Carl Sternberg

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Daten zur Person
Personenname Sternberg, Carl
Abweichende Namensform
Titel Dr.med.
Geschlecht männlich
PageID 17658
GND 139126449
Wikidata Q90310
Geburtsdatum 20. November 1872
Geburtsort Wien
Sterbedatum 15. August 1935
Sterbeort
Beruf Pathologe, Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Urnenhain

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Carl Sternberg, * 20. November 1872 Wien, † 15. August 1935 Kärnten, Pathologe.

Biografie

Carl Sternberg kam als Sohn von David und Jeanette Sternberg (geborene Strisower) in Wien zur Welt. Schon während seines Studiums an der Universität Wien (Dr. med. 1896) war er im Allgemeinen Krankenhaus und an der Krankenanstalt Rudolfstiftung wissenschaftlich tätig und wurde 1898 unter dem experimentellen Pathologen Richard Paltauf Prosekturadjunktant. Im selben Jahr beschrieb Sternberg das Krankheitsbild der Lymphgranulomatose, das noch heute seinen Namen trägt ("Über eine eigenartige unter dem Bilde der Pseudoleukämie verlaufende Tuberkulose des lymphatischen Apparates". In: Zeitschrift für Heilkunde 19 [1898], S. 21 ff.).

1902 habilitierte sich Sternberg an der Universität Wien für pathologische Anatomie (Pathologie). 1906 bis 1920 war er Prosektor im Mährischen Landeskrankenhaus Brünn und Honorardozent für Mykologie an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn (Univ. Wien 1908 titular Prof., 1914 ao. Professor, 1922 titular o. Prof.).

Im Jahr 1920 übernahm Carl Sternberg in Wien die Prosekturen des Rainerspitals und des Wiedener Krankenhauses; außerdem wurde ihm die Leitung des pathologisch-anatomischen Instituts an der Wiener Allgemeinen Poliklinik übertragen, wo er bis zu seinem Tod wirkte und eine äußerst fruchtbare Lehrtätigkeit entfaltete. Neben der Hämatologie und den Infektionskrankheiten bildete die Krebsforschung einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt Sternbergs. Er war auch erster Sekretär der Gesellschaft der Ärzte (1926).

Zu seinen wichtigsten Monografien zählen die "Pathologie der Primärerkrankungen des lymphatischen und hämatopathologischen Apparates" (1905) und die Neubearbeitung von Hugo Ribborts "Lehrbuch der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie" (11928, ²1932; spanische Übersetzung). Insgesamt konnte Sternberg auf circa 160 wissenschaftliche Publikationen verweisen und führte nach Angaben von Zeitgenossen rund 40.000 Obduktionen selbst durch.

Literatur

  • Gabriela Schmidt: Zur Kenntnis des österreichischen Pathologen Carl Sternberg (1872−1935). In: Der Pathologe 13 (1992), S. 2961 ff.
  • Gabriela Schmidt: Zur Kenntnis von Carl Sternberg (1872−1935). In: Abstract book. The 1st Symposium of the Sternberg Society, 12th October 1991, S. 9 f.
  • Erich E. Deimer: Chronik der Allgemeinen Poliklinik in Wien. Wien: Göschl 1989
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon−Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Wiener klinische Wochenschrift 48 (1935), S. 1311 ff., 1122 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 85 (1935), 1014 f.
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1935 / 1936. Wien: Selbstverlag der Universität 1935, S. 27 ff.
  • Ludwig Gerstner: The Sternberg Society. Basis data. In: Abstract book. The 1st Symposium of the Sternberg Society, 12th October 1991, S. 7 f.

Weblinks