Richard Paltauf

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Paltauf, Richard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2313
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 9. Februar 1858
GeburtsortOrt der Geburt Judenburg
SterbedatumSterbedatum 21. April 1924
SterbeortSterbeort Graz
BerufBeruf Arzt, Pathologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.09.2013 durch WIEN1.lanm09was
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle Friedhof St. Peter bei Graz

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Paltauf Richard, * 9. Februar 1858 Judenburg, Steiermark, † 21. April 1924 Graz (Friedhof St. Peter bei Graz), Pathologe. Sohn eines Arztes, studierte Medizin in Graz (Dr. med. univ. 1880), kam nach Wien und wurde Assistent am Institut Hans Kundrats, wo er sich 1888 für pathologische Anatomie habilitierte, 1892 wurde er ao. Prof. der allgemeinen Pathologie und pathologischen Histologie, 1893 übernahm er die von Anton Weichselbaum umgebildete bakteriologisch-experimentelle Arbeitsstätte (histologsches- bakteriologisches Institut in der alten Gewehrfabrik [9]) sowie die pathologisch-anatomische Prosektur am Krankenhaus Rudolfstiftung. Paltauf war 1900-1924 Ordinarius für allgemeine und experimentelle Pathologie der Universitätt Wien als Nachfolger von Salomon Stricker. Während eines Aufenthalts im Frühjahr 1894 in Paris studierte Paltauf neue Methoden der Serumtherapie und kehrte mit dem Plan nach Wien zurück, am Krankenhaus Rudolfstiftung ein Serotherapeutisches Institut und eine Schutzimpfungsanstalt gegen die Wutkrankheit zu gründen. Darüber hinaus sollte nach dem Vorbild des Pasteur-Instituts in Wien ein Institut mit eigenen Abteilungen für experimentelle Physiologie, pathogene Mikrobiologie, pathologische Morphologie und medizinische Chemie entstehen. 1894 wurde die Schutzimpfungsanstalt gegen die Wutkrankheit und das Serotherapeutische Institut an der Rudolfstiftung mit der Serumproduktionsstelle am Kaiser-Franz-Joseph-Spital (unter Leitung von Richard Kretz) errichtet Paltaufs Pläne und Aufgaben fanden 1908 im Zusammenschluß des Instituts für allgemeine und experimentelle Pathologie mit dem staatlichen Serotherapeutischen Institut im Neubau des Hygiene-Instituts ihre Erfüllung. Die von Paltauf in Wien eingeführte Bakteriologie und Serologie führten zu einer Blütezeit der Wiener experimentellen Medizin Paltauf entwickelte auch eine fruchtbare Zusammenarbeit mit bedeutenden Medizinern seiner Zeit (bspw. Eugen Bamberger, Ernst Freund und Carl Sternberg). Als Paltauf-Sternbergsche Erkrankung wird die Lymphogranulomatose bezeichnet (Ergeh. Pathol. 3/1897). Korrespondierendes (1912) und wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1921).

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow, Band 2 1892 ff.
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 577 ff.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1851 - lfd., Band 74, 1924, S. 166 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 1888 - lfd, Jg. 37, 1924, S. 487 ff.
  • Feierliche Inauguration 1924 (Werkverzeichnis)
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1851 - lfd., 1925