Otto Lazar

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Lazar, Otto
Abweichende Namensform
Titel Hofrat, Dr. techn., Dipl.-Ing.
Geschlecht männlich
PageID 34175
GND 1073511677
Wikidata
Geburtsdatum 22. Juni 1891
Geburtsort Wien
Sterbedatum 31. Oktober 1983
Sterbeort
Beruf Bibliothekar
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 14. November 1983
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 42B, Reihe G1, Nummer 17

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Direktor der Bibliothek der Technischen Hochschule Wien (1945 bis 1956)

Otto Lazar, * 22. Juni 1891 Wien, † 31. Oktober 1983, Bibliothekar.

Biografie

Otto Lazars jüdische Herkunftsfamilien kamen ab den 1870er Jahren aus Mähren und Ungarn nach Wien. Sein Großvater Alois Lazar und sein Vater Adolf Josef Lazar (1844–1910) machten als Bahnbeamte Karriere. 1875 heiratete Adolf Lazar die aus Stuhlweißenburg (Ungarn) kommende Theresia Caesarina Seligmann (1857–1924), die in den folgenden 20 Jahren acht Kinder auf die Welt brachte. Im Mai 1881 konvertierte die Familie zum Katholizismus. Seine Geschwister waren unter anderem der Kinder- und Jugendpsychiater Erwin Lazar, der Anwalt Ernst Alois Lazar, die Kinderbuchautorin Auguste Lazar (1887–1970), die als eine der Begründerinnen der sozialistischen Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland gilt sowie die Schriftstellerin Maria Lazar.

Otto Lazar studierte an der Technischen Hochschule in Wien, an der er zum Doktor der Technik promovierte. Nach Kriegseinsatz im Ersten Weltkrieg und russischer Kriegsgefangenschaft war er bei der Dynamit-Nobel-AG in Pressburg/Bratislava tätig, dann an der Lehrkanzel für Chemie an der Hochschule für Bodenkultur.

1921 wurde Lazar an die Bibliothek der Technischen Hochschule berufen, verlor 1938 aber aus "rassischen" Gründen seine Stellung. Er emigrierte nach Schweden, wo er am Statens Hantverkinstitut Beschäftigung fand. Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde ihm im August 1945 die Leitung der Bibliothek der Technischen Hochschule anvertraut. Bis zu seiner Pensionierung 1956 blieb er an der Spitze dieser Institution. Er hatte wesentlichen Anteil an der Errichtung einer zentralen Chemiebibliothek im Universitätsgebäude am Getreidemarkt.

Literatur

  • Peter Kubalek: Die Chemiebibliothek der Technischen Universität Wien. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 63-64 (1997/1998), S. 39-52