Therese Trethan

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Daten zur Person
Personenname Trethan, Therese
Abweichende Namensform Meier, Therese
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 368111
GND 1313525790
Wikidata
Geburtsdatum 17. Juli 1879
Geburtsort Wien
Sterbedatum 22. Juni 1957
Sterbeort Wien
Beruf Malerin, Designerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Werkstätte
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 18.12.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Therese Trethan, * 17. Juli 1879 Wien, † 22. Juni 1957 Wien, Kunsthandwerkerin, Modedesignerin.

Biografie

Therese Trethans Vater Ferdinand besaß auf der Unteren Donaustraße einen Tapeziererbetrieb und fungierte als Armenrat des 2. Bezirks. Von 1897 bis 1902 studierte sie an der Wiener Kunstgewerbeschule. Hier zählten Oskar Beyer, Rudolf Ribarz und Koloman Moser zu ihren Lehrern. Ihr Studium schloss sie als Musterzeichnerin für Stickerein ab.

Erstmals waren die Werke von Therese Trethan in den Ausstellungen der Kunstgewerbeschulen in Wien und Prag 1901 zu sehen. Viele weitere Ausstellungsbeteiligungen folgten. Ebenfalls 1901 gründete sie mit Jutta Sika, Marietta Peyfuss, Else Unger, Gisela von Falke, Emil Holzinger, Karl Sumetsberger, Wilhelm Schmidt, Hans Vollmer und Franz Messner, die ebenfalls die Kunstgewerbeschule absolviert hatten, den Verein "Kunst im Hause". Zu dieser Gruppe stießen 1902 noch die Künstler Leopold Forstner und Michael Powolny. Wie schon der Name der Gruppe erahnen lässt, widmeten sich die Künstlerinnen und Künstler dem Design von Möbeln, Teppichen, Vorhängen, Geschirr und anderen Ausstattungsgegenständen für Wohnungen. 1901 stellte die Gruppe im Herbersteinpalais aus.

Von 1905 bis 1910 war Therese Trethan als Malerin für die Wiener Werkstätte tätig. Es bedeutete eine besondere Auszeichnung für die Künstlerin, dass sie als einzige Frau im Programm der Wiener Werkstätte 1905 mit ihrem Monogramm angeführt war.

Für die Pantomime "Die Tänzerin und die Marionette" von Max Mell, die 1907 beim Künstlerfest im Dreherpark aufgeführt wurde, schuf Therese Trethan gemeinsam mit Jutta Sika die Ausstattung. Hier hatten Grete Wiesenthal und ihre jüngere Schwester Elsa ihren ersten öffentlichen Auftritt als unabhängige Tanzgruppe.

Therese Trethans Œuvre umfasste neben Kostümentwürfen auch Reformkleider, Plaketten und Geschirrdesign. Für die Wiener Werkstätte gestaltete sie Oberflächen verschiedener Holzgegenstände wie Schachteln, Spielzeugfiguren und Wetterhäuschen. Die Objekte stammten von Josef Hoffmann und Koloman Moser.

Während des 1. Weltkrieges arbeitete Therese Trethan als freiwillige Hilfspflegerin und erhielt dafür 1916 die Bronzene Ehrenmedaille des Roten Kreuzes. An verschiedenen Berufsschulen in Wien unterrichtete sie ab 1904 die Fächer Zeichnen und Kostümkunde aus. 1919 wurde ihr dafür der Titel Fachlehrerin für gewerbliche Fortbildungsschulen verliehen. Ihre Lehrtätigkeit übte sie bis 1944 aus.

1947 heiratete Therese Trehan den Emailleur und Bildhauer Emil Meier (1877–1958), den Witwer ihrer Künstlerkollegin Johanna Meier-Michel.

Literatur

  • Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 273 f.
  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien: Böhlau 2016, S. 3327

Weblinks