Peterspfarrhof

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1., Petersplatz 4-6, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1697
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Franz Cischini, Gabriele Montani
Prominente Bewohner
PageID 8028
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 12.07.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Petersplatz4-6.jpg
Bildunterschrift 1., Petersplatz 4-6, um 1940
  • 1., Petersplatz 6
  • Nr.: 553 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 573 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 613 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 34.05" N, 16° 22' 9.85" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Peterspfarrhof (links), um 1785

1., Petersplatz 6 (Konskriptionsnummer 573), bereits 1310 nachweisbar.

Das Gebäude Petersplatz 6 ist der alte Pfarrhof der Peterskirche. Ein schlichtes Giebelhaus, das in einer mit dekorativer Umrahmung und einem geschweiften Dach ausgestalteter Nische über dem Portal die Figur des heiligen Petrus enthält. Bereits der Vorgängerbau diente als Pfarrhof.

In einer Urkunde des Wiener Stadt- und Landesarchivs vom Jahr 1535 ist zu lesen, dass anderhalb hundert Gulden gestiftet wurden "zur Erpauung der Alten Pufelligen (baufälligen) und zerissen Behausung, darin der Pfarrer zu sandt Peter“ wohnt. Der Pfarrhof wurde allerdings erst 1557 von Peter Hurdinger restauriert, der deshalb in dem Haus eine freie Wohnung erhielt. Doch bereits 1615 kamen erneut schriftliche Beschwerden über den Erhaltungszustand des Hauses, wobei dringend um Hilfe gebeten wurde (selbst das Dach schütze nicht mehr vor Unwetter). Über Antrag der Regierung wurde dann aufgrund einer Entscheidung des Kaisers Leopold I. am 26. Juli 1696 der Pfarrhof "zu hochnothwendiger erpauung desselben“ dem römisch-kaiserlichen Majestäts Rat und Superintendenten der Peterskirche Franz Cischini überlassen.

Der Neubau

Im nächsten Jahr (1697) erfolgte der Abbruch des Gebäudes und Cischini führte den Neubau des Pfarrhofes (nach Entwurf von Gabriele Montani) durch. Cischini selbst würde in der Peterskirche begraben.

Die dreistufige mit der Heiligenstatue des Heiligen Petrus (1698) gezierte Fassade ist im Stile des Frühbarocks erbaut. Eine leicht herausspringende Marmortafel unterhalb der Statue nimmt auf die Erbauung des Hauses Beziehung: "Haec vetustad sancti Petri parvecia fundibus superintendente a Cischini ex culte. 1698.“

Nach dem im Jahr 1709 erfolgten Tod Cischinis wurde dessen Nachfolger als verordneter Superintendent der Peterskirche und damit auch als Gewerträger des Pfarrhofes der Tuchhandelsmann und Äußere Rat Ferdinand Vorreiter.

Das dritte und vierte Stockwerk wurde dem Gebäude erst 1766 durch den Baumeister Trintl aufgesetzt.

Neben dem Haus verlief einst ein offenes Gässchen, - die kleine Bognergasse, - in die Spenglergasse (Tuchlauben), an das der gedeckte Durchgang des Sparkassegebäudes erinnert, der noch heute die beiden Straßenzüge miteinander verbindet.

Literatur

  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 128
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 69 f.
  • Grimschitz: Hildebrandt, S. 38 ff.
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 173
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 1. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 187 – 188