Wasserbehälter Rosenhügel

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Reservoir am Rosenhügel, Rudolf von Alt 1873
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Wasserbehälter
Datum von 1870
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Rosenhügel
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 367263
GND
WikidataID Q60156730
Objektbezug Erste Hochquellenleitung, Erste Hochquellenleitung (Zeitleiste), Wasserversorgung, Langes 19. Jahrhundert
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 9.01.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Reservoir Rosenhügel.jpg
Bildunterschrift Reservoir am Rosenhügel, Rudolf von Alt 1873
  • 13., Am Rosenhügel 5

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 9' 40.43" N, 16° 17' 25.69" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wasserbehälter Rosenhügel (13., Am Rosenhügel 5), Endpunkt der Ersten Hochquellenleitung. Der Wasserbehälter befindet sich unter dem von der Rosenhügelstraße, der Schluckergasse und der Atzgersdorfer Straße begrenzten Grundstück.

Der Wasserbehälter Rosenhügel ist der am höchsten gelegene Wasserspeicher der Ersten Hochquellenleitung. Der Wasserspiegel des Reservoirs befindet sich auf 244,6 Metern ü. A. Das Wasser kommt an der Rückseite aus dem gemauerten Wasserleitungskanal an und wird an der Vorderseite mittels Röhrennetz weiter verteilt. Das zugeleitete Wasser stürzt aus dem Kanal in ein gemauertes Einlaufbecken und gelangte von dort in das eigentliche, unterirdische und in zwei Kammern geteilte Reservoir. Dieses fasste zum Zeitpunkt der Eröffnung 72.000 Kubikfuß (ca. 2.270 Kubikmeter) Wasser. Beide Kammern konnten unabhängig voneinander genutzt werden. Der mit Kreuzgewölben ausgestattete Raum konnte über eiserne Stege betreten werden.

Als kleinster der ursprünglich geplanten Wasserbehälter diente er der Druckregulierung und dem Ausgleich von Verbrauchsspitzen. Drei Gravitationsleitungen führten zu den Wasserbehältern auf der Schmelz, am Wienerberg und am Laaerberg. Überschüssiges oder aus anderen Gründen abzuleitendes Wasser konnte durch einen Überfallskanal an den Liesingbach abgegeben werden. Die Reinigung des Wassers erfolgte durch ein feines Drahtsieb an den Auslaufröhren. Die Regulierung der abgegebenen Wassermenge erfolgte im sogenannten Röhrengebäude.

Um die besondere Bedeutung des Reservoirs als Endpunkt der Ersten Hochquellenleitung zu betonen, wurde es mit einer vom Bildhauer Franz Melnitzky geschaffenen Figurengruppe aus italienischem Stein, die die Stadt Wien mit einer Quellennymphe zeigt, geschmückt und mit Rosenbüschen bepflanzt.

Das Reservoir wurde am dem 1. September 1873 erstmals befüllt, die Erste Hochquellenleitung am 24. Oktober 1873 feierlich eröffnet. Der Wasserbehälter wurde so gebaut, dass eine Erweiterung einfach möglich war. Eine erste Erweiterung durch zwei weitere Kammern wurde bereits 1878 durchgeführt und erhöhte das Fassungsvermögen auf 30.700 Kubikmeter. Bei einer zweiten (1887-1889, Ausbau auf 73.955 Kubikmeter) und dritten Ausbaustufe (1894-1896, Ausbau auf 120.503 Kubikmeter) kamen noch zwei weitere Kammern hinzu. Heute fasst der Speicher 140.000 Kubikmeter Wasser und ist der größte der Stadt.

Siehe auch: Erste Hochquellenleitung, Erste Hochquellenleitung (Zeitleiste)

Literatur

  • Paul Kortz: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts. Erster Band. Wien, Gerlach & Wiedling 1905, S. 224 ff.
  • Carl Mihatsch: Der Bau der Wiener Kaiser Franz Josefs-Hochquellen-Wasserleitung. Wien: Selbstverlag des Verfassers 1881
  • Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 253 ff.