Mollard

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis 1759
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 8.08.2023 durch WIEN1.lanm08uns

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


Mollard (auch Mollart), Adelsfamilie aus Frankreich (Franche-Comté), um 1500 in Tirol eingewandert, ab 1563 in Niederösterreich ansässig (Freiherrenstand 1571, Grafenstand 1564); ausgestorben 1759. - Von den Söhnen des Peter Mollard († 1576) spielten drei zur Zeit Rudolfs II. eine bedeutende politische Rolle:


Franz Max (Enkel des Ernst) war 1681-1690 Landmarschall von Niederösterreich. Zu den Besitzungen der Mollard zählten unter anderem ein Palais in Wien (1., Herrengasse 9; 1563-1759; Clary-Mollard-Palais), die Herrschaft Gumpendorf (1529-1759; erworben [1629] durch die Heirat [1621] von Ernsts Sohn Peter Ernst (* um 1590, † 8. Dezember 1655 Wien) mit Maria Katharina, der Tochter des Vinzenz Muschinger [† 1628; seine Töchter teilten das Erbe, wobei Maria Katharina Gumpendorf zufiel]) und in Niederösterreich die Herrschaften Rosenburg am Kamp (1629-1651), Drosendorf (1572-1620) und Waidhofen/Thaya (1574-1620). Maria Karoline Mollard († 1754), die Schwester des Ferdinand Ernst Mollard (ab 1719 Witwe nach Christoph Ernst Graf Fuchs) war ab 1729 Erzieherin Maria Theresias und ihrer Schwester (sie wurde auf Anordnung Maria Theresias als einzige Nichthabsburgerin in der Kapuzinergruft bestattet).

Der letzte männliche Mollard, Johann Nepomuk Ernst, starb 1759; seine Schwester Maria Anna (Gatte [1757] Johann Stephan [Giovanni Stefano] Graf Meraviglia) brachte diesem Gumpendorf als ihr Erbe zu.

Literatur

  • Johann Siebmacher: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. In einer neuen, vollst. geordneten und reich verm. Aufl., mit heraldischen und historisch-genealogischen Erl. Band 4, Abt. 4: Niederösterreichischer Adel, 1. Abteilung A-R (Pag. I-389, Tafel I-217). Nürnberg: Bauer und Raspe 1909, S. 302f.
  • Johann Siebmacher: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. In einer neuen, vollst. geordneten und reich verm. Aufl., mit heraldischen und historisch-genealogischen Erl. Band 4, Abt. 5: Oberösterreichischer Adel. Nürnberg: Bauer und Raspe 1904, 208 ff.
  • Herrengasse 9, 1250-1988. Vom Adelssitz zum Landesmuseum. Ausstellung, 10. Juni 1988 - 6. Jänner 1989, Niederösterreichisches Landesmuseum, Wien I., Herrengasse 9. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung III/2 - Kulturabteilung 1988 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 206), S. 25 ff.
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 101 (Aussterben 1761 ist falsch)