Friedrich Gerold

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Daten zur Person
Personenname Gerold, Friedrich
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 19489
GND 133263061
Wikidata Q94795414
Geburtsdatum 13. April 1813
Geburtsort
Sterbedatum 7. Oktober 1886
Sterbeort Wien
Beruf Buchhändler, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.05.2024 durch WIEN1.lanm09ua1
Begräbnisdatum 9. Oktober 1886
Friedhof Dornbacher Friedhof
Grabstelle Gruppe 10, Nummer 1
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 1., Postgasse 6 (Sterbeadresse)
  • 17., Geroldgasse 7 (Wohnadresse)
  • 1., Barbaragasse 2 (Wirkungsadresse)
  • 1., Singerstraße 878 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Gemeinderat der Stadt Wien (1881 bis 1886)

  • Franz-Joseph-Orden (Verleihung: 1863)

Friedrich Gerold, * 13. April 1813 Wien, † 7. Oktober 1886 Wien, Buchhändler, Buchdruckereibesitzer, Gemeinderat.


Biografie

Gerold war der Sohn des berühmten Buchhändlers Carl Gerold. Nach Abschluss des Realgymnasiums wandte er sich auf Wunsch des Vaters dem Buchhandel zu. Zunächst trat er in die Hermann'sche Buchhandlung in Frankfurt am Main ein, ging dann nach Brüssel zu Maquardt, arbeitete bei Black & Armstrong in London und bei Brockhaus & Avenarius in Paris. 1838 trat er schließlich gemeinsam mit seinem Bruder Moritz Gerold in das Verlags- und Sortimentsgeschäft seines Vaters ein, der beide 1843 als Compagnons aufnahm.

1841 heiratete Gerold Anna Edle von Hubert, mit der er zwei Söhne hatte, von denen nur einer, Friedrich Gerold (der Jüngere), das Erwachsenenalter erreichte. Am 12. Oktober 1841 fand die Eröffnung der neu errichteten Leihbibliothek "Leihbibliothek von Armbruster's Witwe und Friedrich Gerold" in der 1., Singerstraße Nr. 878 statt. Gerold übernahm die Leitung der von seinem Vater und der Witwe des Leihbibliothekars Carl Armbruster angelegten Büchersammlung und ergänzte sie im Laufe der Zeit mit Neuerscheinungen aus der Buchhandlung. 1861 übernahm Paul Rockensteiner die Leihbibliothek, während die Verbindung der Leihbibliothek mit der Gerold'schen Buchhandlung erhalten blieb.

Von 1849 bis 1855 leitete er das väterliche Geschäft gemeinsam mit seinem Bruder als Geschäftsführer. 1863 wurde Gerold der Kaiser-Franz-Joseph-Orden verliehen und 1865 das Ritterkreuz der kaiserlich französischen Ehrenlegion von Kaiser Napoleon III. Später erhielt er auch den Titel eines kaiserlichen Rates.

Er interessierte sich für das Schulwesen, Schulbücher und Schulbibliotheken. So wurde er 1856 gemeinsam mit Johann Hönig und Johann Scala in ein Spezialkommitee für die Wiedner Oberrealschule gewählt. 1880 nominierte ihn die Bürgerpartei für den Gemeinderat und Gerold wurde von Anfang an konstituierendes Mitglied der Mitte. 1882 trat er dem Wiener Klub unter Johann Prix bei, der 1881 gebildet worden war und gehörte ab 1883 dem Liberalen Fortschrittsklub an. Zwischen 1879 bis 1881 stellte er drei Anträge und eine Interpellation, überwiegend zum Schulwesen, und hielt zwischen 1879 und 1883 91 Referate. Die meisten waren zur Schulsektion, zur Finanzsektion und zum Bauwesen und darüber hinaus noch zur Eisenbahnkommission, Gartenüberwachungskommission und Mittelschuldeputation. Zudem war er 25 Jahre lang Verwaltungsrat der Neusiedler Aktien-Gesellschaft für Papierfabrikation und der k.k. Verkehrsbank. 1885 trat er im Alter von 74 Jahren aus der Firma, die ihre Niederlassung in der 1., Barbaragasse 2 hatte, zurück, die sein Sohn Friedrich Gerold jun. gemeinsam mit Hermann Manz übernahm.

Gerold besaß in Neuwaldegg 35 eine Villa, den Lindenhof. Die Gasse wurde später ihm zu Ehren benannt (17., Geroldgasse 7). Er starb in der 1., Postgasse 6, an der damaligen Adresse der Firma, und wurde am Dornbacher Friedhof bestattet. Das Grabdenkmal wurde 1888 von Anton Schmidgruber errichtet.


Quellen


Literatur

  • Brigitte Fiala: Der Wiener Gemeinderat in den Jahren 1879 bis 1883 mit besonderer Berücksichtigung der in diesen Jahren neu eingetretenen Gemeinderäte. Diss. Univ. Wien. Wien 1974, S. 237
  • Felix Czeike (Hg.): Cajetan Felder. Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. Wien: Forum-Verlag. 1964


Friedrich Gerold im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,133263061 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus].