Ölhandlung Marsano
Domenico und Michele Marsano kamen 1662 aus Genua nach Wien, ließen sich auf der Conradswörth im Freihaus auf der Wieden neben der Rosaliakapelle nieder und verkauften dort Olivenöle. Sie erzeugten auch medizinische Öle, wie Mandel-, Nuss-, Lein-, Ricinus-, Hanf-, Mohn- oder Kürbiskernöl, die sie an die Apotheken ganz Wiens lieferten. Sie vererbten das Unternehmen an ihren Neffen Leopoldo (* 1772), der ebenfalls aus Genua eingewandert war. Dieser vererbte wiederum an seinen Neffen Giambattista weiter, von dem die Wiener Marsanos abstammten (Sohn Angelo). Luise Marsano (?-1920) übernahm den Traditionsbetrieb 1876 von ihrem Mann Johann Baptist, führte ihn bis 1902 und übergab an ihren Sohn Karl (1866-1947). Als 1913 der (Jahrzehnte dauernde) Abbruch des Freihauses begann, musste Marsano an die Linke Wienzeile 12 neben dem (heutigen) Naschmarkt übersiedeln, ein zusätzliches Büro wurde später in der nahen Kettenbrückengasse 22 eingerichtet. Nach Karls Tod 1947 wurde von dessen Sohn Maximilian (1899-1979) die Firma noch eine Weile weitergeführt.
Literatur
- Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 1920, S. 25
Quellen
- Friedhöfe Wien: Verstorbenensuche (Zentralfriedhof, Gr. 60A, Nr.5)
- Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger
- Taufbucheintrag Maximilian Marsano 1899, Wien-St.Karl Borr., Bd. 26, S. 217
- Hermine Cloeter: Feuilleton: Das Freihaus. In: Neue Freie Presse, 12. November 1912, S. 3
- Die älteste Partei des Freihauses (mit Porträt von Karl Marsano). In: Illustrierte Kronenzeitung, 12. April 1913, S. 8
- Hermine Cloeter: Das Starhemberg'sche Freihaus auf der Wieden. In: Wiener Geschichtsblätter, 1937, Heft 1-3, S. 114
- Todesanzeige Carl Marsano. In: Wiener Zeitung, 11. Februar 1947, S. 6
- Feuer bei Marsano. In: Die Weltpresse, 12. Jänner 1949, S. 2
- Wieden 800 - Ein Bezirk feiert seinen 800. Geburtstag: http://www.wieden800.at (Artikel S.70 und S.71