Helene Bettelheim

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bettelheim, Helene
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Bettelheim-Gabillon, Helene; Gabillon, Helene
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10443
GNDGemeindsame Normdatei 116155809
Wikidata Q18916785
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. November 1857
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 22. Jänner 1946
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schriftstellerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 30, Reihe 4, Nummer 5
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 19., Weimarer Straße 71 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Helene Bettelheim-Gabillon, * 7. November 1857 Wien, † 22. Jänner 1946 Wien, Schriftstellerin, Grafikerin.

Biografie

Helene Bettelheim-Gabillon war die Tochter von Ludwig und Zerline Gabillon. Ihre Eltern stammten ursprünglich aus Mecklenburg, waren aber ab den 1850er Jahren als Schauspieler am Burgtheater in Wien engagiert und wirkten hier bis zu ihrem Tod. Ihr Vater war zudem auch als Regisseur am Burgtheater tätig. Durch das berufliche Umfeld ihrer berühmten Eltern kam Helene Bettelheim schon früh mit zahlreichen zeitgenössischen Intellektuellen, Aristokraten sowie Künstlerinnen und Künstlern in Kontakt. Die Schauspielerin Amalie Haizinger und der Dramatiker Friedrich Hebbel waren ihre Taufpaten. Mit Betty Paoli verband sie eine tiefe Freundschaft. 1881 heiratete Helene Gabillon den Schriftsteller und Redakteur Anton Bettelheim, mit dem sie drei Kinder hatte. Wie sie es aus ihrem Elternhaus gewohnt war, machte sie nach ihrer Eheschließung ihre eigene Wohnung in der Weimarer Straße 71 zum "Künstlerheim" und damit zu einem beliebten Treffpunkt für Persönlichkeiten aus dem Kulturleben. Die Sommer verbrachte die Familie regelmäßig in ihrem Haus am Grundlsee in der Steiermark, wo ebenfalls häufig Gäste empfangen wurden.

Helene Bettelheim-Gabillons Interesse galt zunächst der bildenden Kunst und sie fertigte Zeichnungen, Grafiken und Silhouetten an. Erst allmählich wandte sie sich der Schriftstellerei zu. Im Laufe ihres Lebens verfasste sie zahlreiche Buchbesprechungen, Essays, Feuilletons, Aufsätze, anekdotische Erinnerungen und fungierte als Herausgeberin. Viele ihrer Arbeiten waren autobiographisch geprägt, wie beispielsweise Werke über ihren Vater, ihren Ehemann oder ihre Patin Amalie Haizinger. Persönliche Anknüpfungspunkte ergaben sich auch dadurch, dass sie häufig über Kunstschaffende schrieb, die sie im Umfeld ihrer Eltern kennengelernt hatte oder zu ihren eigenen Freunden zählte, wie beispielsweise Marie von Ebner-Eschenbach. Für mehrere Publikationen fertigte sie Illustrationen an. Auch die Titelvignette ihres Buches "Im Zeichen des alten Burgtheaters" stammte von ihr.

In vielen ihrer Arbeiten schilderte Helene Bettelheim-Gabillon die Wiener Theaterszene, weshalb ihre Schriften auch als Beitrag zur Theatergeschichte gesehen wurden. Sie galt als Kennerin des alten Burgtheaters und wurde in den Festschriften, die anlässlich ihres 70. und. 80. Geburtstages erschienen, als Vertreterin "eines entschwundenen Wiens" und als "Bewahrerin der Erinnerung" gewürdigt.

Helene Bettelheim-Gabillon, wie ihre Eltern Protestantin, überlebte die Zeit des Nationalsozialismus in Wien. Ihr ältester Sohn Ludwig wurde als Halbjude nach Theresienstadt deportiert, wo er im Februar 1943 starb. Tochter Friederike, verheiratete Bunzel, wurde am 14. September 1942 in das Vernichtungslager Maly Trostinez deportiert und ermordet. Ihr jüngster Sohn Otto Heinrich war bereits 1903 im Alter von 16 Jahren verstorben. Ihm widmete Helene Bettelheim-Gabillon die Schrift "Zur Erinnerung an Heinrich Bettelheim-Gabillon. Von seiner Mutter".

Ein Teilnachlass des Ehepaars Anton und Helene Bettelheim befindet sich in der Wienbibliothek im Rathaus. Darunter gibt es zahlreiche Briefe, Billetts und Ansichtskarten an bekannte Persönlichkeiten ihrer Zeit. Weiterer Teilnachlässe liegen im Theatermuseum Wien und der Österreichischen Nationalbibliothek.

Quellen

Literatur

  • Gudrun Wedel: Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon. Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2010, S. 88 f.
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Gisela Berger: Helene Bettelheim-Gabillon. Zum siebzigsten Geburtstag. In: Neue Freie Presse, Feuilleton, 7.11.1927, S. 1 f.
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien − Presse- und Informationsdienst, 25.01.1956
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Helene Bettelheim-Gabillon [Sign.: TP-003759]


Helene Bettelheim im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks