Walter Lindenbaum

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Daten zur Person
Personenname Lindenbaum, Walter
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 365846
GND 119490897
Wikidata
Geburtsdatum 11. Dezember 1907
Geburtsort WIen 4066009-6
Sterbedatum 20. Februar 1945
Sterbeort Ohrdruf 4211782-3
Beruf Journalist, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Walter-Lindenbaum-Gasse
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 10., Knöllgasse 22-24 (Geburtsadresse)
  • 2., Scholzgasse 8 (Wohnadresse)
  • 2., Novaragasse 32 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Walter Lindenbaum, * 11. Dezember 1907 Wien, † 20. Februar 1945 Zwangsarbeitslager Ohrdruf (Thüringen), Journalist, Schriftsteller.

Biografie

Walter Lindenbaum wurde in Favoriten geboren, wuchs aber in der Leopoldstadt auf. Literarisch machte er zunächst mit Beiträgen in den sozialdemokratisch orientierten Blättern "Arbeiter-Zeitung", "Das kleine Blatt" und "Arbeiter-Sonntag" auf sich aufmerksam. In seiner Lyrik und Satirik spiegeln sich das karge Leben des Großstadtproletariats, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit wider. 1932 erzielte er mit dem Hörspiel "Großstadt", gesendet auf Radio Wien einen Durchbruch.

Politisch engagierte sich in der im Jänner 1933 in Wien gegründeten (und im März 1934 aufgelösten) "Vereinigung sozialistischer Schriftsteller", in deren Rahmen Diskussionsabende zu gesellschaftlichen und literarischen Problemen sowie Lesungen stattfanden. Er gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des "Bundes junger Autoren Österreichs", der im Juni 1933 in Erscheinung trat. Anders als andere Mitglieder der "Vereinigung" floh er nach den Februarkämpfen nicht injs Ausland, sondern versuchte zunächst mit Reportagen über Wiener Themen sein Auslangen zu finden. Gemeinsam mit Jura Soyfer und Peter Hammerschlag verfasste er Texte für [[Kabarett|Kleinkunst-Bühnen wie das "Cabaret ABC" oder das Kabarett "Kleinkunst in den Colonnaden", die von der Vaterländischen Front nals "kommunistisch" qualifiziert wurden.

Nach dem "Anschluss" als Jude und Sozialist jeder Betätigung als Schriftsteller beraubt, erhielt Walter Lindenbaum 1938 eine Anstellung bei der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde. Im April 1943 wurde er mit seiner Familie in das Konzentrationslager Theresienstadt verbracht, wo er an den möglichen kulturellen Aktivitäten, etwa durch Kabarettaufführungen und mit eigener Lyrik, teilnahm. Im Herbst 1944 folgte die Deportation nach Auschwitz, wo Lindenbaums Frau Rachel und Tochter Ruth umgebracht wurde. Er selbst wurde noch im Jänner 1945 nach Buchenwald und von dort ins Außenlager Ohrdruf verlegt, wo auch er ums Leben kam.

In Erinnerung an den Schriftsteller wurde 1968 die Walter-Lindenbaum-Gasse in Favoriten benannt.

Literatur

Weblinks