Georg II. Meichl

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Fotografie des Brauherren Georg II. Meichl
Daten zur Person
Personenname Meichl, Georg II.
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 363067
GND
Wikidata
Geburtsdatum 28. August 1849
Geburtsort Simmering
Sterbedatum 28. November 1919
Sterbeort Wien
Beruf Brauereibesitzer, Braumeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Bier, Brauhäuser, Brauherren
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 9.02.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Brauhäuser 19 Georg II Meichl.jpg
Bildunterschrift Fotografie des Brauherren Georg II. Meichl

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Meichl Georg II. (* 28. August 1849 Simmering, † 28. November 1919 Wien), Brauereibesitzer, Gattin Sophie geborene Kramer (* 12. März 1857 Wien, † 18. Juni 1940 Wien).

Brauer-Dynastie Meichl

Georg II. Meichl war der bedeutendste Vertreter der Wiener Brauherrendynastie Meichl, die zwischen 1822 und 1883 in sechs Generationen in der Simmeringer Brauerei und ab 1878 als Aktionäre in der Schwechater Brauerei tätig war. Mit Georg IV. Meichl (* 15. Mai 1919 Wien † 13. Oktober 1983 Grundlsee) starb der letzte Meichl kinderlos.

Anfänge

Georg II. und Theodor II. erbten 1869 von ihrem Vater Theodor Karl Meichl die Simmeringer Brauerei nach gemeinsamen Studienreisen in andere europäische Brauereien. Im August 1870 heirateten Theodor Anna Aich, eine Nachkommin der Schwechater Brauereifamilie Dreher, und ihre Schwester Katharina den soeben volljährig gewordenen Schwechater Brauherrn Anton Dreher den Jüngeren. Theodor war von 1876 bis 1880 zwar Präsident des Wiener Brauherrenvereins, blieb aber sonst im Hintergrund der Geschäftspolitik.

Brauherr

Den Brüdern gelang ein rascher Aufschwung der Simmeringer Brauerei, wobei der Ausstoß durch Modernisierungen vor allem in der Kühl- und Lagertechnik deutlich gesteigert werden konnte. Sie galten als harte Arbeitgeber, viele Streiks und Arbeitsunruhen hatten ihren Ausgang in dieser Brauerei.[1] Trotz der guten Entwicklung entschloss sich Georg II. 1913 u.a. wegen der familiären Bande mit der Familie Dreher die Brauerei in die Vereinigten Brauereien einzubringen. Georg II. und nach seinem Tod sein Sohn Georg III. wurden Vizepräsident des Verwaltungsrates. Die Simmeringer Brauerei wurde 1930 geschlossen.

Weitere Tätigkeiten

Georg II. Meichl widmete sich auch erfolgreich der Hefe-Reinzucht. Die Simmeringer Samenhefe wurde an viele Brauereien geliefert und war ein gut gehendes Geschäft. Er war auch ein führender Brau-Wissenschaftler und gehörte 1888 zu den Gründern der Versuchsanstalt für Brauerei und Mälzerei, der späteren Brauer-Akademie.[2]

Ausklang

Die Familie Meichl konnte ihren Aktienanteil an den Vereinigten Brauereien sowohl nach der Übernahme der Aktienmehrheit durch das Bankenkonsortium, als auch nach dem Kauf der Vereinigten Brauereien durch die Familie Mautner-Markhof halten. Nach dem Tod Georgs III. Meichl übernahm sein Sohn Georg IV. das Aktienpaket und arbeitete auch als Direktor in der Schwechater Brauerei. Als 1978 die Schwechater Brauerei von der Brau Union übernommen wurde, blieb Georg IV. bis zu seinem Tod 1983 Minderheitsaktionär.

Quellen

Literatur

  • Stefan Huppert / Rudolf Kellner: 60 Jahre Organisation der Brauer und Fassbinder. Wien: ÖGB Verlag 1952
  • Kleinikl: 50 Jahre Österreichische Versuchsstation. Gambrinus Nr.3/1938, S.28.
  • Alfred Paleczny: Die Wiener Brauherren. Wien: Löcker Verlag 2014, S. 134-138
  • Christian Springer / Alfred Paleczny / Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte. Wien-Köln-Weimar: Böhlau Verlag 2017, 84-86

Referenzen

  1. Alfred Paleczny: Die Wiener Brauherren. Wien: Löcker Verlag 2014, S. 209-222; Stefan Huppert / Rudolf Kellner: 60 Jahre Organisation der Brauer und Fassbinder. Wien: ÖGB Verlag 1952.
  2. Kleinikl: 50 Jahre Österreichische Versuchsstation. Gambrinus Nr.3/1938, S.28.