Neuwaldegg (Herrschaft)

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Grenzstein der Herrschaft Neuwaldegg
Daten zum Objekt
Art des Objekts Herrschaft
Datum von 1539
Datum bis 1848
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Neuwaldegger Schloss
Bezirk 17
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Neuwaldegger Park, Neuwaldegger Schloss
PageID 65919
GND
WikidataID
Objektbezug Herrschaft, Grundherrschaft, Grundherrschaft (Wien), Weltliche Grundherren, Frühe Neuzeit
Quelle
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Letzte Änderung am 7.05.2021 durch DYN.krabina
Bildname HerrschaftNeuwaldeggGrenzsteintyp1a.jpg
Bildunterschrift Grenzstein der Herrschaft Neuwaldegg

Die Herrschaft Neuwaldegg nahm ihren Ursprung in der Frühen Neuzeit. Nach 1530 vom kaiserlichen Waldamt erteilter Baubewilligung entstand unter dem Bauherrn, dem niederösterreichischen Raitkammerrat Stefan Agier, auf einer Anhöhe ein burgartigen Gebäude, das Neuwaldegger Hof genannt wurde. 1536 schenkte ihm Ferdinand I. einen an den Besitz angrenzenden Wald, erhob 1537 den Hof, um den sich inzwischen eine Ansiedlung gebildet hatte, zum Freihof und verlieh Agier 1539 den Adel mit dem Prädikat "Edler zu Paumgarten und Neuwaldegg" sowie die Gerichtsbarkeit innerhalb seines Burgfriedens. Das Neuwaldegger Schloss war Sitz der Herrschaft.

Herrschaftsinhaber

  • 1492 Siegmund Graf von Hardeck, Pfandinhaber von Kaiser Friedrich III.[1].
  • 1591 wurde die nunmehrige Herrschaft, die seit 1541 Stefan Aglers Sohn Simon besessen hatte, an
  • Zacharias Kraus verkauft und
  • 1591 kurz darauf an Jakob Beckh, gewesener Hofrichter im Kloster Lambach und seine Frau Felicitas
  • bald darauf an Leopold Sonderspieß, der am 15. April 1600 von Zacharias Kraus "auf seine erworbenen Untertanen[,] Gehölze und Wiesmahden zu Neuwaldeck exekutiert wurde"[2].
  • 1604-1622 Ulrich Khren von Khrenberg zu Neuwaldegg und Erdberg (durch Kauf um 1526 Gulden)
  • ab 1622 Johann Baptist Weber von und zu Pisamberg, auf Krumbach und Hürben, kaiserlicher Reichshofrat, der Vormund der Tochter des Vorbesitzers war (durch Kauf)
  • bis 1659 Marusch von Weber, Witwe Johann Baptist Webers[3].
  • 1659 Katharina Ursula, Gattin des Ernst Graf Abensperg-Traun
  • bis 1669 Graf Ernst von Abensberg-Traun, Sohn der Vorigen
  • 1670 Margarethe von Longueval, Gräfin von Bucquoy, Schwester des Vorigen (durch Kauf um 9000 Gulden)
  • 1689 Graf Ferdinand Karl von Bucquoy, Gemahl der Vorigen[4].
  • 1691 Margarethe, Witwe Ferdinands von Longueval Graf Bouquoy beziehungsweise Gattin des Hofkanzlers Theodor Altriet Graf Strattmann
  • 1693 Gräfin Margarethe von Strattmann, geb. Abensberg-Traun; möglicherweise mit Margarethe von Longueval identisch[5].
  • die Grafen Anton und Wilhelm von Strattmann (Stiefsöhne der Vorigen)
  • vor 1708 an den Kriegszahlmeister Johann Karl Bartolotti Freiherr von Partenfeld
  • 1709 Johann Karl Bartholotti, Freiherr von Partenfeld, kaiserlicher Generalkriegszahlmeister
  • 1723 Johann Paul von Partenfeld (Bruder des Vorigen, durch Erbschaft)
  • 1727 Johann Karl [6], Johann Josef, Johann Horaz und Johann Baptist von Partenfeld (Söhne des Vorigen); Herrschaft inzwischen sequestiert
  • 30. September 1735 Josefa Antonie von Aichen, Edle von Menshegen (durch Kauf)[7].
  • 1752 kaufte der niederösterreichische Regimentsrat Philipp Jakob Managetta Edler von Lerchenau um 22.000 Gulden die Herrschaft; dieser nahm an Schloss und Dorf einige Veränderungen vor und bot 1759 die Herrschaft Neuwaldeck samt Schloss, Gärten; Äckern, Wiesen und Waldungen um 45.000 Gulden dem Stift St. Peter in Salzburg an, das auf das Geschäft jedoch nicht einging.
  • am 14. September 1765 kam sie durch Vermittlung von Graf Dietrichstein um 30.000 Gulden an Feldmarschall Franz Moritz Graf Lacy. ). Er vergrößerte von 1768-1790 den Besitz durch mehrere Ankäufe von Grundstücken, die zuvor dem Stift St. Peter in Salzburg gehört hatten[8].
  • Als Lacy am 24. November 1801 starb, erbte den Besitz aufgrund eines Vermächtnisses (1798) die ältere Fürstlich-Schwarzenbergsche Linie, zunächst Joseph Johann Nepomuk Fürst Schwarzenberg, dem bereits 1798 Lacy das Schloss vermacht hatte (durch Kauf). 1807 wollte er die Forst- oder Waldwiese vom Stift St. Peter kaufen, die er aber anscheinend nur verpachtet erhielt[9].
  • ab 1833 Johann Adolf Fürst zu Schwarzenberg (Sohn des Vorigen) und später weitere Nachkommen.

Siehe auch:


Grenzsteine:

Quellen

Grundbücher

Patrimonialverwaltung

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc. topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet, und nach den bestehenden vier Kreisvierteln alphabetisch gereihet. Viertel unterm Wienerwald. Band 4: [Neusiedl bis Pottendorf], Wien: gedruckt bei den PP. Mechitaristen 1831, S. 193-198
  • Topographie von Niederösterreich. Band 7. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1915, S. 285-291

siehe auch Artikel Neuwaldegg

Einzelnachweise

  1. Laut Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc. topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet, und nach den bestehenden vier Kreisvierteln alphabetisch gereihet. Viertel unterm Wienerwald. Band 4: [Neusiedl bis Pottendorf], Wien: gedruckt bei den PP. Mechitaristen 1831, S. 197 ein Friedrich IV.!
  2. Topographie von Niederösterreich. Band 7. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1915, S. 287
  3. Laut Schweickhardt, S. 197 schon seit 1622
  4. Laut Schweickhardt, S. 197 schon 1671; S. 198: 1689 habe Margarethe von Longueval die Herrschaft von ihrem Gatten wieder zurückerhalten
  5. Vgl. Topographie Niederösterreich, S. 287f
  6. Schweickhardt, S. 198 Karl Ludwig
  7. Laut Schweickhardt 1736 mit ihrem Gatten Anton August von Aichen
  8. Schweickhardt, S. 198: 1766
  9. Topographie Niederösterreich, S. 288