bevölkerungsschichten hochangesehen und betätigte sich ab 1843 auch als Direktor der Nordbahn. 1848 wurde er vom Kärntnerviertel in den Gemeindeausschuß gewühlt, nach dessen Auflösung gehörte er dem Gemeinderat an (1851-1860 Bürgermeister-Stellvertreter neben Bürgermeister Johann Kaspar Seiller, dem Zelinka bei der Bürgermeisterwahl nur knapp unterlegen war).

Als nach Kundmachung des Februarpatents der Gemeinderat neu gewählt wurde, erfolgte am 16. Juni 1861 Zelinkas Wahl zum Bürgermeister; obwohl er an den 48er-Traditionen festhielt, erlangte er doch nur 66 von 114 Stimmen, weil man ihm seine politische Betätigung während der Jahre des Neoabsolutismus vorwarf.

Mit Zelinka beginnt die Ära der liberalen Vorherrschaft im Gemeinderat. Er war ab 1862 Mitglied des niederösterreichischen Landtags, ab 1864 Landmarschall-Stellvertreter von Niederösterreich und ab 1867 Mitglied des Herrenhauses; 1864 und 1867 erfolgte seine Wiederwahl zum Bürgermeister.

In seine Amtszeit fallen die Schaffung des Bezirks Margareten (5. Oktober 1861), die Beratungen über die durch das neue Gemeindegesetz vom 5. März 1862 notwendig gewordene Reform des Stadtstatuts, die Planungen für die Verbesserung der Wasserversorgung (ersten Hochquellenleitung) sowie die Vorarbeiten für die Donauregulierung und die Anlage des Zentralfriedhofs.

Zelinka vertrat stets liberale Wirtschaftsprinzipien, lehnte zu starke Engagements der öffentlichen Hand in wirtschaftlichen Belangen ab und stand großen Planungen eher skeptisch gegenüber (dies gilt auch für die Idee Cajetan Felders, das Rathaus auf dem Paradeplatz zu erbauen).

Von Natur aus betont vorsichtig, in seinen Entscheidungen zurückhaltend und stets um einen Ausgleich der Meinungen bemüht, manövrierte er sich nicht selten in schwierigen Situationen, die ihm aber andererseits eine erstaunliche Popularität sicherten. Besonderes Augenmerk schenkte Zelinka seinem Lieblingsprojekt, der Anlage und Gestaltung des Stadtparks.

Zelinkadenkmal, Zelinkagasse.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 59 : Wurmser – Zhuber. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1890
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974 (Register)
  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984/1985).
  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 11/238
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  • Ingeborg Werner, Dr. Andreas Zelinka, Bürgermeister der Stadt Wien. Diss. Univ. Wien. Wien 1948
  • Peter Vrbovsky: Die Wahlen der Wiener Bürgermeisters 1861-1978. Diss. Univ. Wien. Wien 1968, S. 34 ff.
  • Gertrud Maria Hahnkamper: Der Wiener Gemeinderat zwischen 1861 und 1864. Diss. Univ. Wien. Wien 1973, S. 600 ff
  • Annemarie Meixner: Der Wiener Gemeinderat 1864-1868. Diss. Univ. Wien. Wien 1975, S. 415
  • Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch. Wien: Gerlach & Wiedling, 1870, S. 150 ff.
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 221
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 331
  • Felix Czeike [Hg.]: Cajetan Felder. Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. !1984, S. 144 ff. (und Register)