Victor Mautner Ritter von Markhof

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Daten zur Person
Personenname Mautner, Viktor
Abweichende Namensform Mautner von Markhof, Viktor
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 363065
GND
Wikidata
Geburtsdatum 5. Juli 1865
Geburtsort St. Marx
Sterbedatum 10. Mai 1919
Sterbeort Wien
Beruf Brauhausbesitzer, Brauherr
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Bier, Brauhäuser, Brauherren, Mautner-Markhof (Familie), Mautner-Markhof (Unternehmen)
Quelle
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Letzte Änderung am 7.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Hietzing
Grabstelle
Bildname Viktor MM.jpg
Bildunterschrift Fotografie des Brauherren Victor Mautner Ritter von Markhof

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Victor Mautner (ab 15. Mai 1872 Ritter von Markhof), * 5. Juli 1865 Wien-St. Marx, † 10. Mai 1919 Wien (Hietzinger Friedhof), Brauereibesitzer, Gattin Helene geborene Kosnapfl (* 31. Juli 1867 Wr. Neustadt, † 12. September 1926 Wien)

Brauherr

Nach dem Studium an der Technischen Hochschule in Wien und an der landwirtschaftlichen Hochschule in Weihenstephan (Bayern) praktizierte er in der familieneigenen Brauerei St. Marx, die er nach dem Tod seines Vater 1896 übernahm. Er musste das Erbteil mit seinen neun Schwestern teilen, was ihm bis knapp vor dem Ersten Weltkrieg große Probleme bereitete. Er war im Gegensatz zu seinen Cousins Georg II. und Theodor Mautner Markhof in der Brauerei zum St. Georg in Floridsdorf kein erfolgreicher Großindustrieller, sondern ein reiner Verwalter des von ihm übernommenen Betriebes. Dieser erreichte zwar weiterhin hohe Ausstoßzahlen, jedoch mangelte es an Invenstitionen in die technische Ausstattung. So musste Victor Mautner Markhof die baufällige Brauerei 1913 in die Vereinigten Brauereien AG einbringen, wo Anton Dreher der Jüngere von der Schwechater Brauerei die absolute Aktienmehrheit besaß und er Vizepräsident des Verwaltungsrates wurde. Das Brauhaus St. Marx wurde 1916 geschlossen.

Pferdesport

Trotz seiner bescheidenen unternehmerischen Qualitäten gehörte Victor Mautner Ritter von Markhof in den letzten Jahrzehnten der Monarchie als Lebemann vor allem dank seines ausgezeichneten Pferderennstalles zu den angesehensten Bürgern Wiens. Er gewann mit seinen Pferden das bedeutende Wiener Traberderby 1917 und weitere große Rennen. Er verbuchte mit ihnen in den letzten Jahren vor dem Ende der Monarchie noch vor Anton Dreher junior und Albert Rothschild die höchsten Rennpreise. 1919 besaß er den einzigen großen Rennstall Österreichs, der bei seinem Tod großteils nach Italien verkauft wurde. Er war Mitglied des vornehmen Jockeyclubs. Bis 1947 gab es in der Freudenau ein Viktor-Mautner-Markhof-Memorial.

Gesellschaftliche Stellung

Mautners Jahreseinkommen wurde 1910 auf 1,5 Millionen Kronen taxiert.[1], womit er damals zu den 15 Wienern mit dem höchsten Jahreseinkommen gehörte. Er stand aber immer in Konkurrenz zu Anton Dreher dem Jüngeren, der ihm wirtschaftlich und bezüglich der Anerkennung in der Gesellschaft überlegen war, was er nur schwer verkraftete. Außerdem war er ein Spieler, der hohe Summen in den Casinos verlor. Mautner war jedoch keineswegs bankrott, wie die Öffentlichkeit und seine Verwandten behaupteten. Als seine Witwe 1926 kinderlos starb, wurde der Nachlass auf mehrere hundert Millionen Schilling geschätzt.[2] Da er kinderlos starb, übernahmen seine Cousins Georg II. Mautner Markhof und Theodor Mautner Markhof die Führung der Unternehmen.

Literatur

  • Alfred Paleczny: Mautner Markhof - Der Beginn einer Familien- und Unternehmensgeschichte. Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch 2018, S.165-173
  • Alfred Paleczny: Die Wiener Brauherren. Wien: Löcker Verlag 2014, S. 105-107
  • Roman Sandgruber: Traumzeit für Millionäre. Die 929 reichsten WienerInnen und Wiener im Jahr 1910. Styria Premium: Wien – Graz -Klagenfurt 2013
  • Der Tag, 24.11.1927, S.5

Referenzen

  1. Roman Sandgruber: Traumzeit für Millionäre. Die 929 reichsten WienerInnen und Wiener im Jahr 1910. Styria Premium: Wien – Graz -Klagenfurt 2013, S. 24, 400.
  2. Der Tag vom 24.11.1927, S. 5, der dort genannte Betrag von 4 Milliarden Schilling ist völlig überzogen.