Moriz Frisch

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Daten zur Person
Personenname Frisch, Moriz
Abweichende Namensform Frisch, Moritz
Titel
Geschlecht männlich
PageID 358544
GND 1080484728
Wikidata
Geburtsdatum 20. Februar 1849
Geburtsort Tysmienica, Galizien
Sterbedatum 31. Oktober 1913
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Druckereibesitzer, Verleger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Verlagsgeschichte, Karl Kraus (Portal)
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 8.04.2024 durch WIEN1.lanm09ua1
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Bauernmarkt 3 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Moriz Frisch, * 20. Februar 1849 Tysmienica, Galizien (Tysmenyzja, Ukraine), † 31. Oktober 1913 Wien, Druckereibesitzer, Verleger.

Biografie

Der aus Galizien stammende Buchdrucker Moriz Frisch gründete 1877 in Wien einen Papierverschleiß, der sukzessive zu einer Buch-, Kupfer- und Steindruckerei erweitert wurde. Ab 1894 war die Firma als Kunstdruckerei im Handelsregister eingetragen, aus der sich schließlich ein Verlag entwickelte. Zur Produktpalette der Firma gehörte auch die Herstellung von amtlichen Drucksorten. Daneben begründete der bekennende Sozialdemokrat im März 1900 als Komplementär gemeinsam mit Victor Adler und Julius Popp die Druck- und Verlagsanstalt Vorwärts (auch: Vorwärts-Verlag), in der die "Arbeiter-Zeitung" und andere sozialdemokratische Publikationen produziert wurden. Frisch blieb bis 1904 persönlich haftender Gesellschafter dieses Unternehmens.

Als Verleger war Moriz Frisch eng mit Karl Kraus verbunden, mit dem er seit 1898 in intensivem Kontakt stand. Zunächst verlegte er die satirische Broschüre "Eine Krone für Zion" des noch unbekannten Schriftstellers, was zu einem Rechtsstreit führte, da es Buchdruckern nicht erlaubt war, Druckschriften zu verkaufen. im April 1899 erschien die erste Nummer der Zeitschrift "Die Fackel". Die Zusammenarbeit währte aber nur rund zwei Jahre, bis ein Streit zwischen dem Publizisten und der Familie Frisch wegen der Eigentumsrechte am Titelblatt der "Fackel" und das Verzeichnis der Abonnenten ausbrach, der vor Gericht ausgetragen wurde. Laut Kraus waren "[i]m Ganzen […] 15 civil-, straf- und handelsgerichtliche Urtheile erflossen".[1]

Anfang 1913, wenige Monate vor seinem Tod, übertrug Moriz Frisch die Firma an seinen Sohn Justinian und den preußischen Staatsbürger Alfred Simon, die das Unternehmen als "Verlag Frisch & Co" weiterführten.

Literatur

  • Johannes Knüchel: "[…] nur ein Dilettant des Strafrechtes, aber ein geübter." Akten in der Fackel. Mit einem Schwerpunkt auf den Handakten Oskar Sameks. Diss. Heidelberg [in Vorbereitung]
  • Murray Hall: Verlage um Karl Kraus. In: Kraus-Hefte, Heft 26–27/1983, S. 2–31
  • Festschrift aus Anlass der Feier des dreissigjährigen Bestehens der Buchdruckerei Moriz Frisch Wien. Wien: Selbstverlag 1907


Moriz Frisch im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks

Referenzen