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Gedenkraum für Holocaust-Opfer im Stadttempel

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Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenkraum
Status existiert
Gewidmet
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Stifter*inStifterin oder Stifter  Israelitische Kultusgemeinde
Art des/der Stifter*inArt der Stifter*in oder des Stifters  Opfervertretungen
Architekt
Standort Im Gebäude
Ortsbezug Kulturort, Repressionsort
Bezirk 1
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Deportation, Tod
Gruppe Jüdinnen und Juden
Geschlechtsspezifik Beide
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  POREM
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Letzte Änderung am 20.02.2018 durch DYN.pp porem
  • 1., Seitenstettengasse 4

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Am 9. November 2002, dem Jahrestag der Novemberpogrome 1938, eröffnete die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) im Vorraum des Stadttempels, Seitenstettengasse 4 (1), einen Gedenkraum für die 65.000 österreichischen Opfer der Shoah, die während der NS-Herrschaft verfolgt, deportiert und ermordet wurden.

Die Namen von 62.400 ermordeten Jüdinnen und Juden, die vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes eruiert wurden, sind in große schwarze Schiefertafeln eingraviert. Die Tafeln sind in Buchform um eine Säule angeordnet. Die unterbrochene Granitsäule repräsentiert das Schicksal der Juden im 20. Jahrhundert. Sie wird von einer Glassäule in Form eines Konus fortgeführt. Der nach unten zeigende Spitz stellt den Neubeginn nach der Shoah dar. Der architektonische Entwurf für den Gedenkraum stammt von Thomas Feiger

Auf einer Tafel ist zu lesen:

"Zum Gedenken an die
65.000 Juden,
die in den Jahren
1938-1945
durch die Nationalsozialisten
und deren Helfer

ermordet wurden."

Auf einer zweiten Tafel ist zunächst in Hebräisch, dann in deutscher Sprache zu lesen:

"[Hebräisch]
Um sie weine ich;
mein Auge, ach, mein Auge
verströmt Tränen, denn
fern ist von mir der Tröster,
der meine Seele erquickt…
(Klagelieder 1, 16)"

Bei der Gedenkfeier sprachen der Präsident der IKG, Ariel Muzicant, sowie Oberrabiner Paul Chaim Eisenberg. Muzicant warnte vor dem Erlöschen der Jüdischen Gemeinde in Österreich. Er hoffte, dass künftig nicht mehr nur Gedenkstätten, sondern auch jüdische Kindergärten und Schulen eröffnet werden. Eisenberg erinnerte daran, "wie wichtig uns Juden ein würdiges und gleichzeitig ewiges Grab ist". Die Gedenkstätte sei eine "symbolische Grabstätte" für alle von den Nazis ermordeten österreichischen Juden. Sie stehe für die 65.000 Einzelschicksale, während das Mahnmal am Judenplatz die Gesamtheit des Holocaust symbolisiere.

Unter den Teilnehmern befanden sich Bundespräsident Thomas Klestil, Bürgermeister Michael Häupl und Nationalratspräsident Heinz Fischer.

Im Stadttempel gibt es folgende weitere Erinnerungszeichen:

Literatur