Bürgerspital (Haupthaus)

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Datei:Barockes Wien 96 Klarakirche 1724.jpg
Bürgerspitalskirche St. Clara 1724
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Clarissenkloster
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Carlo Canevale
Prominente Bewohner
PageID 13269
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildname Barockes Wien 96 Klarakirche 1724.jpg
Bildunterschrift Bürgerspitalskirche St. Clara 1724
  • 1., Kärntner Straße 32-34
  • 1., Lobkowitzplatz 1
  • Nr.: 1100 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1123 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1124 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1125 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1126 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1166 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 18.38" N, 16° 22' 13.07" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Als 1529 beschlossen wurde, die riesigen Gebäude des Bürgerspitals vor dem Kärntnertor ebenso wie alle anderen Vorstadtbauten wegen der herannahenden Osmanen niederzubrennen, wurden die Insassen des Bürgerspitals sowie die wichtigsten Gerätschaften und Urkunden ins Clarakloster am Schweinemarkt gebracht. Die wenigen verbliebenen Nonnen des im Verfall begriffenen Klosters waren nach Judenburg geflohen. 1530 schenkte Erzherzog Ferdinand das Klostergebäude der Stadt. Die zerstörten Gebäude vor dem Kärntnertor wurden nicht wieder aufgebaut (Glacis).

Das Hauptgebäude des Bürgerspitals im ehemaligen Clarakloster war ein riesiger Komplex mit mehreren Höfen. Er reichte von der Kärntner Straße (heute 32-34) bis zum Lobkowitzplatz (frühere Bezeichnung Schweinemarkt), im Süden bis nahe an die Stadtmauer und im Norden bis in die Gegend der (heutigen) Gluckgasse. Hier war der Sitz des Bürgerspitalmeisters und der Verwaltung der Grundherrschaft, die durch die so genannte Grundstube erfolgte.

In dem wiederholt erweiterten und ausgestalteten Bürgerspital wurden letztlich rund 3.000 arme Bürger versorgt. Daher befanden sich im Spitalskomplex auch eine Apotheke (Bürgerspitalapotheke „Zum heiligen Geist"), ein Brauhaus, eine Mühle und ein Backhaus.

Als Spitalskirche diente die ehemalige Klosterkirche der Clarissen (etwa 1, Maysedergasse 5, Albertinaplatz 2). Die Pfarrkirche war dem Heiligen Geist geweiht (Heiligen-Geist-Kirche), wurde aber weiterhin als „St.-Clara-Kirche" bezeichnet.

Mit den Umwälzungen der Reformen Josefs II. verlor der Komplex seine Funktion der Altenversorgung. Die Insassen wurden ins Spital zu St. Marx gebracht. 1783 bis 1790 wurde das Bürgerspitalsgebäude für Wohnzwecke umgebaut und diente bis zu seinem Abbruch 1873/75 als Zinshaus des Bürgerspitalfonds.


Zur Geschichte der Institution siehe: Bürgerspital


Literatur

  • Leopold Sailer: Aus der Geschichte des Bürgerspitals und dessen Verhältnis zur Groß-Kommune Wien. 1865
  • Lorenz Novag: Das Bürgerspital und das Versorgungshaus zu St. Marx in Wien von 1527 bis 1820. 1820
  • Hans Pemmer: Das Bürgerspitalzinshaus und seine Bewohner im Vormärz. In: Wiener Geschichtsblätter 12 (1958), S. 73 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 323 f.
  • Brigitte Resl: Bürger und Spital. Zur Entwicklung des Wiener Bürgerspitals bis zum ersten Drittel des 14. Jahrhunderts. In: Jahrbuch Verein für Geschichte Stadt Wien 47/48 (1991/1992), S. 173 ff.
  • Brigitte Pohl-Resl: Rechnen in der Ewigkeit. Das Wiener Bürgerspital im Mittelalter. In: MIÖG Erg.-Band 33 (1996)