Neuwaldegg (Vorort)

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17., Neuwaldegg - Neuwaldegger Straße nach 1904
Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von 1309
Datum bis 1890
Name seit 1535
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 17
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 18574
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.08.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname 17., Neuwaldegg - Neuwaldegger Straße.jpg
Bildunterschrift 17., Neuwaldegg - Neuwaldegger Straße nach 1904

Neuwaldegg (17., Vorortgemeinde, heute Katastralgemeinde).

Bereits 1309 wird ein "Schloß Waldeckh" erwähnt, der Name Neuwaldegg erscheint allerdings eindeutig erst 1535. Anfang des 16. Jahrhunderts kaufte der niederösterreichische Raitkammerrat Stefan Agier die auf einer Anhöhe gelegene "Hof- und Teuchstatt", baute sie (nach 1530 erteilter Baugenehmigung des kaiserlichen Waldamts) zu einem burgartigen Gebäude um und nannte den Besitz Neuwaldegger Hof (wahrscheinlich weil er an einer zwischen den Weinbergen vorspringenden Waldecke lag; Eckbach). 1536 schenkte ihm Ferdinand I. einen an den Besitz angrenzenden Wald, erhob 1537 den Hof, um den sich inzwischen eine Ansiedlung gebildet hatte, zum Freihof und verlieh Agier 1539 den Adel mit dem Prädikat "Edler zu Paumgarten und Neuwaldegg" sowie die Gerichtsbarkeit innerhalb seines Burgfriedens.

1591 wurde die nunmehrige Herrschaft, die bis dahin Stefan Aglers Sohn Simon besessen hatte, verkauft und wechselte dann in rascher Reihenfolge die Besitzer (unter anderem 1659 Katharina Ursula, Gattin des Ernst Graf Abensperg-Traun, 1691 Margarethe, Witwe Ferdinands von Longueval Graf Bouquoy beziehungsweise Gattin des Hofkanzlers Theodor Altriet Graf Strattmann [unter ihr Baubeginn des Barockschlosses nach einem Entwurf von Johann Bernhard Fischer von Erlach anstelle des durch die Türken 1683 zerstörten Renaissanceschlosses]), bis sie vor 1708 an den Kriegszahlmeister Johann Karl Bartolotti Freiherr von Partenfeld kam, der das unter Margarethe Gräfin Strattmann neu errichtete Schloss umbaute (Neuwaldegger Schloss). Der Ort erholte sich nach der Zweiten Türkenbelagerung nur sehr langsam, doch entwickelte sich die Ortsgemeinde dank der sich allmählich verbessernden Verbindung zur Stadt im 19. Jahrhundert zu einem vornehmen Villenvorort.

Am 14. September 1765 erwarb Feldmarschall Franz Moritz Graf Lacy die Herrschaft, baute das Schloss um und ließ einen Schlosspark in englischen Stil anlegen (Neuwaldegger Park). Neuwaldegg früher ein Teil von Dornbach und als solcher "oberes Gut" (auch "Oberdornbach") genannt, bildet seit 1892 mit Dornbach und Hernals den 17. Bezirk.

Siegel

Der Vorort Neuwaldegg führte ein Siegel, das einen halbrunden ornamentierten Schild zeigt, darin ein Häuschen, rechts von diesem ein kleiner Baum, links ein größerer, der seine Zweige über das Haus streckt. Über dem Schild die Jahreszahl 1783. Umschrift: ¤[Rosette] SIGILL DER GEMEINDE NEUWALDEGG (Beschreibung des Siegelbildes)

Das Siegel war 1904 eine Grundlage für die Gestaltung des Bezirkswappens Hernals.

Häuser

  • 1571: 28
  • 1590: 35
  • 1660: 24
  • 1751: 23
  • 1780: 21
  • 1787: 37
  • 1790: 29
  • 1795: 37
  • 1797: 37
  • 1806: 49
  • 1814: 51
  • 1819: 48
  • 1822: 51
  • 1830: 53
  • 1851: 62
  • 1858: 70
  • 1869: 70
  • 1880: 82
  • 1890: 75
  • 1971: 418
  • 1981: 707
  • 1991: 831
  • 2001: 864
  • 2011: 819

Einwohner

  • 1783: 196
  • 1806: 229
  • 1814: 236
  • 1819: 236
  • 1830: 268
  • 1846: 269
  • 1851: 297
  • 1869: 371
  • 1880: 385
  • 1890: 355
  • 1971: 1.834
  • 1981: 1.924
  • 1991: 2.067
  • 2001: 2.048
  • 2011: 2.385

Häuserschematismen

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. XVIII, Taf. K
  • Rudolf Geyer, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1880 - lfd. Band 57, S. 251 (1. Nennung 1536)
  • Hernals. Ein Heimatbuch für den 17. Wiener Gemeindebezirk. Hg. von Hernalser Lehrern. Wien: Österr. Schulbuchverlag 1924, S. 146 ff.
  • Franz J. Kaltenberger: Geschichte der Ortschaften Dombach und Neuwaldegg bei Wien nebst deren Häuser-Chronik. 1884
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 170 f.
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 42
  • Stephanie Zabusch: Unser Hernals. Kurzer geschichtlicher Überblick. 1991, S. 23 ff.

Bevölkerungsgeschichte