Zu den drei Hackeln

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"Zu den Drei Hackeln" in der Piaristengasse (1900)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
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Architekt
Prominente Bewohner
PageID 1005
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.03.2020 durch WIEN1.lanm08mic
Bildname Zudendreihackeln.jpg
Bildunterschrift "Zu den Drei Hackeln" in der Piaristengasse (1900)
  • 8., Piaristengasse 50

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48° 12' 37.79" N, 16° 21' 2.22" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zu den drei Hackeln (8., Piaristengasse 50, Pfarrgasse [Maria-Treu-Gasse] 7), Schild eines schon 1697 bekannten Hauses, in dem sich ab 1728 ein Wirtshaus befand. Besitzer war bis 1760 der Josefstädter Ortsrichter (1726-1760) Johann Georg Kollmann; Kollmanns Nachfolger als Wirt und Ortsrichter (1765-1789, 1793-1800) war Mathias Föhrmann; das Gasthaus wurde so auch zu einem Zentrum des politischen Lebens in der Josefstadt. Begründer des besonderen Rufs des Lokals war jedoch erst der „alte Binder" (Mathias Binder, Gastwirt 1802-1812), dessen vorzügliche Weine, in ganz Wien berühmt, sogar Franz II. (I.) veranlassten, einmal dort einzukehren; Biertrinken und Rauchen waren in diesem Weinlokal verpönt. Das Wirtshaus nahm, als es an Binders Sohn (1812-1834) und dann an Leopold Preinreich übergeben wurde, in der Lokalgeschichte Wiens einen besonderen Platz ein: populäre Schauspieler(innen) des nahen Josefstädter Theaters und Schriftsteller besuchten es, beispielsweise Josefine Gallmeyer, Anton Langer, Friedrich Kaiser, Karl Elmar und O. F. Berg (der 8, Piaristengasse 7, wohnte und hier tagsüber arbeitete). Das Gasthaus besaß auch einen gemütlichen Garten (heute Areal Maria-Treu-Gasse 3 und 5), in dem die Brüder Morelly aufzutreten pflegten. Die „Drei Hackeln" waren das Dorado der „Weinbeißer", die aus ganz Wien in die Josefstadt pilgerten. Am 15. Februar 1886 fand die Abschiedsfeier vom „Dreihackelhauswirt" statt. Das einstöckige Haus wurde demoliert und an seiner Stelle ein Mietshaus errichtet, ein Altwiener Gasthaus blieb jedoch auch im neuen Haus (bis 1989) bestehen (danach Pizzeria).

Literatur

  • Hans Pemmer: Das Gasthaus „Zu den drei Hackeln" in der Josefstadt, in: Österreichische Gastgewerbe-Zeitung, l. 4. 1949
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 371 f.
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969, S. 35
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Beamte, Bühnen. Wien 1991, S. 180f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 543
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 244