Privilegierte oktroyierte Bank

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1794
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Haus der guten Konradin
Benannt nach k. k. oktroyierte Kommerzial-, Leih- und Wechselbank
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 2798
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Hoher Markt 9
  • 1., Judengasse 1
  • Nr.: 512

Privilegierte oktroyierte Bank am Stadtplan von 1812

Privilegierte oktroyierte Bank, (1, Hoher Markt 9, Berghof 1, Judengasse 1, Konskriptionsnummer 512; Planskizze Hoher Markt). Joseph II. ließ 1787 die k. k. oktroyierte Kommerzial-, Leih- und Wechselbank errichten, um einen finanziellen Rückhalt für die zerrütteten Reichsfinanzen zu schaffen. Mit der Durchführung waren Fürst Schwarzenberg, Fürst Colloredo-Mansfeld und Graf Nostitz-Rieneck betraut, die für die Bank ein Haus am Hohen Markt erwarben. Hier stand ursprünglich das Haus der "guten Konradin" (die Benennung geht darauf zurück, dass Anfang des 15. Jahrhunderts die Witwe des Bäckers Konrad Hainspeck, die das Haus besaß, eine wohltätige Stiftung gemacht hatte). Später haben der Großkaufmann Simon Pötel (der es mit dem dahinter im Berghof gelegenen Haus CNr. 512 M vereinigte, 1445), nach seinem Tod sein Stiefsohn Ulrich Perman der Jüngere (1481) und Bürgermeister Dr. Martin Siebenbürger (1506) das Haus besessen. 1578 vereinigte Johann Baptist Siebenbürger (der Sohn des Thomas beziehungsweise Enkel des Dr. Martin Siebenbürger) die Häuser CNr. 512 K, L/M und O/P/Q/R (alle heute 1, Hoher Markt 9) in seinem Besitz. Ende 16. Jahrhundert entstand ein mächtiger, dreigeschossiger Neubau (mit hohem, traufseitig zum Platz gestelltem und mit zahlreichen vorspringenden Dachluken versehenem Dach), dessen Fassade in der Judengasse durch Erker bereichert war. Nach dem Erwerb durch das Bankkonsortium (1793) wurde dieses Haus, in dem die Bank bereits bisher untergebracht gewesen war (CNr. 512), niedergerissen (1704). An ihrer Stelle entstand 1794 das neue Bankgebäude, das 1814 an den Bankier Georg Simon Freiherr von Sina (1753-1822) verkauft wurde (vergleiche das benachbarte Sinapalais, 1, Hoher Markt 8, Marc-Aurel-Straße 2-2A, Berghof 2, Konskriptionsnummer 511 B-J, erbaut 1801-1805 durch Andreas Freiherr von Fellner, durch Georg Simon Sina käuflich erworben 1810).

Literatur

  • Reglement der k. k. octroyirten Commercial- und Wechselbank in Wien. 1793
  • Richard Perger: Der Hohe Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 3), S. 100 ff., besonders 107 ff.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 50
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 16