Moritz Lederer

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Daten zur Person
Personenname Lederer, Moritz
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 5286
GND
Wikidata
Geburtsdatum 27. Juli 1832
Geburtsort Wien
Sterbedatum 11. Dezember 1921
Sterbeort Wien
Beruf Jursist
Parteizugehörigkeit Mittelpartei, Vereinigte Linke
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.05.2024 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle
  • 1., Hoher Markt 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Orden der Eisernen Krone 3. Klasse


Moritz Lederer, * 27. Juli 1832 Wien, † 1. Dezember 1921 Wien, Jurist, Vizebürgermeister, Politiker.

Biografie

Lederer war der Sohn des seinerzeit sehr beliebten homöopathischen Arztes Thomas Lederer und eines von zehn Kindern. Gemeinsam mit seinen Brüdern Camillo Lederer und Gustav Lederer nahm er in der "akademischen Legion" an der Revolution 1848 teil. Nach Absolvierung der Mittelschule, studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien, promovierte zum Dr. jur. und wurde im Anschluss Hof- und Gerichtsadvokat. Aufgrund seines Fleißes wurde er bald Anwaltsstellvertreter der niederösterreichischen Advokatenkammer.

Erst spät, 1871, kandidierte er als Liberaler für den Gemeinderat, dem er dann bis 1895 ununterbrochen angehörte. Seine Anträge stellte er immer mit der Unterstützung anderer Gemeinderäte, etwa 1880 mit Karl Lueger und 1882 mit Josef Matzenauer. Bei Bürgermeister Cajetan Felder erfreute er sich so hoher Wertschätzung, dass dieser zeitweise in ihm sogar einen möglichen Nachfolger sah. 1878 bis 1880 war Lederer immerhin auch zweiter Bürgermeister-Stellvertreter. Er galt allerdings als hitziger und gewandter Redner mit schroffem, arrogantem Auftreten und hatte damit keinen Erfolg bei der Bürgerschaft, weshalb er schließlich auch nicht zum Bürgermeister aufsteigen konnte, bis er schließlich auch als Vizebürgermeister zugunsten Johann Ferdinand von Schrank Platz machen musste. Gleichzeitig vollzog sich hierbei auch ein politischer Kurswechsel, als die Mittelpartei durch die Vereinigten Linken verdrängt wurde.

1891–1895 war Lederer Stadtrat und beendete in diesem Jahr mit dem Wahlsieg der Christlichsozialen seine politische Laufbahn. Neben seiner politischen Tätigkeit war er Direktor der ersten österreichischen Sparkasse, Präsident der privaten österreichischen Hypothekenbank, Verwaltungsrat der Kreditanstalt für Handel und Gewerbe sowie Präsident des Dombauvereins.

Lederer war Träger des Ordens der Eisernen Krone 3. Klasse. Er blieb unverheiratet und starb im 90. Lebensjahr in Wien.


Quellen


Literatur

  • Wienbibliothek Digital: Dr. Moritz Lederer. In: Handbuch der Stadt Wien, 1982, S. 31, 32
  • Felix Czeike: Das Wiener Vizebürgermeisteramt und seine Vertreter (1783-1890). Ein Beitrag zur Verwaltungsgeschichte [Teil 4]. In: Handbuch der Stadt Wien 96 (1981/1982). Wien: Verlag für Jugend und Volk 1981, S. II/31 f.
  • Brigitte Fiala: Der Wiener Gemeinderat in den Jahren 1879 bis 1883 mit besonderer Berücksichtigung der in diesen Jahren neu eingetretenen Gemeinderäte. Diss. Univ. Wien. Wien 1974


Weblinks