Trienter Hof

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1510
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Strudenhof
Benannt nach persönliche Beziehungen Johanns und Konrad Hinderbachs zu Trient
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Francesco d'Allio
PageID 25159
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 12.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Domgasse 4
  • 1., Blutgasse 1
  • Nr.: 846 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 882 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 896 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


Trienter Hof (1, Domgasse 4, Blutgasse 1; Konskriptionsnummer 846).

Vorgängerbauten

Hier standen ursprünglich zwei Häuser:

Haus A "Der Struden"

Die Besitzer des "Der Struden" genannten Hauses sind ab 1368 bekannt. Es gehörte ab 1406 dem Universitäts-Professor und Arzt Hermann Lelle aus Traysa (Hessen), der es neu errichtete und 1413 den ebenfalls aus Hessen zugewanderten Brüdern Dietmar und Konrad Hinderbach (beide an Wiener Universität und Domherren) vermachte. Von Dietmar erbten es 1458 die Brüder Konrad (Domherr von Trient 1470-1488), Heinrich (Ratsherr 1462) und Johann Hinderbach. Heinrich (der seine Bruder überlebte) überließ es 1492 dem Domkapitel zu St. Stephan (bis 1501 Verwendung als Residenz des Dompropstes). Der ab dem 16. Jahrhundert nachweisbare Name Trienter Hof ist von den persönlichen Beziehungen Johann und Konrad Hinderbachs zu Trient abzuleiten. Im Besitz des Bistums Trient war das Haus jedoch nie.

Haus B

Dieses Haus wurde 1422 vom Domkapitel zu St. Stephan erworben und um 1510/1520 mit dem Nebenhaus vereint. 1733-1736 wohnte hier Baumeister Francesco d'Allio, ein Sohn des Donato Felice d' Allio.


Heutiges Haus

1752-1755 wurde das Gebäude durch den noch bestehenden Neubau ersetzt (Baumeister Johann Enzenhofer), der auf einer Grundfläche von 1254 Quadratmetern steht. Laut Harrer (Paul Harrer: Wien, seine Häuser) wurde er 1755 vom Wiener Domkapitel angekauft und mit Kaufvertrag vom 10. Juni 1861 durch das Erzbistum Wien erworben. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude durch Splitter der in unmittelbarer Nähe explodierten Bomben (Blutgasse 5 und Domgasse 6) beschädigt. Am 8. April 1945 wurde es von einer Granate getroffen, die aber keine wesentlichen Schäden anrichtete.


Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 435
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 604 f.
  • Friedrich Reischl: Die Wiener Prälatenhöfe. Wien: Selbstverlag 1919, S. 211
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 319
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 48 f.