Olga Neuwirth

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Daten zur Person
Personenname Neuwirth, Olga
Abweichende Namensform
Titel Mag.
Geschlecht weiblich
PageID 34490
GND 120491796
Wikidata Q273654
Geburtsdatum 4. August 1968
Geburtsort Graz
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Komponistin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.06.2022 durch WIEN1.lanm09lue


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Paul-Hindemith-Preis (Verleihung: 1999)
  • Siemens Musikpreises (Verleihung: 1999)
  • Ernst-Krenek-Preis derStadt Wien (Verleihung: 17. Juni 2000, Übernahme: 4. Dezember 2000)
  • Heidelberger Künstlerinnenpreis (Verleihung: 2008)
  • South Bank Show Award (Verleihung: 2009)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für Musik (Verleihung: 8. April 2010)
  • Louis Spohr-Musikpreis (Verleihung: 2010)
  • Förderpreis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 30. Oktober 1992, Übernahme: 4. Dezember 1992)
  • Preis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 2005)
  • Deutscher Musikautorenpreis (Verleihung: 2017)
  • Ernst von Siemens Musikpreis (Verleihung: 2022)


Olga Neuwirth, 4. August 1968 Graz, Komponistin.

Biografie

Olga Neuwirth wurde in eine musikalische Familie geboren. Der Komponist und Musikwissenschaftler Gösta Neuwirth ist ihr Onkel, ihr Vater Harald ist Jazzpianist. Sie erhielt ab ihrem siebenten Lebensjahr Trompetenunterricht und studierte 1986/1987 am San Francisco Conservatory of Music Komposition. Daneben absolvierte sie eine Ausbildung für Malerei und Film am Art College derselben Stadt. 1987 kehrte sie nach Österreich zurück, wo sie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien bei Erich Urbanner Komposition und bei Dieter Kaufmann und Wilhelm Zobl Elektroakustik inskribierte. 1993 und 1994 studierte sie Komposition bei Tristan Murail in Paris.

Besondere Anregungen für ihren eigenen Kompositionsstil erhielt sie durch Begegnungen mit Adriana Hölszky und Luigi Nono. Ein Charakteristikum ihres Stils ist die Verwendung von harten Schnitten, wie es beim Film der Fall ist, oder von überraschenden Wendungen nicht nur in klanglicher Hinsicht, sondern auch im Bewegungsgestus. Außerdem liebt sie den Einsatz von Tonbandklängen, Elektronik und Videoeinspielungen, was ihr den Ruf als eine Pionierin der sogenannten "Neuen Musik" verschaffte.

Internationale Aufmerksamkeit konnte Olga Neuwirth bereits 1991 mit der Vertonung von Texten von Elfriede Jelinek erregen. In Folge arbeiteten die beiden Künstlerinnen häufig zusammen. So stammt etwa das Libretto zu Neuwirths erster abendfüllender Oper "Bählamms Fest" von Jelinek (Uraufführung 1999 bei den Wiener Festwochen).

Olga Neuwirth ist als freischaffende Komponistin tätig, die von nahezu allen namhaften Institutionen für zeitgenössische Musik Kompositionsaufträge erhält. Darunter befinden sich das Musikprotokoll in Graz, die Wiener Festwochen, die Donaueschinger Musiktage, Wien Modern, die Biennale Berlin, die Internationale Gesellschaft für Neue Musik, das Klangforum Wien und viele andere. Bei den Luzerner Festwochen war sie "composer in residence". 1998 widmeten die Salzburger Festspiele der Künstlerin zwei Porträtkonzerte in der Reihe "Next Generation".

Für Pierre Boulez und das London Symphony Orchestra schrieb Neuwirth "Clinamen/Nodus", das nach der Londoner Uraufführung 2000 in einer weltweiten Tournee zu hören war. Wiederholt brachten auch die Wiener Philharmoniker Kompositionen von Olga Neuwirth zu Gehör. So folgte etwa der Uraufführung von "Masaot/Clocks without Hands" am 6. Mai 2015 in Köln am 9. Mai die österreichische Erstaufführung im Rahmen der Wiener Festwochen. Dominique Meyer beauftragte die Komponistin mit einer Oper nach Virginia Woolfs Roman "Orlando", die 2019 in der Staatsoper uraufgeführt werden soll.

Seit 2006 ist Olga Neuwirth Mitglied der Akademie der Künste Berlin und seit 2013 Mitglied der Akademie der Bildenden Künste München.

Literatur